Julia Durant ermittelt: Mörderische Tage – Review | ProSiebenSat.1

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Der verstorbene Autor Andreas Franz gehört mit über 5 Millionen verkauften Romanen zu Deutschlands erfolgreichsten Kriminalautoren. Unter seinen 22 Romanen, die er vor seinem Tod veröffentlicht hatte, waren knapp die Hälfte der Bücher über die Kommissarin Julia Durant. 2018 hat sich Sat. 1 die Rechte geschnappt und den ersten Roman „Jung, Blond, Tod“ als TV Film herausgebracht. Zwar blieben die Zuschauerzahlen in der Hauptzielgruppe (14-49 Jahre) eher durchschnittlich, aber was Gesamtzuschauerzahlen anging, erreicht man einen Hit. Dementsprechend wurden auch direkt zwei weitere TV Filme bestellt. „Mörderische Tage“ wird im November ausgestrahlt und basiert auf dem  11. Roman der Erfolgsbuchreihe. Wir durften ihn fürn für euch schon vor der TV Ausstrahlung am 11. November testen.

Inhaltsverzeichnis

Story:

In Frankfurt wird eine Frau brutal ermordet aufgefunden. Hauptkommissarin Julia Durant (Sandra Borgmann) entdeckt, dass die Leiche identisch ermordet wurde wie bei einem Fall vor ein paar Jahren. Julia hatte den Täter einst verhaftet und befragt ihn daraufhin im Gefängnis, ob er mit den Taten in Verbindung steht. Dann tauchen noch mehr Leichen auf, die dem Ritual des Mörders gleichen. Lange bleibt unklar, ob er mit den Taten indirekt in Verbindung steht, oder ob es sich um einen Nachahmer handelt. Der Mörder  indessen ist den Ermittlungen immer einen Schritt voraus und so bemerkt Julia zu spät, dass sie das eigentliche Hauptziel des Täters ist.
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Eindruck:

Ich selbst habe die Vorlage nie gelesen, dementsprechend kann ich nicht sagen, wie nah sich der Film an die Vorlage hält. Optisch ist der Film aber sehr hochwertig gedreht mit guter Ausstattung und Kulissen. Die Kameraarbeit ist sehr gut und bringt Frankfurt als Kulisse dementsprechend gut zur Geltung. Problematisch ist aber der Cast, denn dieser spielt alles andere als gut. Die Dialoge kommen sehr, sehr hölzern rüber und zum Großteil reden und bewegen sie sich wie Roboter und schaffen es so null Gefühl zu vermitteln. Da uns zum Test aber eine tontechnisch unverbesserte Version des Filmes vorlag, und dieser zum Teil noch nachsynchronisiert wird, bleibt offen, ob dadurch die Stimmung des Filmes noch positiv verändert werden kann. Trotz alledem, egal ob Gut oder Böse, keiner der Charaktere kann Sympathien entwickeln.
Vom Inhalt her wirkt die Story etwas zusammen geklaut und man hat den Eindruck, dass es eine Mischung aus „Roter Drache“, „Schweigen der Lämmer“ und „Sieben“ ist, ohne aber auch nur annähernd an die Klasse der Filme heranzureichen. Von der Inszenierung ist der Film deutlich zu seicht geraten, wobei man immer im Hinterkopf haben muss, dass es sich nicht um einen Kinofilm, sondern um eine TV-Veröffentlichung handelt. Es wirkt extrem zahnlos und ist entsprechend nichts Halbes und nichts Ganzes. Dies lässt einem keinen Raum, um mit den Opfern mitzufühlen. Aber auch wenn der Film nicht wirklich spannend ist, ist er zumindest auch nicht langweilig. Es ist recht kurzweilig erzählt. Wobei das Ende dann an sich sehr schnell kam und ich mich schon fragte: Wie war das jetzt alles? Immerhin die beiden Vorgänger musste man nicht vorher gesehen haben, um den Film zu verstehen, auch wenn es Verweise zum ersten TV Film gab.
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Fazit:

Ein optisch recht hochwertig in Szene gesetzter TV Film, der aber für einen Thriller deutlich zu seicht und extrem spannungsarm geraten ist. Aber trotzdem nicht wirklich langweilig. Hauptschwäche des Films ist aber der Cast, der es nicht schafft Gefühle zu wecken und mehr wie Roboter agieren, anstatt wie Schauspieler. Mit deutlich besserem Cast hätte hier vielleicht ein richtig guter Film entstehen können. Aber so ist es am Ende nur ein Film, den man sich zwar anschauen kann, der aber am Ende nichts Halbes und nichts Ganzes ist.
(Pierre Schulte)

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