Schwarzesmarken: Vol. 1 – Blu-ray Review | KAZÈ Anime | 17.11.2019

Schwarzesmarken Vol 1 Review Artikelbild

Schwarzesmarken Vol 1 BD CoverAls 2003 das interaktive Videospiel Muv-Luv in Japan erschien, konnte keiner ahnen, was für eine große Franchise es werden würde. Inzwischen gibt es davon Romane, Spin ofs, Mangas und natürlich auch Anime-Serien, es diente sogar als Inspiration für Manga Meisterwerk Attack on Titan.

„Schwarzesmarken“ ist ein Prequel Spin of zur Serie Muv-Luv und es spielt in der DDR, wo noch der Kalte Krieg herrscht. In Japan lief die Serie im Jahr 2016, nun aber bringt Kazé Anime die Serie aufgeteilt in zwei Volumes inklusive deutschen Tons auf Blu-ray raus.

Wir haben Vol. 1 für euch getestet und können euch sagen, ob das Spin Of zur japanischen Kultreihe was taugt.

Story:

Die Beta, riesige monsterartige Wesen, haben die Erde angegriffen. Überall auf der Welt liefern sich die Menschen eine erbitterte Schlacht gegen die Betas. In der DDR sind es die Schwarzesmarken Kompanie, die mit ihren Mechs in die Schlacht gegen die Betas leiten. Unter ihnen befindet sich Überläuferin Katia, die aus West Deutschland stammt. Doch mit der Angst von der Stasi, ist es für die Schwarzesmarken nicht einfach, sich auf die Schlacht zu konzentrieren, erst recht, weil ihnen klar wird, dass der Sieg wohl nur erreicht werden kann, wenn man sich mit der bösen westlichen Welt verbündet.

Schwarzesmarken Vol.1 Review Szenenbild001Eindruck:

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Muv-Luv Reihe nicht kenne, dementsprechend konnte ich aber recht neutral an „Schwarzesmarken“ rangehen und kann direkt sagen, Vorkenntnisse sind jetzt nicht von Nöten, um die Story zu verstehen.

Vol. 1 besteht aus sechs Folgen zu je 24 Minuten und ist durchgängig erzählt, sprich man bekommt hier die erste Hälfte der Serie geboten. Der Einstieg ist ohne großes Vorgeplänkel, direkt in die Action und ich muss sagen, Battletech Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Der Kampf Monster gegen Maschine kommt wirklich sehr gut rüber und ist stellenweise sehr brutal in Szene gesetzt, jab, das Monsterblut spritzt nur so durch die Gegend. Man bekommt hier aber nicht nur Daueraction geboten, ruhige Kriegsmomente und Kriegsaction halten sich gut die Waage. Wobei gesagt werden muss, für einen Deutschen bekommt man hier schon fleißig Klischee geboten. Alleine schon die Namen der Charaktere sind unfreiwillig komisch, nach dem Motto, egal wie die heißen, Hauptsache es klingt irgendwie deutsch. Auch für uns Deutsche sehr witzig, wie da noch gemeint wird, die DDR Armeen seien die besten Armeen der Welt und die Einzigen, die in der Lage sind, diese zu retten. Also Patriotismus gibt es hier wirklich einiges, was für unser eins nicht nur sehr gewöhnungsbedürftig ist, sondern auch für fleißig Augenverdrehen sorgt.

Auch die Angst vor der Stasi ist teilweise sehr überpräsent, da diese gefühlt jede Minute erwähnt wird, um möglichst viel Angst zu schüren, ist es aber eher gegenteilig der Fall, auf Dauer ist das ständige Erwähnen ohne, dass diese groß zu sehen sind, schon sehr anstrengend.

Schwarzesmarken Vol.1 Review Szenenbild002Es ist auch nicht gerade einfach, die vielen Charaktere unterzuordnen, da halt fast jeder irgendwie Uniform trägt und im Grunde nur am Geschlecht und der Haarfarbe groß zu unterscheiden ist.

Trotz der Schwächen ist die Story aber zu keiner Sekunde langweilig und die ersten sechs Folgen haben auch keinerlei Längen, da man halt immer wieder wirklich tolle, abwechslungsreiche Action einbaut. Einige Charaktere sind recht oberflächlich andere aber dafür sehr komplex, hier merkt schon direkt, welche Personen eigentlich die Hauptrolle spielen, aber halt wie gesagt, bis man weiß, welcher Name hier zu welcher Person gehört, dauert es ein bisschen.

Optisch macht die Serie gute Laune mit gute Sci-Fi Kriegsatmosphäre. Die Animationen sind sehr hochwertig und brauchen sich vor Genregrößen wie z.B. „Appleseed“ (wenn wir schonmal bei Battletech sind) zu verstecken.

Schwarzesmarken Vol.1 Review Szenenbild003Bild:

Das Bild ist farblich recht kühl gehalten, wodurch es ab und an zu leichten Unschärfen kommt. In einer Rückblende gibt es auch starkes Filmkorn, aber das dient hier als Stilmittel, um halt Vergangenes besser zu verdeutlichen. Sieht jetzt nicht dolle aus, aber ist für den kurzen Moment schon zu verschmerzen. Insgesamt ist das Bild für ein Anime schon ganz ordentlich, man merkt zur jederzeit, dass man eine Serie in HD schaut, aber es muss auch gesagt sein, dass man in dem Bereich schon stellenweise besseres gesehen hat.

Ton:

Der japanische und der deutsche Ton liegt in DTS HD 2.0 vor. Raumklang gibt es in dem Fall natürlich nicht. Beide Tonspuren bieten eine sehr gute Kraft und sind frei von Rauschen, wobei der japanische Ton einen Ticken mehr Bass hat und auch mehr Details zu hören sind.In Sachen Synchro sind die Stimmen von der Klangfarbe sehr ähnlich gewählt wie im Original und alle Charaktere sprechen gleichermaßen monoton wie im Original und wirken entsprechend identisch ernst, somit hat man hier wirklich gute Arbeit gemacht.

Schwarzesmarken Vol.1 Review Szenenbild004Extras:

  • Credits
  • Trailer

Als Bonusmaterial gibt es leider wieder einmal nur Anime Standard mit Credits und Trailer, somit also nicht wirklich was Besonderes und wie üblich viel zu wenig.

Fazit:

Auch wenn die erste Hälfte von „Schwarzesmarken“ nicht perfekt ist und der Patriotismus für uns sehr gewöhnungsbedürftig ist, so bekommt man, wenn man diese Schwächen einigermaßen ausblenden kann, definitiv ein sehr unterhaltsames Fun-Kriegsaction-Anime ohne verrückten Humor, sehr ernst und ohne Längen. Ich konnte mir die sechs Folgen sehr gut reinziehen und hatte viel Spaß beim Schauen. Keine Folge war langweilig und fühlte mich gut unterhalten. An die großen Animes kommt Vol. 1 von „Schwarzesmarken“ zwar nicht ran, aber für den Start eine sehr gute Anime-Serie für zwischendurch und ich kann die Serie sehr empfehlen, auch wenn die Blu-ray nicht immer technisch perfekt ist.

(Pierre Schulte)

©Koki Yoshimune-ixtl / TV TOKYO / ALTERNATIVE 2nd Project

 

Bewertungen: 4.7 / 5. 935

Schreibe einen Kommentar