DADDY’S GIRL – Blu-ray Review – Mediabook | Pierrot Le Fou | 20.08.2020

DADDY'S GIRL 2018 Horror Film Kaufen Shop Trailer News Kritik

Am 28. August 2020 erscheint “DADDY’S GIRL“ als Limited Mediabook Edition im Handel und hier das Review dazu:

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Story:

Zoe wächst nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Stiefvater John Stone auf. Das dieser ein Serienmörder mit Faible für junge Mädchen ist, scheint für Zoe normaler Alltag geworden zu sein. Zwar zweifelt Zoe an ihrem aktuellen Dasein und Gedanken, sich von ihrem Vater zu entfernen, sind vorhanden, doch John Stones Einfluss auf seine Stieftochter hat mittlerweile teils beängstigende Züge, sodass Zoe ihr Schicksal, scheinbar hingenommen hat. Gemeinsam geht sie mit John als Paar getarnt in Bars, um dort das nächste potenzielle Opfer anzulocken. Und das funktioniert perfekt, ein ums andere Mal. Doch Zoe kann die Schreie der Opfer nicht länger ertragen, es ergibt sich eine Möglichkeit, die Situation zu verändern.

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Eindruck:

Der Regisseur Julian Richards bietet mit “DADDY’S GIRL“ einen Horror-Thriller, dessen Plot nicht sonderlich innovativ erscheint, sieht man mal von der Stiefvater- / Tochter-Beziehung ab. So werden junge Mädchen in die Falle gelockt, in die hauseigene Folterkammer verschleppt und gepeinigt bis zum Tode. Gewalt technisch hält sich “DADDY’S GIRL“ überwiegend zurück, dennoch ist der Film blutig genug und bietet zudem einige verstörende Szenen. Doch der Regisseur verzichtet hier auf zu detaillierte Folterszenen und überlässt diese eher der Fantasie des Zuschauers. Erst zum Finale hin nimmt dann Julian Richard wieder das Heft in die Hand und serviert dem Zuschauer das, was er von so einem Titel erwartet, einen Schlussakt der härteren Art.

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Von der Inszenierung her macht “DADDY’S GIRL“ alles richtig, ein dreckiger und düsterer Look, der kameratechnisch gekonnt eingefangen wurde. Die Location gefällt, eine Kleinstadt scheinbar im nirgendwo. Ein Ort, an dem man sich nicht unbedingt niederlassen möchte, er erscheint trost- wie perspektivlos. Dazu ein tyrannischer Stiefvater, der von Costas Mandylor sehr furchteinflößend dargestellt wird, sowie die stark verunsicherte Tochter Zoe, gut gespielt von Jemma Dallander.

Die Figuren bleiben aber recht eindimensional und der komplette Cast gibt sein bestes, hier mehr herauszuholen, als der Charakter hergibt.

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Fazit:

“DADDY’S GIRL“ punktet definitiv mit einer beklemmenden Atmosphäre, dank gut gewählter Location und beeindruckender Bilder. Die Inszenierung ist flott, somit gibt es keine zähen Momente, was allerdings auch der überschaubaren Laufzeit zu verdanken ist.

Um restlos zu überzeugen, fehlt es an einem besser ausgearbeiteten Drehbuch und mehr Tiefe bei der Charakterzeichnung. So beschleicht mich das Gefühl, das Julian Richards zu Beginn des Filmes viel Pulver verschießt, Schockierendes offenbart, hierbei aber vergisst, dieses gekonnt in die Story einzubauen.

Schnell wird das neue Opfer für den Folterkeller besorgt, man sieht, wie der Stiefvater mit Zoe schläft, um ihr dabei zu sagen, deine Mutter hat das zu dieser Uhrzeit nicht gern gemacht. Mir fehlt hier die behutsame und sich steigernde Einführung, man wird gleich mit einigen Dingen konfrontiert, ohne sie quasi einordnen zu können. Es gibt keinen Hintergrund sowie Motiv der Taten, man weiß nicht, ob Zoe den Akt genossen hat oder nur so tut. Man bekommt zwar den Anschein, als ob Zoe wankt, was durch kurze Gespräche mit dem Opfer deutlich wird. Genauso gibt es aber vieles, was dem Zuschauer vermittelt, dass sie irgendwie doch Gefallen daran hat.

Trotz des dramatischen Einstieges in “DADDY’S GIRL“, entwickeln sich weder die Charaktere noch die Story großartig weiter. Mir fehlt dadurch die Bindung zu den Figuren, um mit irgendeinem bis zum Ende mitzufiebern.

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Zugutehalten muss ich “DADDY’S GIRL“ seine gelungene visuelle Inszenierung sowie die straff erzählte Story. Man bekommt hier kein Spektakel oder bahnbrechend Neues geboten, dafür einen grundsoliden Horror-Thriller, der einen faszinierenden Blick auf die menschlichen Abgründe wirft und einige schockierende Szenen bietet. Letztlich bin ich etwas hin- und hergerissen, ich will nicht sagen visuell hui und inhaltlich Pfui. Dafür ist der Film überdurchschnittlich eindringlich inszeniert und bietet ansprechende Unterhaltung für Freunde des Genres. Mit der Beseitigung meiner angesprochenen Kritikpunkte, bekäme der Zuschauer einen spannenden wie packenden Film, so bleibt ein recht guter Horror-Thriller, der zu unterhalten weiß, aber nicht restlos begeistern kann.

“DADDY’S GIRL“ oder wenn der Vater mit der Tochter foltern geht, bietet viele gute Ansätze und kurzweilige Unterhaltung der härteren Gangart.

Das Mediabook aus der Pierrot Le Fou Reihe erscheint im bekannten Stil. Das Cover im gewohnt glänzenden Look ist gut gewählt und kommt optisch sehr ansprechend daher. Zu der obligatorischen DVD des Filmes, die wie die Blu-ray im Mediabook zu finden ist, liegt noch ein Poster dabei, mit einem ebenfalls tollen Artwork. Abgerundet mit einem informativen, sowie schön gestalteten Booklet, bekommt man “DADDY’S GIRL“ in einem gelungen Mediabook, das keine Wünsche offen lässt.

Bild:

Der Film überzeugt mit toller Schärfe, in dem überwiegend düsteren Anblick des Filmes. Selbst In den dunklen Szenen bleiben viele Details erhalten und bieten ein faszinierendes Bild. Auch wenn alles häufig kühl stilisiert erscheint, genauso wie es ein paar warme Sequenzen gibt, bleibt die Farbgebung davon nicht betroffen, sondern recht natürlich. Der Kontrast ist solide und auch der Schwarzwert, kann fast konstant überzeugen.

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Ton:

Erfreulich, dass man eine DTS-HD MA 5.1 Spur bekommt, die wird leider bei vielen Labels immer mehr zur Rarität. Der Score wird gekonnt in den Raum gestellt und hüllt das Geschehen eindrucksvoll ein, häufig dominieren allerdings Dialoge, welche bestens abgebildet werden. Natürlich erhöht sich die Dynamik der Tonspur, wenn entsprechende Szenen es fordern, die natürlich mit gutem Bassfundament unterlegt sind. Insgesamt keine aggressive Tonspur, aber eine passende, die mehr richtig als falsch macht.

Extras:

  • Vlog von Autor Tim Hill
  • Trailer
  • Booklet
  • Poster

Testequipment:

JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

(Hartmut Haake)
©Bilder und Trailer Pierrot Le Fou – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.6 / 5. 781

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