Handyman – Auch Männer haben Gefühle: Eine berührende Geschichte über Verletzlichkeit, Neuanfang und die Suche nach dem Glück
In der malerischen Kulisse einer schwedischen Kleinstadt entfaltet sich mit „Handyman – Auch Männer haben Gefühle“ eine warmherzige und zutiefst menschliche Geschichte, die den Zuschauer von der ersten Minute an in ihren Bann zieht. Regisseur Jalmari Helander, bekannt für seinen einzigartigen Mix aus Humor und Tiefgang, präsentiert uns einen Film, der weit mehr ist als eine bloße Komödie. Er wirft einen ehrlichen Blick auf die Verletzlichkeit des Mannes, die Suche nach Identität und die Kraft der Gemeinschaft, um neue Wege zu beschreiten.
Der Film, der im Original den treffenden Titel „Napapiirin sankarit 3“ trägt (übersetzt „Helden der Polarnacht 3“), ist der dritte Teil einer beliebten finnischen Filmreihe. Doch keine Sorge, auch ohne Vorkenntnisse der vorherigen Filme kann man sich der Magie von „Handyman“ voll und ganz hingeben.
Die Geschichte: Vom Pechvogel zum Hoffnungsträger
Im Mittelpunkt der Erzählung steht Handyman Janne, ein liebenswerter Chaot, der in seinem Leben scheinbar vom Pech verfolgt wird. Ständig auf der Suche nach dem schnellen Geld, stolpert er von einer missglückten Geschäftsidee zur nächsten. Seine Frau Inari, die ihren Lebensunterhalt als Krankenschwester verdient, hat langsam aber sicher die Nase voll von Jannes Träumereien und seiner Unfähigkeit, Verantwortung zu übernehmen. Die Ehe steht kurz vor dem Aus, als Inari überraschend schwanger wird.
Janne sieht in der bevorstehenden Vaterschaft seine Chance, sich endlich zu beweisen und Inari zurückzugewinnen. Er beschließt, ein verantwortungsbewusster Ehemann und Vater zu werden – ein Vorhaben, das sich als deutlich schwieriger erweist als gedacht. Um seine Familie finanziell abzusichern, nimmt Janne einen riskanten Auftrag an: Er soll im Auftrag eines skrupellosen Geschäftsmannes eine wertvolle Ladung illegaler Substanzen transportieren. Doch wie es das Schicksal will, geht auch dieser Plan gehörig schief.
Geplagt von Schuldgefühlen und der Angst, seine Familie für immer zu verlieren, beschließt Janne, sich seinen Problemen zu stellen. Er kehrt in seine Heimatstadt zurück, wo er auf unerwartete Unterstützung trifft. Gemeinsam mit seinen Freunden Kapu, einem ehemaligen Minenarbeiter mit dem Herzen am rechten Fleck, und dem etwas exzentrischen Valdemar schmiedet Janne einen Plan, um seine Fehler wiedergutzumachen und seine Familie zurückzugewinnen.
Charaktere, die ans Herz wachsen
Einer der größten Stärken von „Handyman“ sind zweifelsohne die liebevoll gezeichneten Charaktere. Sie sind allesamt Ecken und Kanten, haben ihre ganz eigenen Macken und Geheimnisse, und gerade deshalb wirken sie so authentisch und nahbar.
- Janne (Jussi Vatanen): Janne ist der Antiheld schlechthin. Er ist ungeschickt, naiv und oft von seinen eigenen Ambitionen überfordert. Doch hinter seiner Fassade verbirgt sich ein weiches Herz und ein unbändiger Wille, es seinen Liebsten recht zu machen. Jussi Vatanen verkörpert Janne mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit und einem feinen Gespür für Humor und Tragik.
- Inari (Pamela Tola): Inari ist das genaue Gegenteil von Janne. Sie ist bodenständig, vernünftig und hat ihr Leben fest im Griff. Doch unter ihrer starken Fassade verbirgt sich eine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit und einer Familie, auf die sie sich verlassen kann. Pamela Tola spielt Inari mit einer beeindruckenden Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit.
- Kapu (Timo Lavikainen): Kapu ist der Fels in der Brandung. Er ist ein loyaler Freund, ein zuverlässiger Helfer und ein Mann, der immer ein offenes Ohr für die Sorgen seiner Mitmenschen hat. Timo Lavikainen verleiht Kapu eine wohltuende Wärme und Menschlichkeit.
- Valdemar (Kari Ketonen): Valdemar ist der Exzentriker der Truppe. Er ist ein Spinner, ein Träumer und ein Mann, der die Welt mit anderen Augen sieht. Kari Ketonen spielt Valdemar mit einer herrlich skurrilen Note.
Humor und Tiefgang: Eine gelungene Mischung
„Handyman“ ist ein Film, der den Zuschauer zum Lachen bringt, aber auch zum Nachdenken anregt. Regisseur Jalmari Helander versteht es meisterhaft, humorvolle Szenen mit emotionalen Momenten zu verbinden. Der Film nimmt die typischen Klischees des finnischen Mannes aufs Korn, ohne ihn dabei lächerlich zu machen. Stattdessen zeigt er ihn als einen Menschen mit Stärken und Schwächen, mit Träumen und Ängsten.
Der Humor in „Handyman“ ist oft skurril und absurd, aber nie verletzend. Er entsteht aus den skurrilen Situationen, in die sich die Charaktere begeben, und aus den ungewöhnlichen Dialogen, die sie führen. Doch hinter dem Humor verbirgt sich immer auch eine tiefere Botschaft: Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt und die Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten den Mut nicht zu verlieren.
Die Botschaft: Es ist nie zu spät für einen Neuanfang
„Handyman – Auch Männer haben Gefühle“ ist ein Film, der Mut macht und Hoffnung schenkt. Er zeigt, dass es nie zu spät ist, seine Fehler wiedergutzumachen und einen Neuanfang zu wagen. Er erinnert uns daran, dass wahres Glück nicht im materiellen Reichtum liegt, sondern in den Beziehungen zu unseren Mitmenschen.
Der Film ermutigt uns, unsere Verletzlichkeit zuzulassen und uns nicht zu scheuen, um Hilfe zu bitten. Er zeigt, dass es Stärke beweist, seine Schwächen einzugestehen und gemeinsam mit anderen nach Lösungen zu suchen. „Handyman“ ist ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit, Empathie und Zusammenhalt in einer Welt, die oft von Egoismus und Oberflächlichkeit geprägt ist.
Visuelle Pracht und stimmungsvolle Musik
Neben der berührenden Geschichte und den sympathischen Charakteren besticht „Handyman“ auch durch seine visuelle Gestaltung. Die atemberaubende Landschaft Lapplands wird in wunderschönen Bildern eingefangen und trägt maßgeblich zur stimmungsvollen Atmosphäre des Films bei. Die verschneiten Wälder, die eisigen Flüsse und die klaren Seen bilden eine perfekte Kulisse für die Geschichte von Janne und seinen Freunden.
Auch die Musik von Juri Seppä und Miska Seppä trägt wesentlich zum Gelingen des Films bei. Die stimmungsvollen Melodien unterstreichen die emotionalen Momente und verstärken die Wirkung der Bilder. Der Soundtrack ist eine gelungene Mischung aus traditioneller finnischer Musik und modernen Klängen, die perfekt zur Geschichte passen.
Für wen ist „Handyman“ geeignet?
„Handyman – Auch Männer haben Gefühle“ ist ein Film für alle, die sich nach einer warmherzigen und unterhaltsamen Geschichte sehnen. Er ist ideal für einen gemütlichen Abend mit Freunden oder der Familie. Der Film eignet sich besonders für:
- Fans von skandinavischen Filmen
- Zuschauer, die Komödien mit Tiefgang schätzen
- Menschen, die sich für Geschichten über Freundschaft, Liebe und Familie begeistern
- Alle, die sich von einer positiven Botschaft inspirieren lassen möchten
Fazit: Ein Film, der das Herz berührt
„Handyman – Auch Männer haben Gefühle“ ist ein Film, der lange nachwirkt. Er ist eine Hommage an die Menschlichkeit, an die Kraft der Freundschaft und an die Fähigkeit, auch in den dunkelsten Stunden einen Hoffnungsschimmer zu finden. Mit seinem skurrilen Humor, seinen liebenswerten Charakteren und seiner berührenden Geschichte ist „Handyman“ ein Film, der das Herz berührt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ein absolutes Muss für alle, die sich nach einem Film sehnen, der mehr ist als bloße Unterhaltung.
Filmdetails auf einen Blick
Kategorie | Information |
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Originaltitel | Napapiirin sankarit 3 |
Deutscher Titel | Handyman – Auch Männer haben Gefühle |
Regie | Jalmari Helander |
Drehbuch | Juuso Lahtela, Jalmari Helander |
Hauptdarsteller | Jussi Vatanen, Pamela Tola, Timo Lavikainen, Kari Ketonen |
Genre | Komödie, Drama |
Produktionsland | Finnland |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Filmlänge | ca. 93 Minuten |