Als 1932 mit „White Zombie“ der erste Zombie Film in die Kinos kam, ahnte noch keiner, was für ein Hype im Laufe der Jahrzehnte um die Untoten entstehen würde.

Aber auch in Sachen Budget ist alles mit dabei, wie z.B. der Mega Big
Budget Film „World War Z“ oder im Ultra Low Budget Bereich wie „Automaton Transfusion“. Im Fernsehen ist „Walking Dead“ in aller Munde und dominiert seit Jahren in den USA das Basic Cable Fernsehen und die Streaming Sender.
Seit „White Zombie“ ist die Anzahl an Zombietitel wirklich schier unglaublich, einige erreichen enormen Kultstatus wie z.B. „Dawn of the Dead“, viele versinken aber in der Masse.
Nun ist mit „REDCON- 1: Army of the Dead“ von OFDB Filmworks ein weiterer Vertreter des Zombie Genres erschienen, die Frage, die sich natürlich stellt, taugt dieser kleine britische Film etwas oder ist es nur einer, der in der Masse zurecht untergehen wird.
Story:
Ein Virus ist über Großbritannien hergefallen und überall treiben Zombies ihr Unwesen. Einzige Hoffnung für Rettung ist ein Wissenschaftler, der sich aber im Epizentrum der Epidemie befindet. Eine Eliteeinheit wird rausgeschickt, um ihn zu holen, doch die Zeit drängt, denn wenn der Countdown für das Team abläuft, wird Südengland dem Erdboden gleich gemacht. Der Einsatz ist alles andere als einfach undmit der Zeit gerät die Situation außer Kontrolle.
Inhaltlich klingt das Ganze wie ne Mischung aus „Die Klapperschlange“, „Doomsday“ und dem miesen Trashfilm „Navy Seals vs. Zombies“ mit Michael Dudikoff. Aber hier zählt die Devise, besser gut geklaut als schlecht erfunden.
Auch wenn der Film absolut nichts Neues bringt und die Story naja auf eine Briefmarke passt, muss ich sagen, „Redcon 1“ macht Spaß. Gleich zu Beginn ist die Erzählgeschwindigkeit sehr hoch. Die Zombies sind nicht nur schnell laufende Zombies, sondern können gleichzeitig mit Waffen
umgehen und kämpfen, was natürlich schön ausgenutzt wird für jede Menge Action.

Auch wenn Zombiemassen gezeigt werden, sind die meist von der Kameraeinstellung so gezeigt, dass es nach mehr aussieht, als sie eigentlich sind, z.B. durch Nahaufnahmen oder weitgefächert verteilt in der Landschaft. Schauspielerisch kann man jetzt keine Höchstleistung erwarten, ab Mitte des Films wird die Geschwindigkeit rausgenommen und man versucht, sowas wie eine Story zu erzählen, mit einigen netten, wenn auch vorhersehbaren, Wendungen. Hier wirkt dann der Cast entsprechend hölzern und überfordert, was zu Folge hat, dass der ruhigere Part dann auch anfing, sich zu ziehen und so manche Entwicklungen schon sehr recht an den Haaren herbei gezogen war. Nachdenken sollte man hier also auf gar keinen Fall, ansonsten sorgt dies nur für fleißig Augenverdreher. Wobei „El Mariachi“ Star Carlos Gallardo schon ein kleines Highlight ist. Seine Gastrolle macht definitiv Laune und zeigt deutlich, dass man den Film zu keiner Sekunde ernst neben darf.

Goreszenen können sehr überzeugen und sorgen dafür, dass die 18ner Freigabe absolut gerechtfertigt ist.
Das Ende des Films hat auch sehr guten Potenzial für eine Fortsetzung, wobei es auch nicht schlimm ist, wenn keine kommt.
Bild:
Das Bild hat farblich einen zu starken Kontrast und neigt schon fast zu blenden, was der Schärfe auch nicht wirklich zugutekommt und es immer wieder auch mit Unschärfen zu kämpfen hat. Bei den dunkleren Szenen, wenn die Farben zurück gefahren werden, kommt auch die Schärfe deutlich besser zur Geltung, auch wenn es immer noch weit weg von Referenztiteln ist. Filmkorn und Pixelbildung gibt es aber nicht. Insgesamt ist die Bildqualität auf eher mittelmäßigem Blu-ray Niveau.
Ton:
Der deutsche sowie der englische Ton liegen beide im DTS HD Master 5.1. vor und schenken sich nichts in Sachen Qualität. Beide haben wirklich hervorragende Bässe und einen sehr kraftvollen Raumklang. Aber bei der vielen Kraft fehlt es ein bisschen an der Detailabmischung, denn bei all dem „Lärm“ gehen manche kleinen Geräusche schon etwas unter.
In Sachen deutsche Syncro ist diese recht solide. Wie im O-Ton sprechen alle auch im Deutschen sehr hölzern, was somit schon fast passt. Was aber sichtlich auffällt ist, dass die deutschen Stimmen kaum zu den Lippenbewegungen angepasst worden sind. Da aber vieles via Funk im Off gesagt wird bzw. eigentlich recht wenig gesprochen wird, ist das jetzt auch nicht groß von Belang.
Extras:
• Trailer
• Wendecover mit Pappschuber
Das Bonusmaterial enttäuscht leider auf voller Linie, hier hat man nur Trailer beigepackt. Immerhin, was immer seltener wird, liefert OFDB Filmworks den Film mit Wendecover sowie Pappschuber aus.
Auch wenn das Budget sichtbar niedrig war bei dem Film und die BD nicht Qualitative-Referenz ist, macht der Film aber extrem viel Spaß. Es bietet nahezu Nonstop an Action, die optisch ganz ordentlich in Szene gesetzt wird und sich auch nicht vor Hollywood zu verstecken braucht.
Darstellerisch ist man zwar eher am unteren Ende der Nahrungskette, aber für nen lockeren Abend zwischendurch zum Entspannen ist dieser kleine Zombie Action sehr zu empfehlen und tontechnisch kann man in Sachen Kraft und Bass wunderbar die Nachbarn ärgern.
(Pierre Schulte)
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