Christine – Review | Universum Film

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Christine Review CoverFilme, die auf wahren Ereignissen basieren, kommen häufig alleine deswegen beim Publikum sehr gut an, da zum einen die Geschichte nicht nur mitreißend erscheint, sondern das Publikum sich mit den Protagonisten identifizieren kann. Man fiebert mit, leidet, freut sich oder hofft mit den Figuren im Film. Gerade Filme wie etwa „Ziemlich beste Freunde“, „Zodiac – Die Spur des Killers“, „Der Pianist“, „127 Hours“ oder „The Fighter“ sind da nur einige Beispiele. Hin und wieder gibt es auch einige unbekannte Titel mit diesem Sujet, wie etwa „Christine“ mit Rebecca Hall in der Hauptrolle.

Story: Christine, die bei einem Kleinstadt-Nachrichtensender in Florida arbeitet und immer die klügste Person im Raum ist, will unbedingt die Nachrichten präsentieren. Als aufstrebende TV-Journalistin mit einem Auge für Nuancen und großem Interesse für soziale Gerechtigkeit liegt sie ständig mit ihrem Boss im Clinch, der nur auf Sensationsstorys aus ist, die die Quote nach oben treiben. Geplagt von Selbstzweifeln und einem turbulenten Privatleben, schöpft Christine neue Hoffnung, als ihr ein Mitarbeiter, der als Nachrichtensprecher arbeitet, seine Freundschaft anbietet – woraus sich jedoch nur eine weitere unerwiderte Liebe entwickelt. Als ihre Welt endgültig zusammenbricht, trifft Christine völlig desillusioniert eine drastische Entscheidung.

Christine Review Szenenbild 001„Christine“ ist ein in sich ungewöhnlicher Film. Die Figur der Christine Chubbuck tragisch wie verstörend zugleich. Der Film zeigt dabei, zumindest, wenn man der Biografie auf Wikipedia Glauben schenken darf, schon eine sehr getreue biografische Darstellung der jungen Fernseh-Reporterin. Das macht den Film aber über weitere Strecken auch auf gewisse Art und Weise langatmig. Oder um es positiv auszudrücken: Die Charakterzeichnung der Protagonistin ist wirklich hervorragend, den detaillierter könnte man eine Figur bis zum Climax nicht definieren. Da immer wieder kleine Subplots entstehen, etwa die Beziehung zu ihrer Mutter, das Techtel Mechtel mit ihrem Kollegen oder die feindselige Beziehung zu ihrem Chef, der eine Berichterstattung auf Sensationsniveau vor einer tiefgründigen Story vorzieht, gibt es doch vielseitige Aspekte zum Leben der Reporterin. Diese wird wirklich grandios von Rebecca Hall („Vicky Cristina Barcelona“, „Iron Man 3“) gespielt, die hier wirklich sehr tiefgründig ihre Rolle verkörpert. Da sieht man ihr die Probleme, die sie hat deutlich an, vor allem, wie ihr Leben im Verlaufe des Filmes immer mehr den Bach runtergeht und somit an Tragik und Dramatik gewinnt. Dazu ist auch der restliche Cast bestehend aus Michael C. Hall („Dexter“, „Six Feet Under – Gestorben wird immer“), Tracy Letts („Homeland“, „Die Verlegerin“), Maria Dizzia („Orange Is the New Black“, „Abgang mit Stil“), J. Smith-Cameron („Ein riskanter Plan“, „Rectify“) und John Cullum („The Middle“) ebenfalls sehr überzeugend.

Christine Review Szenenbild 002Bild: Der Film liegt leider nur als DVD im Ansichtsverhältnis von 1,85:1vor. Wer den Film in HD sehen will, muss entweder diesen als Digital Download erwerben oder den Film per Stream ausleihen, wie etwa auf Amazon Video. Somit schaut der Film auf der vorliegenden DVD längst nicht so gut aus, wie es möglich wäre. Die Schärfe ist im Rahmen der SD Darstellung in 576p dennoch wirklich gut. Die Kantenschärfe ist in Rahmen der Möglichkeiten dabei wirklich ok. Die Farben erscheinen eher blass und trist, was aber zur Stimmung des Filmes und zum 1970er Jahre Setting passt. Stellenweise ist der Kontrast aber nicht optimal, so dass das Bild oft sehr blass wirkt. Der Schwarzwert ist ok, aber erreicht keine Bestwerte. Die Kompression ist für eine DVD aber wirklich sehr gut, da Bitrate Werte von über 8 Mbps erreicht werden.

Christine Review Szenenbild 003Ton: Der Ton liegt sowohl in Deutsch als auch in Englisch in Dolby Digital 5.1 bei einer Bitrate von 384 kbps vor. Der Film ist sehr dialoglastig ausgefallen, so dass die hinteren Kanäle nicht merklich angesprochen werden. Insgesamt ist der Ton somit eher zweckdienlich. Die Dynamik ist aber wirklich ok, wobei der Subwoofer eher nur die höheren Bassfrequenzen anspricht, aber dennoch zum Einsatz kommt, auch wenn nicht sonderlich prägnant. Die Dialoge stehen klar im Fokus, wobei die Stimmen durchweg klar und deutlich zu verstehen sind.

Extras:

  • Original Kinotrailer zum Film

Die Extras sind sehr mager, was bei einem Film, der auf wahren Begebenheiten beruht, sehr schade ist. Es gibt auf der DVD leider nur den Original Kinotrailer zum Film. Schade, denn zumindest ein paar entfernte Szenen oder ein paar Kommentare zum Leben von Christine Chubbuck wären interessant gewesen.

Christine Review Szenenbild 004Fazit: „Christine“ ist eigentlich kein wirklich schlechter Film. Er ist eigentlich sogar wirklich gut, insbesondere durch die grandiose schauspielerische Leistung von Hauptdarstellerin Rebecca Hall, der dem dramatischen Leben von Christine Chubbuck viel Tiefe verleiht. Allerdings gibt es auch nicht wenige langweilige Abschnitte, so dass das Anschauen des fast 2 stündigen Filmes doch ein wenig anstrengend macht. Unterm Strich Strich ist der Streifen aber dennoch einen Blick wert. Schade nur, dass dieser nur auf DVD veröffentlicht wird und dazu auch bis auf den Trailer zum Film keine weiteren Extras beigefügt wurden.

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(Sascha Hennenberger)

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