Borderlands 3 – PS4 Review | Gearbox

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Borderlands PS4 Review CoverNach einer fünfjährigen Pause kehrt die Mutter aller Loot-Shooter zurück. Endlich steht ein neuer Teil von Borderlands in den Startlöchern. Um einem die Wartezeit zu verkürzen, oder den einen oder anderen Borderlands-Neuling abzuholen, hat Gearbox zuvor die Remastered Versionen von Teil 1 und 2 erneut gepimpt und im vollen Plüsch re-released. Man konnte sich also bei Bedarf bereits im Vorfeld umfassend in Stimmung ballern und Pandora, in bisher auf Konsolen nie gesehener UHD Pracht und Performance, unsicher machen. Ein wirklich cleverer Schachzug!

Aber kommen wir nun mal zum dritten Teil der Serie für den das, ohnehin schon sehr rund laufende, Gearbox Zahnrad nicht neu erfunden, sondern es eher an vielen Stellen noch runder und besser gemacht wurde. Wie sich das im Detail darstellt klären wir später.

Nun kommen wir erst einmal zu den vier neuen Charakteren, die borderlandstypisch in einem stimmungsvollen Intro der Reihe nach vorgestellt werden.

Da haben wir zunächst den Roboter FL4K. Mit ihm bekommt Borderlands nun eine waschechte Pet-Klasse spendiert – Aber Moment mal, das gab’s doch schon – Im Prinzip stimmt das, denn Mechromancer „Gaige“ hatte, als fünfte spielbare Klasse in „Borderlands 2“, ebenfalls ein Pet. Doch im Direktvergleich mit FL4K zieht Gaige den Kürzeren, denn sein Skillbaum bietet wesentlich mehr Variationen und ganze drei Pets.
An zweiter Stelle gibt sich die Schützin MOZE die Ehre und hat mit ihrem treuen Freund „Iron Bear“ einen fetten Kampf-Mech als Unterstützung im Gepäck. Mitten im Gefecht kann Moze mit ihrem Action Skill in den Mech steigen und aus allen Rohren feuern.
Natürlich dürfen auch die Sirenen nicht fehlen und sind mit AMARA, einer mit mächtigen Sirenenkräften ausgestatteten Zauber- und Nahkampfexpertin, ebenfalls mit von der Partie.

Zu guter Letzt ist da noch Agent ZANE Flynt der neben seiner angeborenen Coolness, noch auf ein buntes Repertoire von technischen Werkzeugen wie z. B. Drohnen, Kraftfelder oder Hologramme zurückgreifen kann.

Borderlands PS4 Review Szenenbild001Nach der sehr gelungenen Charaktervorstellung gibt es direkt erste Parallelen zu Borderlands. Ein uns wohl bekannter Bus fährt vor und der gute alte Marcus Kincaid steigt aus. Mit dem Kammerjäger unserer Wahl steigen wir ein und haben direkt die Stimme von Lilith im Kopf. Nach kurzer Fahrt begrüßt uns dann mit CL4P-TP, besser bekannt als Claptrap, ein weiterer alter Bekannter. Der kleine trottelige Roboter fängt natürlich direkt an zu plappern und erklärt uns, auf seiner charmant nervtötenden aber dennoch liebenswerten Art, die Grundlagen des Spiels. All das kennt man aus dem ersten Teil was dafür sorgt, dass man sich sofort heimisch fühlt. Und da auch das Gameplay direkt in Fleisch und Blut übergeht kann man direkt loslegen.

Eins der Herzstücke, und gleichzeitig auch ein Alleinstellungsmerkmal, von Borderlands waren schon immer die Waffen. Natürlich dürfen diese in „Borderlands 3“ nicht fehlen und es gibt sie in unzähligen Varianten. Von total abgedreht bis 08/15 ist hier für jeden Spieler und jede Spielweise etwas dabei und bietet alles was das Herz eines Shooterfans begehrt. Man spürt, dass speziell in diesem Punkt sehr viel Herzblut und Kreativität investiert wurde. Das ist auch gut so, denn die Waffen sehen nicht nur fantastisch aus, sondern haben auch einen signifikanten Einfluss auf die gesamte Spielmechanik. Ihr wollt einen pinkfarbenen Raketenwerfer mit zielsuchenden Raketen? Oder vielleicht eine Waffe, die plötzlich Beine bekommt und dem Gegner um die nächste Ecke hinterherläuft? Kein Problem, „Borderlands 3“ macht‘s möglich! Schon allein aufgrund dieser enormen Vielfältigkeit macht es einfach einen Riesenspaß zum ersten Mal den Abzug einer neu gefunden, legendären Waffe zu betätigen. Und wem das alles noch nicht genug ist, der bekommt für manche Waffe auch noch alternative Feuermodi spendiert. Was diesen Punkt angeht bleibt „Borderlands 3“ absolut konkurrenzlos. Es gibt einfach keinen anderen Shooter der Borderlands in Sachen Waffen-Repertoire das Wasser reichen kann!

Vielfältig sind auch die Gegner. Natürlich gibt es auch immer die, die man einfach nur sinnlos über den Haufen ballern kann, um ein wenig Dampf abzulassen, Kanonenfutter halt. Doch so manche sollte man gut studieren, um ihre Verhaltensweisen oder Schwachstellen herauszufinden. Der Schwierigkeitsgrad bleibt dabei stets fair. Und beißt man doch mal ins Gras, ist man meistens selber daran schuld, weil man sich entweder zu wenig bewegt oder keine Deckung genutzt hat. Gleiches gilt auch für die erstklassig inszenierten, abwechslungsreichen Bosskämpfe. Langweilige Bosse gehören der Vergangenheit an. Auch in diesem Punkt legt „Borderlands 3“ die Messlatte deutlich höher und zeigt, dass das Flehen der Fans erhört wurde.

Ein weiteres Herzstück von Borderlands ist der Multiplayer. Diesem wurde mit dem Modus Kooperation eine sehr gute Verbesserung spendiert. In diesem Modus ist es möglich, die Gegner passend für jeden Mitspieler skalieren zu lassen. Endlich kann man also mit Freunden zusammenspielen, deren Charakterlevel abweicht. Auch das Loot wird auf das jeweilige Spielerlevel speziell angepasst. Wer es aber so wie früher haben will wählt an dieser Stelle den Koopkurrenz Modus. Nun wird das Level der Gegner und das Loot an den Host angepasst. Es bleibt also alles beim Alten und Loot bekommt, wer sich zuerst drauf stürzt.

Im lokalen Multiplayer gibt es auch in „Borderlands 3“ einen Splitscreen-Modus, diesmal wird der Bildschirm jedoch nicht vertikal, sondern horizontal geteilt und ist nicht weiter konfigurierbar. Schade, denn in der GOTY Edition von Borderlands konnte noch festgelegt werden wer auf welcher Seite spielt und wie der Bildschirm geteilt wird. Auch geht die ansonsten gute Performance im Splitscreen Modus deutlich in den Keller, sobald sich einer der beiden Spieler in den Menüs befindet. Hier wird hoffentlich noch per Update nachgebessert.

Borderlands PS4 Review Szenenbild002Wer im Multiplayer übrigens mal kein Headset zur Hand hat, kann mit dem „Ziel markieren“ Feature Objekte oder Gegner für alle Mitspieler sichtbar markieren.

Verbessert wurde auch, die bisher immer recht gewöhnungsbedürftige, Fahrzeugsteuerung, sodass es noch einfacher ist sich in der Spielwelt von A nach B zu bewegen. Eine Open World gibt es zwar weiterhin nicht, dafür aber große, in sich abgeschlossene und sehr abwechslungsreiche Welten. Neben Fahrzeugen haben wir nun sogar, mit der Sanctuary III, ein eigenes Raumschiff, mit dem wir neben Pandora noch zu anderen Planeten aufbrechen können. Die Sanctuary III dient zudem noch als mobiles Hauptquartier inklusive eigenem Zimmer, das wir dekorieren können.

Auf der PS4 Pro, auf der das Spiel von uns getestet wurde, hat man die Auswahl zwischen zwei unterschiedlichen Darstellungsmodi. Zum einen den für 4K optimierten Modus mit 30 FPS oder den von uns präferierten Leistungsmodus mit konstanten 60 FPS bei 1080p Auflösung. In beiden Varianten schaut der Borderlands typische Cel Shading Look knackscharf und besonders im Leistungsmodus ist das Gameplay ist durchweg flüssig. Einziger Minuspunkt sind die beim Betreten eines neuen Gebietes nachladenden Texturen.

In puncto Story schafft es Borderlands 3 leider nicht seinen Vorgänger zu übertreffen. Was vor allem daran liegt, dass mit Handsome Jack aus Borderlands 2 ein so ikonischer Antagonist erschaffen wurde, dass es wirklich nicht leicht ist ihn zu toppen. Kein Wunder also, dass es die neuen Gegenspieler, die Calypso-Zwillinge, wirklich schwer haben in seine Fußstapfen zu treten.

Inhaltsverzeichnis

Borderlands PS4 Review Szenenbild003Fazit:

Borderlands ist nach fünf Jahren zurück und das mit Karacho. Genau wie seinerzeit beim Wechsel von „Borderlands“ zu „Borderlands 2“, bietet auch Teil 3 viele gute und sinnvolle Neuerungen und verbessert genau die Punkte, die Borderlands zu dem gemacht haben was es ist – der Mutter aller Loot-Shooter!

Chapeau Gearbox! Mit „Borderlands 3“ ist euch ein perfektes Comeback gelungen!

Pro:

– typische Borderlands Atmosphäre
– erstklassiges, verbessertes Gameplay
– interessante neue Charakterklassen
– guter Multiplayer
– verbesserter Skilltree
– unzählige Waffen
– hervorragende Vertonung
– gute Nebenquests

Contra:

– teilweise dämliche KI
– schlechte Performance im Splitscreen Koop

(Björn Cuber)

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Bewertungen: 4.6 / 5. 581

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