
Die Handlung setzt zwei Jahre, nachdem mit vereinten Kräften Cipher das Handwerk gelegt wurde, an. Wer sich an das Ende von „Fast & Furious 8“ erinnert weiß, dass Hobbs damals seiner Tochter versprochen hat, mit der Arbeit etwas kürzer zu treten. Davon ist am Anfang von „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ erst mal nichts zu merken, als er sich auf für ihn typische Art und Weise Informationen verschaffen geht. Kurz darauf wird aber klar, dass er das aus eigenem Interesse gemacht hat und es kein Auftrag war – dieser folgt jedoch prompt und platzt mitten in sein Familienleben hinein. Mit dem Argument, dass die Welt nur von ihm gerettet werden kann, lässt er sich schließlich überzeugen. Beziehungsweise nur von ihm in Zusammenarbeit mit noch jemandem. Ihr ahnt es: Shaw. Dessen sind sich die beiden bis zum Aufeinandertreffen in London (natürlich) nicht bewusst und weigern sich (natürlich), miteinander zu arbeiten, während sie sich (natürlich) bis aufs Letzte beleidigen. Soweit sehr unterhaltsam!
Die Informationen, welche Hobbs sich mit viel Muskelkraft verschafft hat, während Shaw parallel das Gleiche gemacht hat, hängen selbstverständlich mit dem Auftrag zusammen. Sie beziehen sich auf einen Überfall, mit welchem der Film beginnt und in dem der Bösewicht vorgestellt wird: „Who are you?“ – „The bad guy.“ Gestatten, Brixton Lore (Idris Elba). Leider wird dem Film dadurch gleich am Anfang unheimlich viel Potential genommen, Spannung aufzubauen. Dies betrifft sowohl den Gegenspieler des Films als auch den von Vanessa Kirby gespielten Charakter. Spannung wird stattdessen (leider) sehr klassisch (und eher künstlich) aufgebaut: Es gibt nur noch so und so viel Zeit, dieses und jenes zu machen, ansonsten fliegt dies oder das in die Luft, oder jemand wird vergiftet, oder irgendwas anderes Schlimmes passiert.


Insgesamt ist „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ ein Film ganz im Sinne des Franchises mit viel Action, welche die Regeln der Physik nicht sonderlich ernst nimmt. Vor allem die Zeit scheint sehr dehnbar zu sein. Typisch „Fast & Furious“ ist auch, dass der Gegenspieler hauptsächlich fies gucken und gut mit den Fäusten umgehen können. Dementsprechend bietet der Film höchstens durch die zuvor angesprochenen Cameos Überraschungsmomente – wenn auch nur sehr kurzweilige. Definitiv lobend zu erwähnen ist, dass der Film bildgewaltig daherkommt. Darüber hinaus spielen nicht nur verschiedene Arten von Autos immer wieder mal eine Rolle, man sieht sogar mal wieder ölverschmierte, an Autos herum schraubende Menschen, was einen an die Ursprünge der Fast & Furious Filme denken lässt. Ein wenig zumindest.
(J.-H. Matthies)
©Bilder und Trailer Universal Pictures – Alle Rechte vorbehalten!
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Hmm, der Rezi kann nicht zustimmen. Die geringe Punktanzahl scheint eher damit begründet, dass des Kritikschreibers Erwartungshaltung nicht erfüllt worden ist, bzw. er mehr in den Film hinein interpretiert, als der Film je sein wollte.