„Ferien zu Dritt“ – DVD Review | Koch Films | 20.11.2020

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Am 12. November 2020 kam der Film „Ferien zu Dritt“ auf Blu-ray, DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:

Die filmischen 80er Jahre sind besonders für Ihre actiongeladenen und mit Testosteron getränkten Filmen und deren Akteure bekannt. Aber nicht nur Actionfilme feierten damals eine glorreiche Zeit, auch die Komödien zelebrierten viele gelungene Produktionen, wie die Komödie von Regisseur Howard Deutsch und Produzenten John Hughes: „Ferien zu Dritt“. Mit John Candy und Dan Aykroyd standen zwei der wohl beliebtesten Zeitgenossen des Humors vor der Linse und nachdem Universal Pictures bereits den Titel auf DVD vor geraumer Zeit veröffentlichte, erhalten wir nun eine Neuauflage aus dem Hause Koch Media. Ob der Film 30 Jahre später noch einen Blick wert ist und wie die digital versatile Disc qualitativ abschneidet, haben wir für Euch in Erfahrung gebracht, also, weiterlesen!

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STORY

Chet Ripley (John Candy) fährt mit seiner Familie auf eine Hütte in die Natur und freut sich darauf, mit seinen Liebsten mehr Zeit verbringen zu können. Doch der Urlaub bekommt postwendend eine bittere und ungeplante Würze: Chets Bruder Roman (Dan Aykroyd) und seine Familie überraschen nur wenige Minuten nach der Einquartierung in der Hütte die Ripleys und die nicht vorhandene Chemie zwischen den zwei Männern liegt spürbar in der Luft. Der Ballon des Frusts bläst sich auf beiden Seiten zunehmend auf und ist verdammt zum platzen, doch nicht nur der Hüttensegen hängt schief, denn ein großer Braunbär mischt die Streithähne zusätzlich auf und macht das Chaos perfekt.

KRITIK

Eine anständige Komödie zu drehen, die auch den Nerv des Humors trifft, um für Gelächter zu sorgen, ist beinah mit Magie gleich zu setzen. Nur ein kleiner misslungener Handgriff und die Illusion ist dahin – selbiges trifft ebenfalls auf Komödien zu. John Hughes feierte in den 80ern viele geglückte Komödien, die bis heute hin nicht in Vergessenheit geraten sind und weiterhin eine größere Fan-Gemeinde besitzen. Zwar saß er bei „Ferien zu Dritt“ nicht selber auf dem Regiestuhl, konnte aber als Produzent sein Wissen einfließen lassen, wovon Regisseur Howard Deutsch nur profitieren konnte. Hinzu gesellen sich mit John Candy und Dan Aykroyd zwei echte Profis des Humors, die in vielen Produktionen für Aufsehen gesorgt und zu den beliebtesten Schauspielern ihres Fachs gehört haben.

Das Zusammenspiel von Candy und Aykroyd in „Ferien zu Dritt“ ist immer noch ein Spaß und beide verkörpern Ihre Charaktere mit einer überspitzen Ader, wodurch das Geschehen nicht zu ernst aufgesetzt wird und man mit Vorfreude auf die nächste Auseinandersetzung wartet. Candy kommt als klassischer Familienvater bestens rüber, der mit seinem ältesten Sohn mehr Zeit zu Zweit verbringen möchte und gleichzeitig seinen Bruder am liebsten auf dem Mond katapultieren würde. Aykroyd mimt das Ekel in Person blendend, der in Erfolg schwimmt, dem nur das Beste gut genug ist und der keine Gelegenheit auslässt, seinem Bruder genau das unter die Nase zu reiben. Beide Asse spielen sich den Ball vor der Kamera klasse zu und gehen in Ihren Rollen förmlich auf. Der Humor kommt also nicht zu kurz und wenn Candy mit einem Motorsport-Boot auf Skiern über den See gescheucht wird, ist das ein herrlicher Anblick.

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Doch auch der unvergessliche 80er Jahre Flair wird permanent versprüht, in der noch Jugendliche sich primär für das andere Geschlecht interessieren, anstatt für ein funkelndes Smartphone und dem Papa am Kaminfeuer lauschen, während der bei schwachem Licht eine Gruselgeschichte erzählt. Eine echte Wohltat und vielleicht auch für die jüngere Generation ein kleiner Denkanstoß, dass das Leben in digitaler Form, eine seelenlose Scheinwelt ist, die nichts mit dem greifbaren Leben gemein hat. Und wie das Leben so manchmal ist, verstarb John Candy nur sechs Jahre später im Alter von 43 Jahren und wird Dank solcher Veröffentlichung nie in Vergessenheit geraten. Danke John für viele unvergessliche und amüsante Momente, die das Herz zum Lachen bringen!

BILD

Die Aufnahmen wurde 1988 mit einer anlagen Panavision Panaflex aufgezeichnet und auf 35mm Zelluloid festgehalten. Die vorliegende Bildqualität auf der DVD ist recht ordentlich ausgefallen und bietet eine saubere Bildauflösung. Fehler im Master, wie kleinere Risse oder Brandlöcher, existieren nicht und weisen auf einen gelungenen digitalen Transfer hin. Die Schärfe bleibt konstant auf einem guten Niveau und behält durchgehend einen leicht weichen Touch bei. Die Farbgebung in der Natur wirkt natürlich und nicht übersättigt in der Darstellung. Beim Kontrast und den Schwarzwert gibt es ebenfalls nicht zu bemängeln und rundet das Gesamtbild gekonnt ab.

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TON

  • Deutsch: Dolby Digital 2.0
  • Englisch: Dolby Digital 2.0

Der original Ton wurde damals per Dolby Stereo aufgenommen und wird in der identischen Ausführung auf DVD angeboten. Die Ausgabe erfolgt größtenteils frontal durch den Center-Speaker und wird durch die zwei seitlichen Nachbarn sanft unterstützt. Die hinteren Surround-Lautsprecher sowie der Subwoofer, werden nicht eingesetzt und ist bei einer Komödie aus den 80ern verschmerzbar. Dafür sind die Dialoge durchweg sehr gut verständlich, auch wenn die Freude etwas gebremst wird. Leider vermisst man die Stamm-Synchronsprecher von John Candy und Dan Aykroyd, die eigentlich von Andreas Mannkopff und Thomas Danneberg gesprochen werden. Diesmal wurde das Duo von Holger Mahlich und Henry König synchronisiert, die nicht ansatzweise diese harmonischen Nuancen der anderen beiden Herren erwischen und sogar tonal eher unpassend wirken. Besonders in den ersten Dialogen wirken die Stimmen befremdlich, vor allem wenn man die eigentlichen Sprecher im Ohr hat, und sorgen gefühlt für einen Start mit angezogener Handbremse. Zum Glück löst sich die Bremse mit zunehmender Laufzeigt, aber ein fader Beigeschmack bleibt bis zum Schluss erhalten.

Wechselt man zur englischen Tonspur, bekommt man umgehend ein klareres Klangbild zu hören. Die Stimmen klingen besser und jegliche Tonelemente werden mit einer weitaus besseren Qualität ausgegeben. Im Vergleich hört sich die deutsche Variante eher dumpf an und wirkt eher wie eine Mono-Tonspur.

EXTRAS

  • Englischer Trailer
  • Englischer Teaser
  • Deutscher Trailer
  • Bildergalerie

FAZIT

„Ferien zu Dritt“ überzeugt als Familienkomödie auch 30 Jahre später und sorgt für eine tolle und lockere Stimmung, die auch ein paar schöne lebensbereichernde Ansätze mit sich bringt. Die DVD-Qualität ist solide und wird einem solchen Film größtenteils gerecht, wobei ein paar Extras mehr wünschenswert gewesen wären.

Hier erhältlich:

  • Ferien zu Dritt [Blu-ray]
  • Ferien zu Dritt [DVD]
  • Ferien zu Dritt [digital]

(Deniso)
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Bewertungen: 4.8 / 5. 869

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