Three Billboards Outside Ebbing, Missouri – Blu-ray Review | 20th Century Fox

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Three Billboards Outside Ebbing Missouri Blu-ray Review CoverEs bürgert sich bei mir immer mehr ein, dass ich mich im Vorfeld immer wenige über Filme informiere, da ich mittlerweile erkannt habe, dass das Anschauen dabei deutlich mehr Spaß macht. Naja, man sollte schon wissen, ob eventuell der oder die Person mitspielt (wie etwa in diesem Fall Frances McDormand und Woody Harrelson) oder um was es geht, doch bereits ein Trailer kann einen falschen Vorabeindruck hinterlassen.

Bei „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ waren es folgende Informationen, die ich vorab hatte:

    • Frances McDormand und Woody Harrelson spielen mitspielt
    • Viele Oscar Nominierungen und zwei Preise gewonnen
  • Es geht darum, dass eine Frau die Polizei provoziert, damit diese endlich den ungeklärten Fall ihrer verstorbenen und zuvor vergewaltigten Tochter lösen

Das musste reichen, aber ich war sofort interessiert.

Three Billboards Outside Ebbing Missouri Blu-ray Review SzenenbildStory: Die störrische Mutter (McDormand) eines ermordeten Mädchens lässt in einer Aufsehen erregenden Aktion drei städtische Werbetafeln mit provozierenden Sprüchen bekleben. Dadurch löst sie einen erbitterten Konflikt mit der lokalen Polizei in Person des labilen und gewalttätigen Officer Dixon (Sam Rockwell) und dem hoch geachteten Polizeichef Willoughby (Woody Harrelson) aus.

Zunächst dachte ich, Ethan und Joel Coen hätten Regie geführt, aber weit verfehlt. Der Ire Martin McDonagh war für die Regie, das Drehbuch und die Co-Produktion zuständig. Der hatte zuvor bereits mit „Brügge sehen… und sterben?“ und „7 Psychos“ Volltreffer gelandet und auch mit „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ erneut einen Bullseye abgeliefert.

Schwarzhumorig und zynisch ist der Film geworden. Im Mittelpunkt steht zwar Mildred Hayes, die auch mal den Zahnarzt malträtiert oder Schüler, die ihr blöd kommen, gekonnt kontert. Das alles allerdings – wie gesagt – schwarzhumorig und somit sehr unterhaltsam! McDonagh stellt damit mehrfach das Thema Selbstjustiz in den Fokus und spielt dabei gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers getreu dem Motto „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!“. Ein wirklich starker Handlungsaufbau und noch stärkere Storyentwicklung, da ist man von der ersten bis letzten Sekunde gebannt.

Three Billboards Outside Ebbing Missouri Blu-ray Review SzenenbilFrances McDormand („Fargo“, „Olive Kitteridge“) in der Hauptrolle der trauernde und zynischen Mutter Mildred Hayes, dazu Woody Harrelson („Planet der Affen: Survival“, „True Detective“) und Sam Rockwell („Ganz weit hinten“, „Moon“) als Polizeichef Willoughby und den psychisch labilen Officer Dixon. Beide waren übrigens auch schon bei „7 Psychos“ mit dabei. Dazu noch Peter Dinklage („Game of Thrones“, der in einer Szene) und John Hawkes („The Sessions – Wenn Worte berühren“) und fertig ist ein starker Cast. Übrigens hat der eher unbekannte Željko Ivanek bereits bei allen drei Filmen mit Martin McDonagh zusammengearbeitet.

Bild: Gedreht wurde mit digitalen Arri Alexa XT Plus in einer Auflösung von 2,8K. Das Digital Intermediate wurde dabei in 2K erstellt. Die Full HD Umsetzung ist dabei wirklich sehr gut ausgefallen. Zwar könnte die Schärfe noch gerne einen Ticken brillanter ausschauen, aber dennoch werden hier fast durchweg sehr gute Schärfewerte erreicht und dabei ein hoher Detailgrad erreicht. Die Farben wurden mit leichten Farbfiltern bearbeitet, hinterlassen aber nichtsdestotrotz einen stimmigen und natürlichen Eindruck. Der Kontrast erscheint zwar ausgewogen, wobei dennoch das Bild nicht sonderlich plastisch erscheint. Man kann aber davon ausgehen, dass die 4K UHD Fassung dieses Manko nicht aufweisen wird (HDR sei Dank!). Der Schwarzwert ist allerdings hier wirklich gut ausgefallen, zumal ein wirklich schön sattes Schwarz geboten wird. Die Kompression arbeitet auf einem hohen Niveau und zeigt keinerlei Spuren.

Three Billboards Outside Ebbing Missouri Blu-ray Review SzenenbilTon: Wie bei 20th Century Fox gewohnt muss man als deutsch-sprachiger Synchro Gucker hier mit einer verlustbehafteten DTS 5.1 Spur vorliebnehmen. Selbstverständlich liegt der englische Original Ton dafür in DTS HD Master Audio 5.1 vor. Aber, das muss ich zugeben: Die Unterschiede sind wirklich marginal, was aber auch daran liegt, dass „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ in akustischer Hinsicht mit recht wenig auskommt. Der Film selbst ist sehr dialoglastig ausgefallen. Nur in wenigen Momenten kommen auch mal alle Kanäle zum Einsatz, wobei die Direktionalität gut ausgefallen ist. Die Dynamik bietet in beiden Mix-Fassungen einen ausreichenden aber nicht sehr großen Umfang. Die Transparenz bietet allerdings keinen Grund zur Beanstandung und lässt die Dialoge jederzeit klar verständlich heraushören.

Ausstattung:

  • Entfallene Szenen (HD; 7:08 min.)
  • Kreuzigt sie: Das Making-Of von Three Billboards (HD; 29:30 min.)
  • Six Shooter (Original Oscar-preisgekrönter Kurzfilm von Martin McDonagh) (HD; 26:30 min.)
  • Bildergalerie (HD; 1:05 min.)
  • Original Kinotrailer (HD; 6:07 min.)

Es schaut übersichtlich aus, das Bonusmaterial, aber das täuscht. Denn bei den Extras gibt es alleine schon ein fast 30-minütiges, sehenswertes Making of, das zahlreiche Zusatzinformationen zum Film liefert. Dazu gibt es auch noch den Oscar-preisgekrönter Kurzfilm von Martin McDonagh „Six Shooter“. Darüber hinaus gibt es noch insgesamt fünf entfernte Szenen, eine Bildergalerie (ok, die ist wirklich verzichtbar) sowie einige Trailer zum Film. Sämtliche Extras liegen dabei in HD und Deutsch untertitelt vor.

Fazit: Regisseur, Drehbuchautor und Co-Produzent Martin McDonagh begibt sich langsam auf den Weg von Christopher Nolan: Bis dato wurde noch kein einziger schlechter Film abgeliefert. Nach „Brügge – Sehen und Sterben“ und „7 Psychos“ bietet auch McDonaghs dritter Film „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ kurzweilige Unterhaltung, wobei gerade Liebhaber von originellen Geschichten, subtilen Anspielungen und starkem schwarzen Humor hier unbedingt zugreifen müssen! Es lohnt sich!

Technisch macht man dabei auch nichts falsch. Das Bild bietet eine tolle Qualität. Der Ton ist zwar dialoglastig ausgefallen, lässt aber unterm Strich eigentlich nichts wirklich vermissen. Die Extras präsentieren sich aufgeräumt, bieten aber im reduzierten Umfang dennoch sehenswerte zusätzliche Informationen zum Film.

(Sascha Hennenberger)

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