Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile: Ein Blick in die Abgründe der menschlichen Natur
Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile ist ein fesselndes Biopic aus dem Jahr 2019, das die Geschichte des berüchtigten Serienmörders Ted Bundy aus der Perspektive seiner langjährigen Freundin Elizabeth „Liz“ Kendall erzählt. Der Film, unter der Regie von Joe Berlinger, wagt sich an eine sensible und zugleich erschreckende Thematik und versucht, die Fassade des charmanten und intelligenten Mannes zu dekonstruieren, hinter der sich ein grausamer Mörder verbarg.
Die Geschichte: Liebe, Lügen und das Unfassbare
Die Handlung beginnt in den späten 1960er Jahren in Seattle, wo Liz Kendall (Lily Collins) den charismatischen Ted Bundy (Zac Efron) kennenlernt. Liz, eine alleinerziehende Mutter, fühlt sich sofort zu Ted hingezogen. Er scheint der perfekte Mann zu sein: liebevoll, aufmerksam und intelligent. Zwischen den beiden entwickelt sich eine intensive Beziehung. Liz findet in Ted den Partner, nach dem sie sich immer gesehnt hat, und er wird zu einer wichtigen Stütze in ihrem Leben und dem ihrer kleinen Tochter.
Doch das idyllische Bild beginnt zu bröckeln, als Ted wegen Entführung und Mordes an jungen Frauen verdächtigt wird. Liz weigert sich zunächst, die Anschuldigungen zu glauben. Ted beteuert vehement seine Unschuld und überzeugt sie mit seiner charismatischen Art und seinen stichhaltigen Argumenten. Sie steht ihm zur Seite, unterstützt ihn und glaubt fest an seine Unschuld – selbst als die Beweise gegen ihn immer erdrückender werden.
Der Film begleitet Liz durch die quälende Zeit der Ermittlungen, der Prozesse und der immer stärker werdenden Zweifel. Sie wird zur Zielscheibe der Medien und der Öffentlichkeit, die sie als Komplizin oder zumindest als naives Opfer von Teds Manipulationen sieht. Ihre Beziehung zu Ted wird auf eine harte Probe gestellt, und sie muss sich fragen, ob der Mann, den sie liebt, tatsächlich zu den grausamsten Verbrechen fähig ist.
Im Laufe der Geschichte wird deutlich, wie Ted Bundy sein Umfeld manipulierte und täuschte. Der Film zeigt, wie er seine Intelligenz, seinen Charme und seine Überzeugungskraft einsetzte, um Menschen für sich zu gewinnen und seine wahren Absichten zu verbergen. Er verkörpert das Böse in Reinkultur, verborgen hinter einer perfekten Fassade.
Zac Efron: Eine erschreckend überzeugende Darstellung
Zac Efron liefert in „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ eine herausragende Leistung ab. Er verkörpert Ted Bundy mit einer beängstigenden Authentizität, die den Zuschauer in den Bann zieht. Efron gelingt es, sowohl die charmante und charismatische Seite von Bundy als auch die dunkle und manipulative Seite darzustellen. Er imitiert nicht einfach nur, sondern erweckt Bundy auf eine Weise zum Leben, die unter die Haut geht. Seine Darstellung ist subtil und nuanciert, wodurch die Abgründe der menschlichen Natur, die in Bundy schlummerten, umso erschreckender wirken.
Lily Collins überzeugt ebenfalls in ihrer Rolle als Liz Kendall. Sie porträtiert eine Frau, die zwischen Liebe, Loyalität und Zweifel hin- und hergerissen ist. Ihre Darstellung ist emotional und authentisch, und der Zuschauer kann ihren inneren Kampf und ihre Verzweiflung nachempfinden. Collins gelingt es, die Verletzlichkeit und Stärke von Liz auf beeindruckende Weise zu vereinen.
Die Inszenierung: Ein Blickwinkel, der unter die Haut geht
Joe Berlinger, ein Regisseur, der sich bereits mit Dokumentationen über Kriminalfälle einen Namen gemacht hat, wählt in „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ einen ungewöhnlichen Ansatz. Er erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Liz Kendall, was dem Film eine besondere Intensität verleiht. Der Zuschauer erlebt die Ereignisse durch ihre Augen und teilt ihre Verwirrung, ihren Schmerz und ihren Unglauben. Durch diesen Blickwinkel wird die Geschichte noch eindringlicher und erschreckender.
Der Film verzichtet weitgehend auf explizite Gewaltdarstellungen. Stattdessen konzentriert er sich auf die psychologischen Aspekte der Geschichte und auf die Manipulation, die von Ted Bundy ausging. Dadurch wird die Grausamkeit der Taten nicht verharmlost, sondern im Gegenteil noch verstärkt. Der Zuschauer wird gezwungen, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie ein Mensch zu solchen Taten fähig sein kann und wie leicht es ist, von einer charismatischen Person getäuscht zu werden.
Die Kritik: Ein kontrovers diskutierter Film
„Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ hat bei seinem Erscheinen für kontroverse Diskussionen gesorgt. Einige Kritiker bemängelten, dass der Film Ted Bundy zu sehr glorifiziere und seine Taten verharmlose. Andere lobten hingegen die sensible und psychologisch tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Debatte um den Film zeigt, wie schwierig es ist, einen solchen Stoff angemessen zu verarbeiten und wie unterschiedlich die Meinungen darüber sein können.
Trotz der Kontroversen ist „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ ein wichtiger Film, der zum Nachdenken anregt. Er zeigt, wie wichtig es ist, kritisch zu hinterfragen und sich nicht von äußeren Erscheinungen blenden zu lassen. Er erinnert uns daran, dass das Böse oft in unscheinbarer Gestalt daherkommt und dass es unsere Aufgabe ist, wachsam zu sein und uns vor Manipulation zu schützen.
Themen und Motive: Eine Reise in die dunkle Seite der Menschheit
Der Film wirft eine Reihe wichtiger Fragen auf, die weit über den konkreten Fall Ted Bundy hinausgehen:
- Wie kann ein Mensch zu solchen grausamen Taten fähig sein?
- Wie leicht ist es, von einer charismatischen Person getäuscht zu werden?
- Wie gehen wir mit Schuld und Verantwortung um?
- Wie können wir uns vor Manipulation schützen?
Diese Fragen sind auch heute noch relevant und beschäftigen uns in einer Zeit, in der Fake News und Manipulationstechniken allgegenwärtig sind. „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ ist daher nicht nur ein spannendes Biopic, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten der menschlichen Natur.
Fazit: Ein Film, der im Gedächtnis bleibt
Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile ist ein intensives und erschütterndes Filmerlebnis, das den Zuschauer nicht unberührt lässt. Zac Efron liefert eine herausragende Leistung ab, die den Film zu einem Muss für alle Fans von True-Crime-Geschichten und psychologischen Dramen macht. Der Film ist zwar nicht leicht verdaulich, aber er regt zum Nachdenken an und sensibilisiert für die Gefahren von Manipulation und Täuschung. Er ist ein wichtiger Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Bösen und den Abgründen der menschlichen Natur.
Besetzung
Schauspieler | Rolle |
---|---|
Zac Efron | Ted Bundy |
Lily Collins | Elizabeth „Liz“ Kendall |
Kaya Scodelario | Carole Ann Boone |
Jeffrey Donovan | John O’Connell |
Angela Sarafyan | Joanna |
Dylan Baker | David Yocom |
Brian Geraghty | Dan |
Jim Parsons | Larry Simpson |
John Malkovich | Richter Edward Cowart |
Die Musik
Die Filmmusik von Marco Beltrami trägt maßgeblich zur düsteren und beklemmenden Atmosphäre von „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ bei. Sie unterstreicht die emotionalen Momente und verstärkt die Spannung. Die Musik ist subtil und unaufdringlich, aber dennoch sehr wirkungsvoll. Sie unterstützt die Handlung und verstärkt die psychologische Tiefe des Films.
Wo kann man den Film sehen?
Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile ist auf verschiedenen Streaming-Plattformen verfügbar, darunter Netflix. Außerdem ist der Film als DVD und Blu-ray erhältlich.