Disciples: Liberation – PS4 Review | Kalypso Media | Koch Media | 27.10.2021

Disciples: Liberation – PS4 Review Spiel 2021 Artikelbild

Am 21. Oktober 2021 kam „Disciples: Liberation für die PS4, die PS5, die Xbox One und für PC in den Handel und wir haben das Review dazu:

Kennt ihr sie noch, die strategischen Rollenspiele à la Might & Magic? Der Mix aus RPG und Aufbaustrategie brachte damals neuen Schwung ins Genre der Rollenspiele. Anno 2021 bringt Kaplyso Media und die Firma Studios den vierten Teil der Disciples-Reihe auf die SONY-Konsole. Ich habe mich für euch intensiv in den Dark-Fantasy Landen von Nevendaar umgesehen.

Zu Beginn verrät uns ein längeres Intro die eigentliche Vorgeschichte. Im Lande Nevendaar tobt ein erbitterter Kampf zwischen verschiedenen Fraktionen und bösen Gottheiten. Es geht also mal wieder um den immer währenden Kampf zwischen Gut und Böse. Wir beginnen unser Abenteuer mit der Söldnerin Avyanna und ihrem treuen Begleiter Orion. Der Auftrag lautet: Einen Priester töten, um das Imperium zu schwächen und im Anschluss die Belohnung abzukassieren. In diesem Prolog wird man mit der Steuerung und dem Kampfsystem des Spiels vertraut gemacht. Kurz vor Beendigung des Auftrages passiert etwas völlig unerwartetes – unsere Helden werden durch ein Portal in die vergessene Stadt Yllian transportiert. Schnell wird Avyanna und Orion klar, dies ist nun ihr gemeinsamer Zufluchtsort und neues Zuhause. Von hier aus wird eure Armee aufgebaut und der Kampf gegen das Imperium geplant.

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Die Spielwelt von Nevendaar bietet abwechslungsreiche Landschaften, bunte Laubwälder wechseln sich mit heiße Lavalandschaften und schneebedeckte Bergwelten ab. Die Welt wird dabei aus einer 3D-Iso-Perspektive dargestellt. Ihr reitet mit eurem Pferd zu verschiedenen Orten, führt Konversationen mit NPC´s, erledigt Haupt- und Nebenquests und begebt euch in dunkle Dungeons um dort gegen gewaltige Gegner zu bestehen.

Gerade zu Beginn des Spiels müsst ihr am Ball bleiben, denn durch die Größe von Nevendaar, der verschiedenen Fraktionen und der zunächst undurchsichtigen Geschichte fühlt man sich zu Beginn doch sehr allein gelassen. Im Laufe der Story und durch Gespräche mit NPCs erfährt man aber immer mehr über die eigentliche Hintergrundgeschichte. Es existiert der sogenannte Schleier, eine Art religiöse Präsenz, das dazugehörige Imperium und verschiedene Götterglauben. Weiterhin gibt es Rebellen, die das Imperium stürzen wollen, eine Fraktion aus Dämonen und Untoten und natürlich die stolzen Elfen, die in keinem RPG fehlen dürfen.

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Ihr versucht Bündnisse mit den verschiedenen Fraktionen einzugehen, um eure Armee aufzubauen und gegen das Imperium zu bestehen. Eure Worte und Taten beeinflussen dabei euren Ruf bei den einzelnen Fraktionen. Es kann zu Feindseligkeiten oder freundschaftlicher Unterstützung führen. Die Dialoge in den Gesprächen sind gut geschrieben und auch von der Länge gut gewählt. Ihr habt die Option eurem Gegenüber rechtschaffen und ehrlich zu antworten, oder zu lügen – sowie einen friedfertigen oder aggressiven Ansatz zu wählen. Die meisten Dialoge sind auf Deutsch vertont, jedoch wechseln sie manchmal bei Kämpfen in die englische Tonspur – dies sollte aber mit dem am Erscheinungstag erschienen Patch hoffentlich abgestellt werden.

Bei den Quests bestehen ebenfalls Entscheidungsoptionen – soll ich den Priester gemäß meines Auftrages ermorden, obwohl er Kinderkleidung an Armenhäuser spendet oder zeige ich Barmherzigkeit? Oder wenn ihr den Auftrag von einem Paladin erhaltet einen Drachen zu töten, der Gedanken manipuliert – der Drache euch aber glaubhaft versichert, das er dies nur aus Notwehr getan hat, weil ihn der Paladin zuerst angegriffen hat – Wem glaubt ihr dann? Je nachdem wie ihr euch entscheidet, gewinnt oder verliert ihr Sympathiepunkte bei der auftraggebenden Fraktion.

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In eurer Stadt-Basis Yillian könnt ihr gesammelte Zaubersprüche erforschen, eure Einheiten ausbilden und aufleveln, sowie Gespräche mit euren Gefährten über die nächsten Schritte gegen das Imperium planen. Eure Freunde sind aber nicht nur nette Gesprächspartner, sondern stehen euch beim Kampf zur Seite. Trifft man im Spielverlauf auf feindlich gesinnte Einheiten oder will eine bestimmte Ressource übernehmen, erscheint ein Kampfbildschirm. Auf diesen Hex-Feldern könnt ihr eure Figuren aktiv bewegen, in den aktiven Fern- oder Nahkampf gegen die feindlichen Einheiten schicken und sogar mit weiteren Einheiten aus der zweiten Reihe angreifen. Jede Figur verfügt über zwei Aktionsslots die mit farbigen Edelsteinen gefüllt sind. Blaue Steine dienen zur Bewegung, rote zum Angriff und goldene gewähren euch die Option zu wählen, ob ihr bewegen oder angreifen wollt. So entstehen spannende taktische Kämpfe. Ihr müsst selbst entscheiden, welche Einheit, welche Aktion ausführen kann, wie der Gegner zu euch steht und wie man die eignen Figuren klug zum eigenen Vorteil platziert. Einige Hex-Felder verleihen weiteren Schaden oder Verlangsamen eure Figur. Stirbt eine Figur im Kampf ist sie verloren – einzig Avyanna kann durch Verwendung von Mana wiederbelebt werden.

Grafisch sieht „Disciples: Liberation“ wirklich gut aus. Die Figuren sind, ebenso wie die Landschaftsgrafiken, detailliert, die Effekte in den Kämpfen bunt und bombastisch. Einzig die Größenverhältnisse der Gebäude zu den Spielfiguren wirken irritierend, da sie nur durch Miniaturversionen dargestellt sind. So erscheinen die Spielfiguren zu den Gebäuden regelrecht riesenhaft. Das größte Manko stellt aus meiner Sicht aber das generische Artdesign dar. Man merkt dem Spiel einfach an, dass es mit der Unity-Engine erstellt wurde. Die Assets wirken sehr generisch und für einen Titel, der einen Dark-Fantasy Anspruch verfolgt, einfach zu bunt.

Der Soundtrack geht soweit in Ordnung. Das Hauptthema erinnert entfernt an „Dragon Age: Origins“. Die Kämpfe werden von orchestralen Klängen begleitet und während der Hauptkampagne hält sich die Musik angenehm zurück. Gut gefallen hat mir die deutsche Lokalisation, die Sprecher liefern einen engagierten Job ab.

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Fazit:

Mit „Disciples: Liberation“ ist Kalypso Media und den Firma Studios eine gelungene Neuauflage des Strategie-Aufbau-RPG-Genres gelungen. Das Spiel kombiniert die drei Säulen gekonnt. Die Story ist spannend geschrieben. Die Kämpfe auf dem Hex-Kampffeld sind fordernd und der Aufbauteil schnell erlernbar. Abzüge gibt es für die generische, grafische Darstellung der Spielwelt und einiger Soundbugs. Am Ende überzeugt aber das Gesamtpaket. Wer auf rundenbasierte Kämpfe, Armee-Management, verbunden mit einer düsteren Fantasy-Story mag, wird für Monate gut unterhalten.

Pro:

  • klassische Fantasy-Story
  • toller Mix aus Rollenspiel, Städtebau und Strategie
  • spannende Rundbasierte Kämpfe
  • lange Spielzeit

Contra:

  • Fantasy Welt stellenweise zu bunt und wiederholend
  • Soundfehler (Wechsel von deutscher auf englische Tonspur)

 

Hier erhältlich:

(Michael Schröder)
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Bewertungen: 4.7 / 5. 612

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