
Story:
Die 27-jährige Büroangestellte Taeko aus Tokio beschließt, zwei Wochen auf einem Bauernhof Urlaub zu machen. Während ihr das einfache Leben mehr und mehr gefällt, muss sie immer wieder an ihre Kindheit zurückdenken, wo sie nicht immer bekommen hat, was sie wollte. Als sie auch noch Gefühle für jemanden entwickelt muss Taeko sich entscheiden. Will sie auf dem Land bleiben oder zurück ins Großstadtleben von Tokio.
Eindruck:
Das ist der erste Film der Studio Ghibli, der etwas schwächelte. Von der ersten Sekunde an merkt man natürlich, dass der Film im Gegensatz zu den Vorgängern mehr für Erwachsene ausgelegt ist. Das Storytelling ist etwas zweigeteilt. Zum einen erlebt man Taeko in der Gegenwart und ihre Reise und zum anderen wird das Ganze immer wieder unterbrochen durch Rückblenden zu ihrem 11-jährigen Ich.
Die Animation bei den Rückblenden ist sehr gewöhnungsbedürftig. Weil hier sehr wenige Farben verwenden werden und wenn, sind diese teilweise auch sehr blass gehalten. Dadurch gibt es schon einen Hauch von Schwarz/Weiß Touch. Ich muss aber sagen, die Vergangenheitsszenen sind die besseren Szenen im Film. Auch wenn, ähnlich wie bei „Kikis kleiner Lieferservice“, nicht viel erzählt wird, wecken die Szenen der 11-jährigen Taeko unzählige Erinnerungen bei den Zuschauern. Denn jeder Erwachsene kann sich darin wiederfinden, da man jede Situation in ähnlicher Form irgendwie immer selbst miterleben musste. Hier spielt Ghibli natürlich gewaltig mit dem Nostalgiebonus der Zuschauer.

Ein etwas zweigeteilter Film. Tolle Vergangenheitsmomente, aber langatmige Love-Story in der Gegenwart. Die Animationen sind ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist zwar immer noch ein ganz guter Film, aber es fehlt das Gewisse etwas, was die Ghibli-Filme davor so groß gemacht haben.
(Pierre Schulte)
©Bilder Netflix/Studio Ghibli – Alle Rechte vorbehalten!
Eindruck: