Das letzte Wort: Eine bewegende Reise der Selbstfindung und des Vermächtnisses
In der berührenden Tragikomödie „Das letzte Wort“ (Originaltitel: „The Last Word“) aus dem Jahr 2017, unter der Regie von Mark Pellington, begeben wir uns auf eine ungewöhnliche Reise der Selbstfindung und der Auseinandersetzung mit dem eigenen Vermächtnis. Shirley MacLaine brilliert als Harriet Lauler, eine kontrollsüchtige und eigensinnige Geschäftsfrau im Ruhestand, die beschließt, ihren eigenen Nachruf zu perfektionieren – noch bevor sie stirbt. Ihre Suche nach der perfekten Geschichte führt sie zu Anne Sherman, einer jungen Journalistin, gespielt von Amanda Seyfried, die widerwillig in Harriets exzentrische Welt hineingezogen wird. Was folgt, ist eine unerwartete Freundschaft, die beide Frauen verändert und die Frage aufwirft, wie wir wirklich in Erinnerung bleiben wollen.
Die Handlung: Eine Frau schreibt ihre eigene Geschichte
Harriet Lauler hat ihr Leben lang die Kontrolle behalten. Als erfolgreiche Geschäftsfrau hat sie Entscheidungen getroffen, Regeln aufgestellt und sich selten mit dem Status quo zufriedengegeben. Nun, im Ruhestand, wendet sie ihre unbändige Energie und ihren Perfektionismus einem neuen Projekt zu: ihrem Nachruf. Unzufrieden mit den oberflächlichen und wenig schmeichelhaften Artikeln, die über verstorbene Prominente geschrieben werden, beschließt sie, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen. Sie will sicherstellen, dass ihre Geschichte so erzählt wird, wie sie es sich vorstellt: als die einer außergewöhnlichen, einflussreichen Frau.
Ihre Suche nach der perfekten Nachrufschreiberin führt sie zu Anne Sherman, einer jungen Journalistin bei einer lokalen Zeitung. Anne ist zunächst alles andere als begeistert von Harriets exzentrischem Vorhaben. Sie findet Harriet anstrengend, herrisch und wenig einfühlsam. Doch Harriets Hartnäckigkeit und ihr unkonventioneller Ansatz wecken schließlich Annes Neugier. Sie willigt ein, Harriet bei ihrem Projekt zu unterstützen, unter der Bedingung, dass sie die Wahrheit schreibt, egal wie unbequem sie sein mag.
Um ihren Nachruf zu verbessern, begibt sich Harriet auf eine Reise, um „gute Taten“ zu vollbringen, die ihr Leben im Nachhinein glanzvoller erscheinen lassen sollen. Sie versucht, alte Beziehungen zu kitten, Missverständnisse auszuräumen und positive Spuren in der Welt zu hinterlassen. Doch ihre Versuche sind oft unbeholfen und führen zu unerwarteten Konsequenzen. Anne begleitet Harriet auf diesem turbulenten Weg und wird Zeugin ihrer Stärken und Schwächen, ihrer Erfolge und Misserfolge. Sie beginnt, hinter Harriets harter Fassade eine verletzliche und komplexe Frau zu erkennen.
Im Laufe der Geschichte entwickelt sich zwischen Harriet und Anne eine tiefe Freundschaft. Anne lernt von Harriets unerschrockenem Lebensmut und ihrer Fähigkeit, Konventionen zu brechen. Harriet wiederum lernt von Annes Empathie, ihrer Geduld und ihrer Fähigkeit, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Gemeinsam entdecken sie, dass es im Leben nicht nur darum geht, wie man in Erinnerung bleibt, sondern vor allem darum, wie man gelebt hat.
Die Charaktere: Starke Frauen im Zentrum der Geschichte
Harriet Lauler (Shirley MacLaine): Harriet ist das Herzstück des Films. Sie ist eine starke, unabhängige und oft unbarmherzige Frau, die gelernt hat, sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten. Ihre Kontrollsucht und ihr Perfektionismus sind jedoch auch Ausdruck ihrer Angst vor dem Tod und dem Vergessenwerden. Shirley MacLaine verkörpert Harriet mit einer Mischung aus Härte und Verletzlichkeit, die den Zuschauer sowohl fasziniert als auch berührt.
Anne Sherman (Amanda Seyfried): Anne ist das Gegenteil von Harriet. Sie ist ruhig, einfühlsam und oft unsicher. Sie hat Schwierigkeiten, sich in der Welt zu behaupten und ihre eigene Stimme zu finden. Durch die Begegnung mit Harriet lernt sie, ihre Ängste zu überwinden und selbstbewusster zu werden. Amanda Seyfried spielt Anne mit einer sanften Stärke, die sie zu einer idealen Ergänzung zu MacLaines exzentrischer Harriet macht.
Weitere wichtige Charaktere:
Charakter | Schauspieler | Bedeutung |
---|---|---|
Brenda | AnnJewel Lee Dixon | Ein schwieriges Kind, dem Harriet hilft. |
Ronald Odom | Obba Babatundé | Ein ehemaliger Mitarbeiter von Harriet. |
Elizabeth | Adina Porter | Harriets entfremdete Tochter. |
Themen und Motive: Mehr als nur ein Nachruf
„Das letzte Wort“ ist viel mehr als nur eine Geschichte über einen Nachruf. Der Film berührt eine Reihe wichtiger Themen, die uns alle betreffen:
- Selbstfindung: Harriet und Anne begeben sich beide auf eine Reise der Selbstfindung. Harriet lernt, ihre eigenen Fehler zu akzeptieren und sich ihren Ängsten zu stellen. Anne lernt, ihre eigene Stimme zu finden und für das einzustehen, woran sie glaubt.
- Vermächtnis: Der Film wirft die Frage auf, wie wir in Erinnerung bleiben wollen. Ist es wichtiger, perfekt zu sein oder authentisch? Was zählt wirklich im Leben?
- Freundschaft: Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Harriet und Anne zeigt, dass Freundschaften über Generationen und Unterschiede hinweg entstehen können. Freundschaft kann uns helfen, zu wachsen, zu lernen und uns selbst besser zu verstehen.
- Vergebung: Harriet muss lernen, sich selbst und anderen zu vergeben, um Frieden mit ihrer Vergangenheit zu schließen.
- Die Bedeutung des Augenblicks: Der Film erinnert uns daran, dass das Leben kurz ist und dass wir jeden Moment schätzen sollten. Es ist nie zu spät, etwas zu verändern und einen positiven Beitrag zur Welt zu leisten.
Die Inszenierung: Eine Mischung aus Humor und Melancholie
Mark Pellington gelingt es in „Das letzte Wort“, eine sensible Balance zwischen Humor und Melancholie zu finden. Der Film ist oft witzig und unterhaltsam, aber er scheut sich auch nicht, ernste Themen anzusprechen. Die Dialoge sind pointiert und intelligent, und die Schauspieler liefern durchweg überzeugende Leistungen.
Die visuelle Gestaltung des Films ist ansprechend und unterstützt die Geschichte auf subtile Weise. Die Kameraarbeit fängt die Schönheit der Umgebung ein, während die Musik die emotionalen Momente verstärkt. Die Kostüme und das Szenenbild tragen dazu bei, die Charaktere und ihre Lebenswelten zum Leben zu erwecken.
Kritik und Rezeption: Ein Film, der berührt
„Das letzte Wort“ erhielt gemischte Kritiken von Kritikern, wurde aber vom Publikum insgesamt positiv aufgenommen. Besonders gelobt wurden die schauspielerischen Leistungen von Shirley MacLaine und Amanda Seyfried, sowie die berührende Geschichte und die intelligenten Dialoge. Einige Kritiker bemängelten die Vorhersehbarkeit der Handlung und die klischeehaften Elemente.
Trotz der gemischten Kritiken hat sich „Das letzte Wort“ zu einem Publikumsliebling entwickelt. Der Film berührt die Zuschauer mit seiner ehrlichen Auseinandersetzung mit Themen wie Tod, Freundschaft und Selbstfindung. Er inspiriert uns, über unser eigenes Leben nachzudenken und uns zu fragen, wie wir wirklich in Erinnerung bleiben wollen.
Fazit: Ein inspirierender Film über das Leben und das Vermächtnis
„Das letzte Wort“ ist ein bewegender und inspirierender Film, der uns daran erinnert, dass es nie zu spät ist, unser Leben zu verändern und einen positiven Beitrag zur Welt zu leisten. Er zeigt uns, dass Freundschaften über Generationen hinweg entstehen können und dass wir alle die Fähigkeit haben, etwas Gutes zu bewirken. Der Film ist eine Hommage an das Leben und ein Aufruf, jeden Moment zu schätzen und unser eigenes Vermächtnis bewusst zu gestalten. Shirley MacLaine und Amanda Seyfried liefern herausragende Leistungen und machen „Das letzte Wort“ zu einem unvergesslichen Filmerlebnis.