Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand: Eine außergewöhnliche Lebensreise

Stell dir vor, du bist 100 Jahre alt. Die Welt hat sich mehrfach um dich herum verändert, du hast Kriege erlebt, Revolutionen gesehen und bist Zeuge unglaublicher technologischer Fortschritte geworden. Die meisten würden sich nun auf ihren Lorbeeren ausruhen, zurückblicken und die letzten Tage im Kreise ihrer Liebsten verbringen. Nicht so Allan Karlsson. Anstatt seine eigene Geburtstagsfeier im tristen Altersheim zu erwarten, beschließt er kurzerhand, aus dem Fenster zu steigen und zu verschwinden. So beginnt ein aberwitziges und herzerwärmendes Abenteuer, das den Zuschauer auf eine Reise durch das 20. Jahrhundert und die skurrilen Begegnungen eines ungewöhnlichen Mannes mitnimmt.

Ein Jahrhundert voller Geschichten

„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, basierend auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Jonas Jonasson, ist weit mehr als nur eine Komödie. Es ist eine Hommage an das Leben, eine Feier der Unberechenbarkeit und eine Erinnerung daran, dass es nie zu spät ist, seinen eigenen Weg zu gehen. Der Film, inszeniert von Felix Herngren, verwebt auf meisterhafte Weise Allans gegenwärtige Eskapaden mit Rückblenden in sein bewegtes Leben. So erfahren wir von seiner zufälligen Verwicklung in einige der bedeutendsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts.

Allan ist kein Held im klassischen Sinne. Er ist ein Mann, der sich durch Zufälle und pragmatische Entscheidungen navigiert. Sein Lebensmotto ist denkbar einfach: „Es kommt, wie es kommt.“ Und so kreuzt er die Wege von Franco, Stalin, Truman und Mao, ohne dabei jemals seine unerschütterliche Gelassenheit zu verlieren. Diese Begegnungen, oft absurd und humorvoll dargestellt, werfen ein satirisches Licht auf die großen politischen Umwälzungen des letzten Jahrhunderts.

Im Zentrum steht jedoch nicht die Geschichtsstunde, sondern die Menschlichkeit Allans und seine Fähigkeit, selbst in den widrigsten Umständen das Positive zu sehen. Er ist ein unbeschriebenes Blatt, frei von Ideologien und politischen Ambitionen, der einfach nur überleben und seinen Weg gehen will.

Die Flucht und ihre skurrilen Begleiter

Allans Flucht aus dem Altersheim ist der Startschuss für ein neues Kapitel in seinem Leben. Unverhofft gerät er in den Besitz eines Koffers voller Geld, der eigentlich Gangstern gehört. Von nun an ist er nicht nur auf der Flucht vor dem Gesetz, sondern auch vor einer Gruppe von Kriminellen, die ihr gestohlenes Gut zurückfordern wollen. Auf seiner Reise trifft er auf eine Reihe von ebenso skurrilen wie liebenswerten Charakteren, die ihm helfen, seinen Weg zu finden.

• Julius: Ein älterer Mann, der Allans erster unfreiwilliger Komplize wird. Er ist mürrisch und unkonventionell, aber im Grunde seines Herzens ein guter Mensch.
• Benny: Ein ewiger Student, der nie seinen Abschluss gemacht hat. Er ist naiv und etwas ungeschickt, aber voller Enthusiasmus und Tatendrang.
• Gunilla: Eine resolute Frau, die einen Elefanten besitzt. Sie ist stark und unabhängig und hat keine Angst, ihre Meinung zu sagen.
• Boss: Ein ehemaliger Krimineller, der sich Allan und seinen Freunden anschließt. Er ist gebildet, philosophisch und überraschend sensibel.

Diese ungewöhnliche Gruppe von Außenseitern bildet eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und auf ihrer gemeinsamen Reise zusammenwächst. Sie lernen, einander zu vertrauen und ihre individuellen Stärken zu nutzen, um Hindernisse zu überwinden. Ihre Abenteuer sind voller Humor, Spannung und unerwarteter Wendungen.

Humor und Tiefgang in perfekter Balance

„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist ein Film, der auf mehreren Ebenen funktioniert. Er ist eine urkomische Komödie, die den Zuschauer zum Lachen bringt, aber er ist auch eine tiefgründige Reflexion über das Leben, das Alter und die Bedeutung von Freundschaft. Der Film vermeidet es, moralisierend zu sein, und lässt dem Zuschauer Raum für eigene Interpretationen.

Der Humor ist oft skurril und absurd, aber er ist nie verletzend oder zynisch. Er entspringt vielmehr den ungewöhnlichen Situationen und den exzentrischen Charakteren. Die Dialoge sind geistreich und pointiert, und die Schauspieler liefern durchweg hervorragende Leistungen ab.

Unter der Oberfläche des Humors verbirgt sich jedoch eine tiefe Melancholie. Der Film thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens, die Einsamkeit des Alters und die Bedeutung von Erinnerungen. Allan ist ein Mann, der viel erlebt hat und viel verloren hat. Er hat gelernt, mit Schicksalsschlägen umzugehen und sich immer wieder neu zu erfinden. Seine Geschichte ist eine Inspiration für jeden, der sich jemals verloren oder entmutigt gefühlt hat.

Visuelle Brillanz und ein mitreißender Soundtrack

Neben der packenden Geschichte und den hervorragenden schauspielerischen Leistungen besticht „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ auch durch seine visuelle Brillanz. Die Kameraführung ist dynamisch und einfallsreich, und die Farbpalette ist lebendig und einladend. Die Rückblenden in Allans Vergangenheit sind kunstvoll gestaltet und vermitteln ein authentisches Gefühl für die jeweilige Epoche.

Ein weiterer Pluspunkt ist der mitreißende Soundtrack, der die Stimmung des Films perfekt unterstreicht. Die Musik ist abwechslungsreich und reicht von klassischen Klängen bis hin zu modernen Popsongs. Sie trägt dazu bei, die Emotionen der Charaktere zu transportieren und die Zuschauer in die Geschichte hineinzuziehen.

Eine Hommage an die Unabhängigkeit und den Lebensmut

„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist mehr als nur ein unterhaltsamer Film. Er ist eine Ode an die Unabhängigkeit, den Lebensmut und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden. Allan Karlsson ist ein Held wider Willen, der uns daran erinnert, dass es nie zu spät ist, seinen eigenen Weg zu gehen und das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Der Film ist ein Appell an die Menschlichkeit und eine Aufforderung, Vorurteile abzubauen und einander mit Offenheit und Respekt zu begegnen. Er zeigt, dass Freundschaft keine Altersgrenzen kennt und dass man auch im hohen Alter noch etwas bewegen kann.

Fazit: Ein unvergessliches Filmerlebnis

„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist ein Film, der lange im Gedächtnis bleibt. Er ist humorvoll, berührend und inspirierend zugleich. Er entführt den Zuschauer auf eine außergewöhnliche Reise durch das 20. Jahrhundert und die Höhen und Tiefen eines bewegten Lebens. Wer einen Film sucht, der zum Lachen und zum Nachdenken anregt, ist hier genau richtig.

Lass dich von Allans Abenteuerlust anstecken und wage es, aus dem Fenster zu steigen und deinen eigenen Weg zu gehen. Du wirst es nicht bereuen!

Besetzung und Crew

Rolle	Schauspieler
Allan Karlsson	Robert Gustafsson
Julius	Iwar Wiklander
Benny	David Wiberg
Gunilla	Mia Skäringer
Boss	Alan Ford

Regie: Felix Herngren
Drehbuch: Felix Herngren, Hans Ingemansson (basierend auf dem Roman von Jonas Jonasson)
Musik: Matti Bye
Kamera: Göran Hallberg

Studio	Concorde Video