Bad Santa 2

Bad Santa 2: Eine unheilige Fortsetzung mit Herz und Humor

Zwölf Jahre nach dem Kult-Weihnachtsfilm, der die Feiertage auf den Kopf stellte, kehrt Billy Bob Thornton in seiner Paraderolle als Willie Soke zurück – und das unweihnachtlicher denn je. „Bad Santa 2“ ist nicht einfach nur eine Fortsetzung, sondern eine Eskapade in die tiefsten Abgründe menschlicher Unzulänglichkeiten, verpackt in eine urkomische und überraschend berührende Weihnachtsgeschichte.

Eine dysfunktionale Familie findet (irgendwie) wieder zusammen

Willie, der immer noch mit Depressionen und seinem chronischen Alkoholproblem kämpft, wird von unerwarteter Seite aufgerüttelt: Thurman Merman, der pummelige, gutherzige Junge aus dem ersten Film, ist mittlerweile ein junger Erwachsener – und genauso naiv und liebenswert wie eh und je. Doch damit nicht genug: Willies manipulative Mutter, Sunny Soke (Kathy Bates), taucht auf und zwingt ihn zu einem neuen Raubzug. Das Ziel: die Wohltätigkeitsorganisation einer wohlhabenden Dame in Chicago (Christina Hendricks).

Das Wiedersehen mit Thurman ist für Willie eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Einerseits ist er genervt von Thurmans unerschütterlichem Optimismus, andererseits erkennt er in ihm etwas, das er selbst verloren hat: die Fähigkeit, an das Gute im Menschen zu glauben. Sunny hingegen ist Willies schlimmster Albtraum. Sie ist gerissen, unberechenbar und hat eine Vorliebe für Gewalt. Die Dynamik zwischen Mutter und Sohn ist explosiv und sorgt für einige der witzigsten und schockierendsten Momente des Films.

Der Plot: Ein Raubzug mit Hindernissen

Der Plan ist simpel: Willie soll sich als Weihnachtsmann verkleiden und mit Hilfe von Marcus (Tony Cox), seinem kleinwüchsigen Komplizen, und Sunny das Geld der Wohltätigkeitsorganisation stehlen. Doch wie immer bei Willie Soke geht nichts nach Plan. Marcus und Sunny geraten ständig aneinander, Willie entwickelt wider Erwarten Gefühle für die attraktive und idealistische Leiterin der Organisation, Diane Hastings (Christina Hendricks), und Thurman ist einfach nur im Weg – oder etwa doch nicht?

Der Raubzug entwickelt sich zu einem chaotischen Durcheinander aus Missverständnissen, Pannen und unerwarteten Wendungen. Willie muss sich nicht nur mit seinen eigenen Dämonen auseinandersetzen, sondern auch mit den Eskapaden seiner Mutter und den Avancen von Diane, die ihn widerwillig fasziniert.

Humor, der unter die Gürtellinie geht, aber trotzdem berührt

„Bad Santa 2“ ist ein Film, der sich nicht scheut, Tabus zu brechen. Der Humor ist zynisch, sarkastisch und oft genug politisch unkorrekt. Doch unter der Oberfläche des derben Humors verbirgt sich eine Geschichte über verlorene Seelen, die auf der Suche nach Liebe und Akzeptanz sind.

Willie Soke ist ein Antiheld par excellence. Er ist egoistisch, zynisch und verabscheut Weihnachten. Trotzdem gelingt es Billy Bob Thornton, ihm eine gewisse Tiefe und Verletzlichkeit zu verleihen. Wir sehen in ihm nicht nur den verbitterten Weihnachtsmann-Gauner, sondern auch einen Mann, der unter seiner Vergangenheit leidet und sich nach einem besseren Leben sehnt.

Die Beziehung zwischen Willie und Thurman ist das Herzstück des Films. Thurman ist Willies moralischer Kompass, auch wenn dieser sich lange Zeit weigert, darauf zu hören. Thurmans bedingungslose Liebe und sein Glaube an das Gute in Willie bringen diesen dazu, seine eigenen Entscheidungen zu hinterfragen und vielleicht doch noch ein besserer Mensch zu werden.

Die Besetzung: Ein Feuerwerk an schauspielerischer Leistung

Neben Billy Bob Thornton glänzt die gesamte Besetzung von „Bad Santa 2“. Kathy Bates ist als Sunny Soke eine wahre Naturgewalt. Sie verkörpert die Rolle der rücksichtslosen und manipulativen Mutter mit so viel Hingabe, dass man sie gleichzeitig hassen und lieben muss. Tony Cox ist als Marcus wie immer urkomisch und Christina Hendricks verleiht der Rolle der Diane Hastings eine charmante Mischung aus Naivität und Stärke.

Brett Kelly, der Thurman Merman spielt, ist eine der größten Überraschungen des Films. Er hat sich von dem pummeligen Jungen zu einem jungen Mann entwickelt, der immer noch unschuldig und liebenswert ist, aber auch eine gewisse Reife und Weisheit besitzt. Kelly gelingt es, Thurman zu einem glaubwürdigen und berührenden Charakter zu machen, der dem Film eine zusätzliche Dimension verleiht.

Die Themen: Mehr als nur ein Weihnachtsgag

Obwohl „Bad Santa 2“ in erster Linie eine Komödie ist, behandelt der Film auch ernste Themen wie Depression, Sucht, Missbrauch und die Suche nach Vergebung. Willie Soke ist ein gebrochener Mann, der mit seiner Vergangenheit und seinen Fehlern kämpft. Er hat Schwierigkeiten, Beziehungen aufzubauen und sich selbst zu akzeptieren.

Der Film zeigt, dass es nie zu spät ist, sich zu ändern und dass selbst die unbarmherzigsten Menschen zu Liebe und Mitgefühl fähig sind. Er erinnert uns daran, dass Weihnachten nicht nur ein Fest der Freude und des Friedens ist, sondern auch eine Zeit der Reflexion und der Versöhnung.

Für wen ist „Bad Santa 2“ geeignet?

„Bad Santa 2“ ist kein Film für die ganze Familie. Der derbe Humor, die explizite Sprache und die anzüglichen Szenen machen ihn zu einem Film für Erwachsene. Wer den ersten „Bad Santa“ mochte und sich von politisch unkorrektem Humor nicht abschrecken lässt, wird auch an der Fortsetzung seine Freude haben.

Wer jedoch einen besinnlichen Weihnachtsfilm erwartet, sollte lieber die Finger davon lassen. „Bad Santa 2“ ist ein Film, der provoziert, schockiert und zum Lachen bringt – und der uns gleichzeitig daran erinnert, dass auch unter der rauen Oberfläche der schlimmsten Weihnachtsmuffel ein Herz schlagen kann.

Fazit: Ein unheiliger Spaß mit Tiefgang

„Bad Santa 2“ ist eine würdige Fortsetzung des Kultfilms, die mit ihrem derben Humor, ihrer schrägen Geschichte und ihren liebenswerten Charakteren überzeugt. Der Film ist nicht perfekt – einige Gags sind etwas überzogen und die Handlung ist stellenweise etwas vorhersehbar – aber er bietet trotzdem eine unterhaltsame und überraschend berührende Alternative zu den üblichen Weihnachtsfilmen.

Wer bereit ist, sich auf ein unheiliges Weihnachtsabenteuer einzulassen, wird mit „Bad Santa 2“ bestens unterhalten. Der Film ist eine Hommage an die Dysfunktionalität und eine Erinnerung daran, dass es manchmal gerade die unperfekten Menschen sind, die uns am meisten bedeuten.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

Kategorie	Details
Titel	Bad Santa 2
Regie	Mark Waters
Drehbuch	Johnny Rosenthal, Shauna Cross, Doug Ellin
Besetzung	Billy Bob Thornton, Kathy Bates, Tony Cox, Christina Hendricks, Brett Kelly
Genre	Komödie, Krimi
Erscheinungsjahr	2016
FSK	Ab 16 Jahren

Ein emotionaler Blick hinter die Kulissen

Trotz des vordergründigen Humors bietet „Bad Santa 2“ Raum für tiefe Emotionen. Die Figuren sind gezeichnet von ihren Erfahrungen und kämpfen mit inneren Dämonen. Willie Sokes Reise ist geprägt von Schmerz, Verlust und dem Wunsch nach einem besseren Leben. Der Film zeigt, dass selbst die härtesten Schalen einen weichen Kern bergen können und dass es nie zu spät ist, sich zu verändern.

Die Beziehung zwischen Willie und Thurman ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung. Thurmans bedingungslose Liebe und sein unerschütterlicher Glaube an das Gute im Menschen sind ein Gegenpol zu Willies Zynismus und Verbitterung. Der Film zeigt, dass selbst die kleinsten Gesten der Freundlichkeit und des Mitgefühls eine große Wirkung haben können und dass es wichtig ist, aneinander festzuhalten, auch wenn die Zeiten schwierig sind.

In einer Welt, die oft von Negativität und Pessimismus geprägt ist, erinnert „Bad Santa 2“ daran, dass es immer noch Hoffnung gibt und dass selbst die unkonventionellsten Familien Wege finden können, zusammenzuhalten. Der Film ist eine Ode an die Menschlichkeit in all ihren Facetten – mit all ihren Fehlern und Stärken.

Lassen Sie sich von „Bad Santa 2“ überraschen und tauchen Sie ein in eine unheilige Weihnachtsgeschichte, die Sie zum Lachen, zum Nachdenken und vielleicht sogar zum Weinen bringen wird.

Studio	Universum Film