Am 4. Dezember 2020 kam „Sputnik“ auf Blu-ray, als Blu-ray im Mediabook, auf DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Die Rückkehr aus dem Weltraum wird für die zwei Kosmonauten zum Desaster. Kurz vor dem Eintritt in die Erdumlaufbahn sehen sie, wie sich außerhalb des Raumschiffes etwas bewegt. Zurück auf der Erde hat nur der Kosmonaut Konstantin überlebt, schnell zeichnet sich ab, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Man verfrachtet ihn in eine isolierte Militäreinrichtung und beginnt mit den Untersuchungen. Der Leiter der Einrichtung, Oberst Semiradov, rekrutiert noch die junge Psychiaterin Dr. Tatyana Klimova. Die durch ihre strittigen Behandlungsmethoden für Aufmerksamkeit bei ihm sorgte.
Konstantin befindet sich in Quarantäne, viele Informationen erhält Tatyana nicht, doch schnell entdeckt sie, der Kosmonaut hat eine unbekannte Lebensform mit auf die Erde gebracht. Da beide eine symbiotische Beziehung besitzen, soll sie in Erfahrung bringen, wie beide voneinander getrennt werden können. Allerdings gestaltet sich die Lösung weitaus schwieriger, denn die Kreatur denkt nicht daran, ihren Wirt zu verlassen.
Eindruck
Der russische Regisseur Egor Abramenko bringt mit „Sputnik“ einen düsteren Sci-Fi Horrorfilm, der anfänglich etwas vom Plot her an „Alien“ erinnert. Eine außerirdische Kreatur allein in einem Militärkomplex, die von der Idee gar nicht begeistert ist, dass man sie von ihrem Wirt trennen will. Die Darsteller zähle ich mal nicht auf, da sie weitestgehend unbekannt sind, ihre Performance ist recht ordentlich, kaum einer fällt groß aus der Rolle.
Die Herangehensweise mit dem mitgeschleppten Außerirdischen ist von der Grundidee sehr interessant inszeniert. Der abgelegene Militärkomplex, die Untersuchungen und Kontaktversuche zu dem Wesen, bieten viel Potenzial. Die Kulisse gefällt und vermittelt eine passende Atmosphäre. Im Fokus steht natürlich nicht nur das Trennen von Mensch und Wesen, sondern auch, ist es friedlicher Natur oder eher nicht. Der Regisseur nimmt sich anfänglich Zeit, um seine Charaktere einzuführen und auch die erste Kontaktaufnahme zu dem Wesen erfolgt relativ unspektakulär, aber wirkungsvoll.
Fazit, „Sputnik – Es wächst in dir“, ist ein Sci-Fi Horrorfilm, der wenig Wert auf schnelles Tempo, Schnitte und unnötigen Actionsequenzen legt. Die relative ruhige Inszenierung erinnert etwas an „Arrival“ und „Alien“, zuerst wird versucht sich dem Symbionten anzunähern, man probiert mit ihm zu kommunizieren. Anschließend bekommt es etwas „Alien“ Charakter, aber ich werde nicht weiter darauf eingehen, ich müsste sonst Spoilern.
Der Film beginnt vielversprechend und baut eine tolle Atmosphäre und Spannung auf, doch bisweilen bremst er sich leider selbst aus. Das liegt zum einen an den schablonenhaften Charakteren in „Sputnik“, wie der listige Oberst der nur sein Ziel verfolgt, die forsche Ärztin, die alles versucht, um Konstantin von dem Symbionten zu befreien und mittendrin der überforderte und hilflose Konstantin. Zum anderen fehlen den Figuren teils wertvolle Dialoge, um die Spannung aufrechtzuerhalten, daneben passiert zwischendurch oftmals Belangloses, wodurch die Story an Fahrt verliert.
Zum Finale wird dann am Tempo geschraubt, es wird blutiger und auch etwas spannender. Wobei leider einiges recht vorhersehbar erscheint. Definitiv positiv finde ich das klaustrophobische Setdesign und auch die Kreatur ist recht innovativ umgesetzt worden. Ist „Sputnik“ nun ein schlechter Film, im Grunde nicht, er bietet sehr interessante Ansätze und punktet mit gelungenem Schauwert. Wären die Figuren besser ausgearbeitet, etwas mehr Feinschliff im Drehbuch, um einige unnötige Szenen, spannender zu gestalten, ich würde von einem prima Film sprechen. So krankt er bisweilen an zähen Momenten, welche die gut aufgebaute Spannung leider häufig verpuffen lassen. „Sputnik“ bietet oftmals eine exzellente Stimmung, reichlich Spannung, aber kann seine mageren Charaktere und die holprige Storyline, nicht immer auffangen. Ein sehenswerter Film ist es dennoch, weil durch die Inszenierung der Grundidee und Herangehensweise daran, mehr hängen bleibt, als durch die verschenkten Momente.
Bild
Für die düstere Stimmung in dem Komplex wurden einige Filterungen vorgenommen. Recht fahl, gräulich und häufig blau sieht das Bild aus. Die Schärfe überzeugt und bietet viele Details. Der Schwarzwert hat aber eindeutig Luft nach oben, zu oft ist es nur dunkelgrau und das Bild wirkt dadurch aufgehellt. Der Kontrast befindet sich auf solidem Niveau und insgesamt gesehen, ist das Bild recht ordentlich und passt zu dem Gezeigten.
Ton
Die DTS-HD MA 5.1 Spur macht sich gleich beim Score bemerkbar, der übrigens recht gut ausgefallen ist. Dieser verteilt sich auf das komplette Boxenset und hüllt die Szenerie imposant ein, auch weil er teils recht laut abgemischt ist, was einige eventuell zu aufdringlich empfinden werden. Die Abmischung ist recht ruhig, bietet aber treffende Effekte, die sich ebenfalls gut auf alle Speaker verteilen. Alles klingt realistisch und ist nie Mittel zum Zweck, klingt langweilig, ist es aber nicht. Natürlich gibt es eine präzise Dialogverständlichkeit und das einzige was fehlt, ist etwas mehr vom Subwoofer, der läuft leider überwiegend auf Sparflamme.
Extras
- Kinotrailer
- Filmtipps
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Sputnik (Blu-ray)
- Sputnik – 2-Disc Limited Collector’s Edition (Blu-ray Mediabook)
- Sputnik (DVD)
- Sputnik (digital)
(Hartmut Haake)
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