
Grund für uns von Filme.de, auch mal in den Underground Bereich zu schauen und uns Jochen Taubert mal mit seinem neusten Film „Die Papsttochter“, welche von BuschMedia Group auf Blu-ray herausgegeben wird, ganz genau anzuschauen. Und selbstverständlich können wir euch nun sagen ob, es sich bei „Die Papsttochter“ um eine Trash Perle handelt oder um eine Krankheit, die Augenkrebs verursacht.
Story:
Eine Gruppe von Mönchen und Nonnen konnte in der letzten Sekunde eine sogenannte „Fleischfachverkäuferin“ von ihrem Zuhälter retten und schenken ihr im Kloster Unterschlupf. Aber sicher ist sie da nicht, denn ein Killer des Vatikans kommt zum Kloster, bereit, alles niederzumetzeln, was sich ihm in den Weg stellt. Sein Ziel: die Tochter des Papstes zu finden, welches dieser unehelich mit einer der Nonnen gezeugt hat. Der Killer hat den Auftrag, die Papsttochter zu töten. Alles andere als Einfach, denn ihre „Argumente“ bringen ihn total aus dem Konzept.
Eindruck:
Dieser Film lässt sich natürlich schwer mit 100 Mio. Dollar Blockbustern vergleichen. Der Film hatte ein Budget, des noch nicht mal auf dem Level eines Monatsgehalts eines Maschinenbedieners ist und nein, die Maschine heißt nicht Lufthansa Airbus A380 oder so. Für das Geld, was es hier als Budget gab, hätten Stars wie Bruce Willis noch nicht mal in der Nase gebohrt. Der Cast selbst macht es im Grunde aus purem Spaß und ohne Gage.
Viele Dialoge sind improvisiert und man hangelt sich nur an einem Konzept entlang und das Ganze wurde mal eben in etwas mehr als zwei Wochen abgedreht.
Ich muss gestehen, der Film ist so verrückt, so blödsinnig, so amateurhaft und nimmt sich so wenig ernst, dass er schon irgendwie sehr lustig ist. Klar, keiner der Darsteller wird jemals einen Oscar gewinnen, aber sie machen ihre Sache schon etwas besser, als die Leute bei „Familien im Brennpunkt“. Zumindest verspürte ich beim Schauen nicht den Drang, mir die Augen mit einer Gabel auszustechen. Etwas, was bei dem Nachmittag Programm von RTL definitiv passieren könnte.

Ähnlich wie Fuß-Fetischisten bei Quentin Tarantino auf ihre Kosten kommen werden hier Popo Fetischisten extrem viel Spaß haben. Jochen Taubert benutzt die unmöglichsten Kameraperspektiven, um den leicht bekleideten Hintern von Hauptdarstellerin Alina Lina abzulichten. Okay Sex sells, aber immerhin es gibt definitiv Schlimmeres anzuschauen, als ihren Hintern und das sogar im Film selbst.
Im Gegensatz zu Alinas Hintern gibt es in „Die Papsttochter“ etwas, was mehr als unschön anzuschauen ist und auch anzuhören, damit meine ich nicht den Penis von einem der Darsteller, der nackt durch die Kamera wandert, sondern bei den Schießereien wird fleißig CGI Blut und CGI Mündungsfeuer verwendet. Etwas, was bei 100 Mio. Dollar Produktionen schon mies aussieht, sieht hier noch mal 1.000 Fach schlimmer aus. In Kombination mit sehr, sehr schlechten Soundeffekten auf dem Level wie Luftgewehrfeuer auf einem Jahrmarkt, wirkt es noch mal besonders schlimm. Wobei, allgemein wirken die Soundeffekte wie aus einem Kinderspielzeug, was Geräusche macht und ja, sowas nenne ich wirklich Schlimmer, als einen „etwas vollschlanken“ nackten Mann.

Bild:
Das Bild, na ja, es wirkt schon mal so, als hätte es was von HD gehört, zumindest ist die Qualität ohne Frage besser, als bei einer DVD, aber gute Schärfe ist anders. Sehr viel anders. Immerhin gibt es aber kein Filmkorn, keine Artefaktbildung und kein Grieseln und farblich ist die Abmischung auf solidem Niveau. Trotzdem so richtiges HD-Feeling kommt jetzt nicht rüber.
Ton:
Der deutsche Ton ist in DTS HD 2.0, zumindest steht es so auf der Anzeige beim Player. Na ja, immerhin er ist frei von Rauschen und man hört auch kein Knistern oder so und jab, alles ist auch klar verständlich. Details sind aber nicht vorhanden. Kraft auch nicht wirklich und von Raumklang will ich gar nicht erst anfangen. Also besser als eine Mono bzw. Stereo Tonspur ist es zwar schon, aber halt in der Summe ist der Ton nicht wirklich gut.
Extras:
- Trailer
 - Interviews
 - Feature über die verwendeten Autos
 
Das Bonusmaterial ist komplett in HD und hat übrigens besseres Bild als der Hauptfilm. Hier gibt aber immerhin ca. 20 Minuten an sehr interessanten Interviews mit Hauptdarstellerin Alina Lina und Regisseur Jochen Taubert, okay etwas Selbstbeweihräucherung ist schon dabei, aber das kennen wir ja halt irgendwie auch schon von Hollywood. Dazu gibt es noch ein ca. 90 Sekunden Feature, wo mal eben die verwendeten Autos durch Bild fahren und natürlich Trailer. Immerhin liefert BuschMedia Group das Ganze mit einem Wende Cover. Also FSK Kennzeichen Hasser haben Grund zur Freude.
Fazit:
Ist der Film eine neue Trash Perle mit Potenzial zum Kultfilm? Nicht wirklich. Ist der Film denn gut? Mhmm auch nicht wirklich. Weiß der Film zu unterhalten? Ja irgendwie schon. Eigentlich ist das Ganze halt so bräsig, so verrückt, dass der Film schon irgendwie Spaß macht und sehr witzig anzuschauen ist. Klar, man kann den Film null ernst nehmen, soll man auch gar nicht. Mit Blockbustern vergleichen kann man den erst recht nicht. Aber für einen Trash-Film-Abend, mit ein paar Bier, wobei manche werden vielleicht ein paar Kästen brauchen, kriegt man hier einen sehr lustigen Filmabend zusammen. Für die ganz Mutigen unter euch, können ja die Freundin oder Ehefrau dazu holen und sagen: „Schatz ich habe hier eine Romantic Comedy für uns“ falls sie danach immer noch mit euch zusammen ist, wisst ihr zumindest, die Frau ist die Richtige. Trash Fans werden aber bei dem Film schon so ihren Spaß haben.
(Pierre Schulte)
©Bilder BuschMedia Group – Alle Rechte vorbehalten!
							
Story:
Extras:
Wenn die Frau nach dem Machwerk immer noch bei einem ist, sollte man sich eher die Frage: ist das wirklich die richtige für mich? ;p 😉
Ein sehr amüsant gestaltetes Review, das fast neugierig macht den Film zu schauen, klasse!