Der Vollposten: Eine herzerwärmende Komödie über das Finden von Glück und Sinn im Unerwarteten
In der schnelllebigen Welt des modernen Lebens, in der Erfolg oft an Karriere und materiellem Besitz gemessen wird, präsentiert uns die charmante Komödie „Der Vollposten“ eine erfrischend andere Perspektive. Der Film, unter der Regie von Éric Lavaine, entführt uns in das beschauliche Leben von Tristan Miloche, einem gestressten Personalchef, dessen Welt durch eine unerwartete Wendung auf den Kopf gestellt wird.
Mit viel Humor und Gefühl erzählt „Der Vollposten“ die Geschichte eines Mannes, der gezwungen ist, sein Leben neu zu bewerten und dabei feststellt, dass wahres Glück oft in den einfachsten Dingen zu finden ist. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Familie, und die Suche nach dem Sinn im Leben, die den Zuschauer gleichermaßen zum Lachen und zum Nachdenken anregt.
Die Handlung: Ein Leben im Hamsterrad und ein unerwarteter Ausstieg
Tristan Miloche, brillant verkörpert von Lambert Wilson, ist ein Workaholic par excellence. Als Personalchef eines großen Unternehmens jongliert er unermüdlich mit Bewerbungen, Personalgesprächen und den unaufhörlichen Anforderungen seines Jobs. Sein Leben ist geprägt von Stress, Termindruck und dem ständigen Streben nach Erfolg. Er ist gefangen in einem Hamsterrad, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Seine Frau, Alexa, gespielt von Lea Drucker, leidet unter der Vernachlässigung und dem Gefühl, in Tristans Leben nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Die Wendung kommt in Form einer unvorhergesehenen betrieblichen Umstrukturierung. Tristan, der stets loyal und engagiert war, wird plötzlich vor die Tür gesetzt. Er erhält eine großzügige Abfindung, aber der Schock sitzt tief. Plötzlich steht er vor der Leere eines Lebens ohne Arbeit, ohne Struktur, ohne den gewohnten Stress. Er ist ein „Vollposten“ – überqualifiziert, arbeitslos und völlig orientierungslos.
Gezwungen, sich mit seiner neuen Situation auseinanderzusetzen, beschließt Tristan, seine Familie in der Bretagne zu besuchen, wo seine Schwester Carole (Alexandra Lamy) und sein Schwager Bruno (Franck Dubosc) ein bescheidenes Leben führen. Die beiden betreiben eine Austernzucht und leben im Einklang mit der Natur. Für Tristan, der das Stadtleben und den Luxus gewohnt ist, ist die Bretagne eine völlig neue Welt.
Anfangs fühlt sich Tristan in der ländlichen Umgebung fremd und unwohl. Er ist überfordert mit den einfachen Aufgaben des Alltags, die für seine Schwester und seinen Schwager selbstverständlich sind. Doch nach und nach beginnt er, die Schönheit der Natur, die Ruhe und die Herzlichkeit der Menschen zu schätzen. Er hilft Carole und Bruno bei der Austernzucht, lernt handwerkliche Fähigkeiten und entdeckt eine neue Seite an sich.
Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen Tristan und seiner Familie eine tiefere Verbindung. Er lernt, zuzuhören, zu teilen und die kleinen Freuden des Lebens zu genießen. Er entdeckt, dass wahres Glück nicht im materiellen Besitz oder im beruflichen Erfolg liegt, sondern in den Beziehungen zu seinen Mitmenschen und in der Wertschätzung der einfachen Dinge.
Die Charaktere: Vielschichtigkeit und Authentizität
„Der Vollposten“ besticht durch seine glaubwürdigen und vielschichtigen Charaktere. Jeder von ihnen hat seine Stärken und Schwächen, seine Träume und Ängste. Die Schauspieler verkörpern ihre Rollen mit Bravour und verleihen ihnen Authentizität und Tiefe.
- Tristan Miloche (Lambert Wilson): Ein gestresster Personalchef, der durch seine Arbeitslosigkeit gezwungen ist, sein Leben neu zu bewerten. Wilson spielt Tristan mit einer Mischung aus Verletzlichkeit, Humor und Selbstironie.
- Alexa Miloche (Lea Drucker): Tristans Frau, die unter der Vernachlässigung ihres Mannes leidet. Drucker verleiht Alexa eine Stärke und Entschlossenheit, die sie zu einer glaubwürdigen und sympathischen Figur macht.
- Carole (Alexandra Lamy): Tristans Schwester, die ein bescheidenes, aber erfülltes Leben in der Bretagne führt. Lamy spielt Carole mit Herzlichkeit, Wärme und einer gehörigen Portion Bodenständigkeit.
- Bruno (Franck Dubosc): Caroles Ehemann, ein einfacher, aber liebenswerter Mann, der Tristan mit offenen Armen empfängt. Dubosc sorgt mit seinem humorvollen Spiel für viele Lacher.
Die Themen: Eine Geschichte über Neuanfang und Lebensglück
„Der Vollposten“ behandelt eine Vielzahl von relevanten Themen, die den Zuschauer zum Nachdenken anregen:
- Die Work-Life-Balance: Der Film zeigt auf humorvolle Weise die negativen Auswirkungen eines Lebens, das ausschließlich auf Arbeit und Erfolg ausgerichtet ist.
- Die Suche nach dem Sinn im Leben: Tristan muss sich nach seiner Arbeitslosigkeit die Frage stellen, was ihm wirklich wichtig ist im Leben.
- Familie und Freundschaft: Der Film betont die Bedeutung von Beziehungen und die Kraft der Gemeinschaft.
- Die Wertschätzung der einfachen Dinge: Tristan lernt, die Schönheit der Natur und die kleinen Freuden des Alltags zu genießen.
- Der Neuanfang: Der Film ermutigt dazu, Veränderungen als Chance zu sehen und neue Wege zu gehen.
Die Inszenierung: Humorvoll, emotional und inspirierend
Éric Lavaine inszeniert „Der Vollposten“ mit viel Fingerspitzengefühl. Er findet die richtige Balance zwischen Humor und Emotion, zwischen Komödie und Drama. Die Dialoge sind pointiert und witzig, die Charaktere glaubwürdig und die Handlung fesselnd.
Die malerische Landschaft der Bretagne dient als wunderschöne Kulisse für die Geschichte. Die Bilder sind stimmungsvoll und fangen die Schönheit der Natur perfekt ein. Die Musik unterstreicht die Emotionen der Charaktere und trägt zur Atmosphäre des Films bei.
Fazit: Ein Film, der Mut macht und inspiriert
„Der Vollposten“ ist eine herzerwärmende Komödie, die den Zuschauer gleichermaßen zum Lachen und zum Nachdenken anregt. Der Film erzählt eine Geschichte über Neuanfang, Lebensglück und die Bedeutung von Familie und Freundschaft. Er ist eine Hommage an die einfachen Dinge im Leben und eine Ermutigung, den eigenen Weg zu gehen.
Mit seinen glaubwürdigen Charakteren, seiner humorvollen Inszenierung und seinen relevanten Themen ist „Der Vollposten“ ein Film, der im Gedächtnis bleibt und den Zuschauer inspiriert, sein eigenes Leben zu überdenken und vielleicht sogar zu verändern.
Dieser Film ist mehr als nur Unterhaltung; er ist eine Einladung, das eigene Glück zu suchen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Schönheit der Welt um uns herum zu entdecken. „Der Vollposten“ ist ein Film, der Mut macht, inspiriert und das Herz erwärmt.
Filmdetails
Titel | Der Vollposten |
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Originaltitel | L’embarras du choix |
Regie | Éric Lavaine |
Drehbuch | Éric Lavaine, Héctor Cabello Reyes |
Hauptdarsteller | Lambert Wilson, Lea Drucker, Alexandra Lamy, Franck Dubosc |
Genre | Komödie |
Produktionsjahr | 2017 |
Länge | 95 Minuten |