Chloe: Staffel 1 – Streaming Review | Amazon Original

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Seit kurzem kann man die Serie „Chloe: Staffel 1“ bei Amazon Prime sehen und wir haben das Review dazu:

Amazon hat bereits mit Serien wie z.B: „Fleabag“ oder „Taboo“ gezeigt, dass sich für sie eine gemeinsame Zusammenarbeit mit dem renommierten britischen Sender BBC lohnt. Nicht nur gab es dann oft viele Preise, sondern auch sehr gute Klickzahlen. Auch bei der nächsten Zusammenarbeit, sprich der Serie „Chloe“, gibt es eine positive Kritik nach der anderen. Auch die Zuschauer überschlagen sich mit Lob. Doch wird die Serie ihrem Hype gerecht? Wir haben „Chloe“ für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.

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Story:

Becky und Chloe waren während der Schulzeit beste Freunde, doch seitdem haben sie komplett unterschiedliche Wege eingeschlagen. Voller Neid verfolgt die in armen Verhältnissen lebende Becky via Solcial Media, das High Society Leben von Chloe. Das Einzige, was Becky Freude bereitet, ist sich unter falschen Namen auf High Society Partys zu schleichen und so zu tun, als würde sie dazu gehören. Doch dann begeht Chloe überraschend Selbstmord. Sie ist fest entschlossen herauszufinden was passiert ist und beschießt, sich unter dem Namen Sascha unter Chloes High Society Freunde einzuschleusen und nachzuforschen. Doch nach und nach wachsen ihr die Lügen über den Kopf und das Kartenhaus droht zusammenzubrechen, bevor Becky die Wahrheit erfährt. Dazu muss sie auf die harte Tour feststellen, dass das, was auf den Fotos so glamourös dargestellt wurde, nur Schein war.

Eindruck:

Die erste Staffel von „Chloe“ besteht aus 6 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 54 und 57 Minuten und ist durchgängig erzählt. Und ich muss direkt sagen, diese Serie ist keine typische Murder Mystery Serie, wie man sie sonst aus dem TV her kennt. Entsprechend wird sie auch nicht jedem gefallen. „Chloe“ ist sehr, sehr, sehr ruhig erzählt. Es gibt keinerlei Action oder so und ganz besonders wichtig, auch vom Ansatz her ist die Serie sehr untypisch, weil man hier sehr psychologisch daran geht. Becky als Hauptcharakter versucht nicht nur herauszufinden, was in der Nacht mit Chloe passiert ist, sondern versetzt sich auch in ihr Leben hinein und versucht über den Weg, die Gefühle von Chloe zu erforschen, sodass im Verlauf Becky Probleme hat, das Leben und ihre Vorstellungen auseinander zu halten. Dazu kommt, dass jedes Mal, wenn sie etwas Neues herausfindet, passt sich ihre Vorstellung auf die neue Information an, was dazu bewirkt, dass man sozusagen als Traumsequenz immer wieder Varianten von ein und derselben Szene sieht.

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Langweilig ist das Ganze aber nicht, es ist atmosphärisch sehr dichtgehalten und auf seine spezielle Art sehr Psycho gemacht. Wovon die Serie aber am meisten lebt, ist von ihrer atemberaubend guten Hauptdarstellerin Erin Doherty. Sie liefert hierbei eine klasse One Woman Show ab. Unglaublich, was für eine Ausstrahlung und was für eine Präsenz sie hat. Ihr Charakter Becky ist mental alles andere als stabil und auch wenn sie an sich wenig sagt, sieht man an ihrem Blick wunderbar, was gerade Sache ist und was sie gerade denkt, das sorgt auch für tolle Momente, wenn ihr Lügengerüst droht zusammen zu brechen und sie sich versucht rauszureden. Aber auch wie sie nach und nach immer mehr Puzzlestücke über Chloe rausfindend und merkt, dass dieses ach so tolle Leben von Chloe doch nicht so schön war, wie es sich Becky vorgestellt hat. Wirklich super, wie sich nach und nach immer tiefere Abgründe auftun.

Becky selbst ist aber auch nicht immer sympathisch. Dies merkt man vor allem bei Momenten, wo sie engste Familienangehörige, für ihr eigenes Wohl, im Stich lässt. Der Höhepunkt kommt dann in der finalen Folge, wo immer mehr die Wahrheit ans Licht kommt und es  sehr spannend und ehr Psycho wird, mit der klaren Botschaft, dass zwar vieles glanzvoll aussehen mag, aber wenn man hinter so manche Fassade guckt, schnell merkt, dass der Schein trügen kann. Zwar bleibt die Erzählweise immer noch sehr ruhig, aber trotzdem trifft es einen sehr und berührt definitiv den Zuschauer. Zumindest ging es mir so.

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Das Ende der Staffel ist so gelöst worden, dass man die Hintergründe über Chloe nun weiß, aber somit es auch gut abgeschlossen ist, aber die Story um Becky natürlich auch ab der Stelle direkt weitererzählen kann. Optisch ist die Staffel sehr hochwertig erzählt und steht Kinoproduktionen in nichts nach, wobei ich die Kleidung, welche diese High Society Frauen tragen, immer so unfreiwillig komisch finde. Diese pompösen Kleider sind sowas von unpraktisch, unglaublich.

Fazit:

„Chloe“ ist eine atmosphärisch dichte und von der Hauptdarstellerin klasse dargestellte Serie. Sehr ruhig erzählt, aber sehr spannend und vor allem auf seine spezielle Art sehr Psycho gemacht. „Chloe“ regt einen zum Nachdenken an und zeigt, dass sich hinter jeder Fassade auch Abgründe hervortun können. Diese Staffel wird sicherlich nicht jedem gefallen, sie ist halt sehr ruhig und untypisch, aber wer einfach mal was anderes fernab vom Mainstream sehen möchte, der sollte der ersten Staffel von „Chloe“ einen Blick gönnen.
Amazon bietet die Serie in 4k an.

Hier erhältlich:

  • Chloe: Staffel 1

(Pierre Schulte)
© Bilder und Trailer: Amazon Original – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.8 / 5. 479