
Das aber nun eine Story über eine weibliche Stand Up Comedian in den 50ern, die versucht Karriere zu machen, so einschlagen würde, hätte wohl niemand gerechnet. Die Serie stammt von der Gilmore Girls Schöpferin und Staffel 1 wurde regelrecht mit Preisen überschüttet. Hauptdarstellerin Rachel Brosnahan, die vorher mehr oder weniger nur durch House of Cards leichten Bekanntheitsgrad erreicht hatte, wurde über Nacht zum gefeierten Star. Schnell hat Amazon gleich mehrere weitere Staffeln auf einen Schlag bestellt. Doch kann die zweite Staffel in die Fußstapfen von Season 1 treten?
Story: 1958 Hausfrau und alleinerziehende Mutter Midge Maisel hat trotz steigendem Bekanntheitsgrad Probleme, weiter als Stand Up Comedian durchzustarten. Immer noch nimmt sie keiner ernst und das familiäre Chaos sorgt schnell dafür, dass sie es nicht mehr schafft, alles unter einen Hut zu bringen. Aber sie ist nicht auf den Mund gefallen und versucht, mit ihrem losen Mundwerk der ganzen Lage her zu werden oder reitet sie sich nur ins Verderben hinein?

Als Glücksgriff erweist sich hier Neuzugang Zachary Levy, den meisten aus der Kultserie „Chuck“ oder auch aus der Comicverfilmung „Shazam“ kennen. Er spielt hier den neuen Love Interest von Midge. Die Chemie zwischen Levy und Rosnahan ist magisch. Ihre Dialoge ganz großes Kino, sodass man als Zuschauer wirklich Tränen lacht. Vieles erinnert von der ganzen Atmosphäre und dem Zusammenspiel der beiden an die alten Rock Hudson Filme.
Kleiner Showstealer wie im ersten Teil ist Tony Shaloup, vielen bekannt als Monk. Dieser spielt den Vater von Midge. Was er hier zeigt ist ganz große Comedy. Seine Kommentare sind herrlich trocken und gleichzeitig wunderbar verrückt und damit sorgt er gleichzeitig für eine tolle Situationskomik. Dies sind nur ein paar Beispiele des tollen Casts, die hier harmonisch miteinander umgehen, sodass man gar nicht weiß, wen man hier noch alles mit Lobeshymnen überschütten soll.
Wie auch in der ersten Staffel gelingt es den Machern in Staffel 2 wunderbar den Grad zwischen Comedy und Drama auszubalancieren, sodass diese „Dramedy“ zwischen total verrückt und komisch und auf der anderen Art gefühlsmäßig sehr intensiv rüber kommt. Die Mischung passt wirklich perfekt.

Optisch ist das Ganze hervorragend ausgestattet. Man fühlt die 50er Jahre Atmosphäre zu jeder Sekunde. Die Kulissen, die Kostüme sind sehr gelungen, sodass diese Serie von der Optik her Kinofilmen in nichts nachsteht. Man fühlt sich direkt in eine andere Zeit versetzt und auch dies erinnert an die großen Filmklassiker von damals.

Amazon bietet die Serie auch in 4k an.
(Pierre Schulte)
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