Wer kennt sie nicht die Cinderella Story. Unzählige Interpretationen gibt es von dem sogenannten „Aschenputtel“, die wohl bekannteste ist natürlich die von Disney. 2017 erschien erneut eine Interpretation der Story. Nämlich der Jugendroman „Not Cinderellas Type“ von Jenni James, im Zuge einer Trilogie aus klassischen Märchen moderner und nennen wir es mal so: anders als man es sonst kennt, interpretiert. Ihr Jugendbuchroman war so erfolgreich, dass man daraus einen Film machte, welcher bei uns von Tiberius Films als Direct to Video unter dem Titel „Cinderella Love Story“ erschienen ist.
Doch kann der Film würdig in die Fußstapfen bisherigen Interpretationen der Cinderella Geschichte treten? Oder ist es nur eine unwürdige Gurke? Wir haben den Film für euch getestet.
Story:
Indy hatte einst ein tolles Leben, bis ihre Mutter bei einem Unfall ums Leben kam, seitdem lebt sie bei ihrer Tante und ihren zwei Cousinen ein unglückliches Leben und darf dort die ganzen Hausarbeiten erledigen. Sie hat sich damit abgefunden, doch dann wird ihre geliebte Katze versehentlich von High School Star Bryant überfahren und getötet. Weil sie seine Entschuldigung nicht annehmen will, fängt er an, ihr hinterherzulaufen und versucht ihr Freund zu werden. Bald verliebt sich nicht nur Bryant in sie, sie bekommt auch heraus, dass ihr bester Freund Maxton Gefühle für sie hat. Indy weiß nun nicht mehr, wie ihr der Kopf steht.
Eindruck:
Eindruck:Ich habe die Vorlage von Jenni James nie gelesen, aber ich muss sagen, der Film ist eine recht unterhaltsame neue Perspektive von einer altbekannten Story. Optisch ist der Film aber nicht wirklich auf Kinoniveau, sondern eher auf sehr hochwertigem TV-Film Niveau, wie man es einst früher von Disney her kannte. Trotzdem muss ich sagen, der Film macht Spaß. Paris Warner als Cindy Ella genannt Indy macht ihre Sache sehr gut. Sie spielt ihre Rolle sehr sympathisch und man hat sie direkt gern, da sie ihre Rolle sehr warmherzig spielt, ohne dass es übertrieben wirkt. Okay Tim Flynn als Bryant ist eher der Typ Schönling, aber ansonsten ganz okay, genauso wie Tanner Gillman als Maxton, der dritte in der Dreiecksbeziehung. Wobei man hier auch sagen kann, dass beide an sich so gut rüberkommen, dass sie jeweils für sich wunderbar an der Seite von Indy passen.
Indys böse Familie kommt stellenweise sehr überspitzt rüber und neigen zum Overacting, sorgt aber auch so für eine gewisse Prise Humor, gleichzeitig aber auch für eine gewisse Dramatik. Allgemein muss ich aber auch sagen, dass die Waage zwischen Romantik, Comedy und Drama relativ gut ausgeglichen ist, ohne dass eines davon übertrieben ist, okay Hauptanteil hat natürlich die Love Story.
Das Wechselbad der Gefühle den Indy hier miterleben muss, kommt sehr gut rüber und es gibt im Verlauf einige sehr rührende, traurige und gänsehautmäßige Momente. Okay einen gewissen Hang zu Soaps oder halt Serien von The CW sollte man schon haben, denn so wirkt es schon teilweise. Halt auch mit einigem Herzschmerz. Das Ende des Films ist schon sehr mit einigem Schmalz verbunden und natürlich märchenhaft unrealistisch schön. Das sorgte schon bei mir für ein gewissen Augen verdrehen. Aber in der Summe für einen recht kleinen Film war dieser Film eine sehr positive Überraschung.
Bild:
Das Bild ist sehr stark beleuchtet, sodass es stellenweise schon fast blendet. Die Farben sind aber an sich ganz ordentlich und die Schärfe ist recht weich gefiltert. Details wie einzelne Haare sind sehr gut sichtbar. Poren aber weniger. Filmkorn, Artefaktbildung oder Grieseln gibt es nicht. Das Bild ist schön sauber.
Ton:
Der deutsche und der englische Ton sind in DTS HD 5.1.Der deutsche Ton ist merklich leiser und weniger detailliert als der englische Originalton. Der Raumklang im Deutschen ist zwar ganz ordentlich, aber so richtig Kraft und Details hört man nur im englischen Ton. Der englische Ton ist schon recht nah an Referenz, obwohl der Film sich in Sachen Ton eher weniger beweisen muss. Der deutsche Ton ist dagegen eher Mittelmaß. Rauschen war aber nicht zu hören.
Die deutsche Sychro kann man als sehr schlecht betrachten. Die Stimmen passen überhaupt nicht. Stellenweise wirkt es, als würden die Sprecher gefühllos die Sachen ablesen und dazu passt das Ganze überhaupt nicht zu den Lippenbewegungen.
Extras:
Extras:- Trailer
Leider ist das Bonusmaterial der Blu-ray ziemlich arm. Nur ein paar Standard-Trailer, die man leider schon des Öfteren gesehen hat.
Fazit:
Wer einen gewissen Hang zur Romantik, Märchen und leichter Soap hat, der wird bei der etwas anderen Interpretation von Cinderella sichtlich viel Spaß haben. Ich muss sagen, ich hatte bei dem Film Spaß. Klar, es ist einiges an Klischee und optisch auf gehobenem TV-Niveau, aber der Cast ist sehr sympathisch und die Story sprüht guten Charme aus. Auch, wenn der Film jetzt nicht an die großen Titel ran kommt. Ein kleiner Geheimtipp ist der Film allemal.
(Pierre Schulte)
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