Seit 21. August 2020 läuft auf Amazon Prime „Lucifer: Season 5.1” und hier gibt es das Review dazu:
Die recht freie Interpretation des Comics Lucifer schaffte weltweit eine enorme Fanbase und war aus den Top 10 der Streaming Charts kaum wegzudenken, dummerweise hatte der TV Sender Fox nichts davon, wo relativ wenig Zuschauer die Serie im Free-TV schauten. Zum Schock vieler Fans setzte Fox die Serie nach Staffel 3 ab, aber Netflix übernahm Lucifer und dies war das Beste, was beiden passieren konnte. Mit mehr Freiheiten als bei Fox, schufen die Lucifer Macher mit der vierten Staffel eine atemberaubend gute Staffel und die Klickzahlen rockten weltweit. Netflix war sogar so begeistert, dass man beschloss, dass Season 5 nicht die geplante letzte Staffel sein sollte, sondern man mehr wollte und bereits eine 6. Staffel bestätigt wurde. Nun ist aber die erste Hälfte von Season 5 auf Netflix erschienen. Während die Serie weltweit auf Netflix läuft, hat Amazon in Deutschland noch die exklusiven Rechte. Wir haben Staffel 5.1 für euch getestet, sodass wir euch sagen können, ob die Serie das teuflisch gute Level halten kann oder höllisch abgebaut hat.
Story:
Frustriert ist Lucifer zurück in der Hölle, doch sein Opfer wird im Himmel gefeiert, sehr zum Leidwesen seines Zwillingsbruders Michael, der kurz darauf beschließt, Lucifers Platz auf der Erde einzunehmen, um alle gegen Lucifer auszuspielen. Als Lucifer davon erfährt, kommt er wutentbrannt zurück zu Erde. Doch der Kampf zwischen ihm und seinem Bruder ist alles andere als einfach, nicht nur, dass Michael sich als sehr listig erweist, Lucifer wird abgelenkt, weil es sich zwischen ihm und Cloe gewaltig knistert.
Eindruck:
Die erste Staffelhälfte von Season 5 besteht aus acht Folgen mit einer Laufzeit zwischen 51 und 61 Minuten. Die Folgen sind eine Mischung aus Mission of the Week und Main Story, sprich, während jeder Folge klären sie einen Mordfall auf, während stets im Hintergrund die Main Story weiter geht.
Staffel 5.1 braucht etwas, um in Fahrt zu kommen. In den ersten beiden Folgen wird das Grundgerüst für die Main Story gelegt, die zwar für eine interessante Ausgangslage sorgt, aber da sich erst mal alles um Michael dreht, fehlt es ein bisschen an lockeren Lucifer Charme, auch wenn Tom Ellis die Rolle des Michael klasse spielt, teilweise herrlich Psycho und, Frauen wird es freuen, auch direkt wieder seinen nackten Hintern in die Kamera hält. Was aber auch während der ersten beiden Folgen auffällt ist, dass diese qualitativ schlechter in Szene gesetzt sind. Die Beleuchtung ist schlechter, die Kulissen sind teilweise als solche sichtbar und das Make-up ist gefühlt praktisch bei denen gar nicht vorhanden, sodass man schon sehen kann, dass einige Darsteller und Darstellerinnen, sagen wir mal, etwas faltig aussehen. Ab Folge 3, ist es plötzlich wieder gut, auf einmal sitzt das Make-up, die Beleuchtung und auch die Kulissen, wodurch das Gefühl kommt, dass die ersten beiden Folgen von einer komplett anderen Crew gedreht worden sind oder halt nicht alle da waren. Während ab Folge 3 optisch also alles wieder in der Spur ist, gilt es dann auch für die Story. Ab hier fängt es wieder an, ohne Ende zu rocken. Die Sprüche von Lucifer sind wieder ganz großes Kino, herrlich böse und herrlich schwarz, sodass man lachen ohne Ende kann. Man merkt zu jeder Sekunde, wie viel Spaß ihm die Rolle macht und er einfach wieder wunderbar die Sau rauslässt. Auch der Rest des Casts harmoniert gewohnt super zusammen und jeder wirft sich gekonnt die Bälle zu. Herrlich natürlich auch wieder die Dialoge zwischen Cloe und Lucifer, was für einige sehr gute Lacher sorgt. Was hier dann auch stellenweise an Wendungen rausgehauen werden, ist auch ganz großes Kino, wodurch sich auch so manche Ereignisse überschlagen, wobei aber auch gesagt werden muss, die ganz große Wendung in der Finalen Folge der Halbstaffel ist sehr vorhersehbar und recht klischeehaft. Während die ersten beiden Folgen noch einige Längen haben, heißt es insgesamt aber trotzdem – Fun Pur mit einem Wechselbad der Gefühle.
Etwas aus der Reihe tanzt teilweise die optisch toll gemachter Film Noir Schwarz-Weiß Detektiv Folge, aber auch diese hat einen schönen Charme und setzt mit dem Ende der Folge eine tolle Grundlage für den weiteren Verlauf der Halbstaffel, was vor allem auch für jede Menge Dramatik bei den Nebencharakteren wie z. B. bei Maze sorgt, die natürlich auch weiterhin eine klasse Femme Fatale ist und auch jede Menge Action zeigt. Die Action selbst ist wieder herrlich. anzusehen, mit ein paar wenigen aber sehr aufwendig in Szene gesetzten Fight Szenen, die sehr gut aufgenommen sind. Hier merkt man natürlich die höheren Möglichkeiten, die man durch Netflix hat, als damals bei Fox, gleichzeitig auch mit einer richtig tollen Bildersprache. Die letzten zehn Minuten der Halbstaffel sind ein Fest für die Augen, unglaublich was hier passiert, mit einem ultra gemeinen Cliffhanger, was das Warten auf die zweite Hälfte der Staffel unglaublich schwer werden lässt.
Fazit:
Ja Staffel 5.1 kann nicht ganz an die wirklich tolle Season 4 mithalten, was in erster Linie an den schwächelnden ersten beiden Folgen liegt, aber ab dann ist man in der Spur und bekommt gewohnt hohes Lucifer Level, mit einem sensationellen Hauptdarsteller und gewohnt tollem Lucifer, der für viele Jubelmomente sorgt und einem Tränen Lachen lässt. Das Ende ist brachial, bleibt zu hoffen das Staffel 5.2 bald folgt.
(Pierre Schulte)
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