Aliens: Fireteam Elite – PS5/PS4 Review | Focus Home Interactive | 03.09.2021

Aliens: Fireteam Elite – PS5/PS4 Review Spiel 2021 Artikelbild

Am 24. August 2021 kam „Aliens: Fireteam Elite für die PS4, PS5 und für Xbox Series X in den Handel und wir haben das Review dazu:

Lange Zeit herrschte eine trügerische Ruhe in den Tiefen des Universums – vielleicht zu lange…

Focus Interactive und Cold Iron bringen gemeinsam ihren neuen Multiplayer-Third-Person-Shooter „Aliens Fireteam Elite“ auf allen gängigen Plattformen raus. Wir haben uns für euch die PS4 und PS5 Versionen angeschaut um festzustellen, ob der Titel einem Gamer eher einen Freuden- oder Frustschrei entlockt.

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Das Spiel startet im Jahr 2202 auf der “USS Endeavor”, einem Truppentransportschiff der Colonial Marines. Es wurde ein Notsignal von der Erzraffinerie “Katanga” empfangen, dass die Marines auf den Plan ruft. Bevor wir aber unseren privaten Feldzug gegen die Horden der Xenomorphs starten, erstellen wir zunächst unseren Marine und wählen dann seine Klasse aus. Zur Auswahl stehen uns dabei aktuell vier Klassen die, je nach Bedarf, vor der Mission ausgewählt werden können. Der Schütze, ein klassischer Soldat, der auch Granaten verwenden kann. Der Zerstörer, der mit besonders schwerem Arsenal an Raketen und Waffen ausgestattet ist. Der Techniker, der automatische Geschütze verwenden kann und last but not least, der Doc, der mit der Vergabe von Medipacks die Lebensenergie des Fireteams wiederherstellt. Später wird sich mit dem Späher noch eine fünfte Klasse hinzu gesellen. Alle Klassen verfügen neben unterschiedlichem Waffensetup auch über eigene Spezialfähigkeiten.

Die Endeavor dient uns zum einen als Hauptquartier in dem wir mit diversen NPCs sprechen können und als Hub-Areal, um sich auf die nachfolgenden Missionen vorzubereiten. Sind alle Vorbereitungen getroffen wird im Anschluss nach dem Missionsstart das Fireteam aus drei Mitgliedern gebildet. Hierbei haben wir die Wahl ob wir Online (per Crossgen Multiplayer) oder mit Bots bzw. Synthetics in den Kampf ziehen.

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Getestet haben wir das Spiel auf der PS4 Pro sowie im Multiplayer auch auf der PS5 und das Matchmaking funktionierte während der Tests einwandfrei. Einmal schlug die Serverbindung fehl und wir wurden aus dem gespielten Level unvorbereitet auf die Endeavor zurückgeworfen. Ansonsten gibt es aber, was den Multiplayer Part angeht, der auch Herzstück des Spiels ist, nichts zu meckern. Im Crossgen Multiplayer wird die Ladezeit bis zum Missionsstart automatisch an die langsamste Konsole angepasst, im reinen PS5 Multiplayer sind die Ladezeiten natürlich deutlich kürzer.

Wenige Augenblicke später, sieht man sich auch schon den ersten bedrohlichen Alienschwärmen in den dunklen Gängen gegenüber gestellt. Wer auf langsamen Schleichhorror im Alien Universum steht, der sollte lieber zu „Alien: Isolation“ greifen denn „Aliens: Fireteam Elite“ orientiert sich klar an „Aliens – Die Rückkehr (Alien II)“ und liefert somit nonstop Space Marine Action im Niedermähmodus. Das ätzende Blut der Xenos spritzt also literweise wenn wir ihnen mit Pulse Rifles, Schrotflinten, Smartguns, Raketenwerfern, Flammenwerfern und weiterem Hardcore-Spielzeug auf den außerirdischen Pelz bzw. Panzer rücken. Alle Waffen wurden dabei exakt den Wummen aus dem Film nachempfunden und klingen 1:1 wie im Film, was das Fanherz höher schlagen lässt.

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Das Gameplay ist sehr schnell und bereits ab dem mittleren Schwierigkeitsgrad wirklich knackig. Die Xenos greifen aus allen Himmelsrichtungen an – dabei gibt es natürlich das obligatorische Kanonenfutter welches stupide auf einen zu rennt und nach ein paar Treffern das Zeitliche segnet sowie stärkere und schlauere Artgenossen. Manche gehen in Deckung und greifen von dort aus mit Säureattacken an. Manche explodieren oder greifen wie die Dronen aus dem Hinterhalt an, falls man sie nicht schnell genug ausschaltet. Insgesamt gibt es über 20 verschiedenen Gegnertypen. Gefallene Mitspieler können, wenn man schnell genug ist, wiederbelebt werden. Wie oft das möglich ist, hängt vom gewählten Schwierigkeitsgrad ab. In Kisten findet man Munition, Medipacks und zusätzliche Gegenstände. Durch optional, vor jeder Mission, zuschaltbare Herausforderungskarten, kann man das individuelle Spielerlebnis und den Schwierigkeitsgrad zusätzlich verändern. Neben Negativeffekten, wie Waffen die beim Nachladen klemmen, Medikits nicht zu 100% funktionieren oder mehr Gegnerwellen, gibt es auch positive Karten, die z.B. euren Waffenschaden verbessern. Je nachdem welche Herausforderungskarte gewählt wurde, führt diese bei Missionsabschluss zu mehr Credits, mehr XP oder gar keinen Belohnungen.

Wer es an dieser Stelle eher ruhiger mag, bekommt auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad weniger Schaden, mehr Munition und Goodies, wie leuchtende Umrisse der Aliens, als Zielhilfe spendiert. Nach erfolgreichem Abschluss einer Mission schalten wir für unseren Marine neue Waffen, Equipment und Reputationen frei. Des Weiteren erhalten wir Credits und leveln die jeweils in der Mission verwendeten Waffen. Mit den Credits lassen sich beim Versorgungsoffizier zusätzliche Waffen, Waffenmodifizierungen und Verbrauchsgegenstände wie z.B. Minen, Spezialmunition oder Geschütztürme kaufen. Mit Reputation diverse Individualisierungsmöglichkeiten, wie Hüte, Lackierungen und Emotes.

„Aliens: Fireteams Elite“ gibt sich sehr viel Mühe, die Handlung des Spiels mit dem Alien-Universum in Einklang zu bringen. Man entdeckt haufenweise Referenzen der Kinofilme, wie beispielsweise den Motiontracker oder den Laderoboter den Ripley seinerzeit in „Alien 2“ im Kampf gegen die Alien-Königin verwendete. Das Leveldesign ist gut und die Kulissen und Grafiken fangen die Stimmung der Filmvorlagen sehr gut ein. Sammelbare Objekte lassen einen noch mehr über die Hintergründe der Spielwelt und die verschiedenen Alienrassen erfahren. Hier wurde die Filmlizenz von 20th Century Fox optimal genutzt.

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Eine großartige Story à la RPG sollte man jedoch nicht erwarten. Die Story ist eigentlich nur Beiwerk, um die Koop-Baller Orgie in den insgesamt 12 Missionen der Kampagne glaubhaft in Gang zu bringen. Jede Mission nimmt rund eine halbe Stunde Zeit in Anspruch – somit ist man in ca. 6 Stunden mit der gesamten Story durch und kann sich dann dem Hordenmodus widmen. Immerhin geht es nur durch ewig lange Raumschiffgänge, sondern es wird reichlich Abwechslung in Ruinen und Höhlensystemen geboten. Auch das obligatorische Alien-Nest mit Eiern, Facehuggern und Prätorianern wurde nicht vergessen.

Befeuert wird „Aliens: Fireteam Elite“ durch die Unreal 4 Engine, die sowohl auf der PS4 als auch auf der PS5 einen guten Job macht. Die 3D-Assets sind durchgängig detailreich modelliert, Umgebungstexturen besitzen eine schöne Tiefe und wirken recht plastisch. Die Beleuchtung unterstreicht die bedrohliche Alien-Atmosphäre und die Effekte der Feuergefechte wissen zu gefallen. Allein die fehlende Animation beim Sprechen der NPCs an Bord der USS Endeavor stört den ansonsten guten Gesamteindruck.

Besonders gut gelungen ist die an den Soundtrack von „Alien II“ angelehnte Musikuntermalung. Sphärische Synthies und Streicher wechseln sich mit aufbrausenden Drums, hektischen Glockenspielen und militärischen Beats ab, die unsere Marines im Feuergefecht nach vorne peitschen. Die Musik passt wunderbar zur fremdartigen Alienwelt und sorgt gemeinsam mit dem authentischen Sound der Waffen und den Funksprüchen der Marines für die von Filmfans geliebte Stimmung.

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Fazit

„Aliens: Fireteam Elite“ ist ein Horden-Shooter im Alien-Universum mit toller Optik, krassen Soundeffekten und fordernden Feuergefechten geworden. Die Atmosphäre der Filmreihe wird durch diverse Referenzen und Andeutungen super eingefangen. Uns hat sehr gut gefallen, dass man versucht hat die Story mit der Filmreihe zu verbinden. Als Solo Spieler sollte man allerdings vorher gut überlegen, ob es einem gefällt im Alleingang mit 2 Bots gegen repetitive Alienhorden anzutreten. Dafür ist der Story-Content zu kurz geraten und die KI der Bots leider zu schwach.

Spielt man das Spiel aber so wie es gedacht ist, nämlich gemeinsam mit anderen menschlichen Mitspielern, dann entfaltet „Aliens: Fireteam Elite“ sein gesamtes Potential. Es macht tierisch Fun sich der Übermacht der feindseligen Alienbrut mit Flammenwerfern, Granaten und Schrotflinten zu stellen und sich gegenseitig den Rücken frei zu halten. Das Upgraden der eigenen Waffen, Individualisierungen und die detaillierte Grafik, halten lange bei Laune.

Fans von Aliens und actionlastigen Koop-Shootern, sollten sich den Titel von Focus Interactive und Cold Iron auf jeden Fall mal genauer anschauen.

Pro:

  • schicke Texturen
  • viele Referenzen an die Alien-Filmreihe
  • wuchtige Waffen
  • gutes Balancing der einzelnen Charakterklassen
  • fordernde Schwierigkeitsgrade

Contra:

  • wenig Storyinhalt
  • ohne menschlichen Mitspieler*innen kaum zu bewältigen
  • Kampagne nur ca. 6 Stunden lang

Hier erhältlich:

  • Aliens: Fireteam Elite (PS4)
  • Aliens: Fireteam Elite (PS5)
  • Aliens: Fireteam Elite (Xbox One)
  • Aliens: Fireteam Elite Game Guides: Tips And More

(Michael Schröder/Björn Cuber)
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