Liebe auf den ersten Biss – Eine zeitlose Vampirkomödie
„Liebe auf den ersten Biss“ (im Original: „Love at First Bite“) ist mehr als nur eine Vampirkomödie; es ist eine charmante, witzige und überraschend tiefgründige Geschichte über das Fremdsein, die Liebe und die Suche nach dem eigenen Platz in einer sich wandelnden Welt. Der Film, der 1979 die Kinos eroberte, entführt uns in eine Welt, in der alte Traditionen auf moderne Realitäten treffen, und das mit einem Augenzwinkern, das bis heute seinesgleichen sucht.
Inhaltszusammenfassung: Ein Graf auf Abwegen
Graf Dracula, dargestellt vom unvergesslichen George Hamilton, ist kein blutrünstiges Monster der alten Schule. Er ist ein charmanter, wenn auch etwas ungeschickter Aristokrat, der in seinem Schloss in Transsylvanien langsam aber sicher dem Ruin entgegenblickt. Die kommunistische Regierung Rumäniens beschlagnahmt sein Schloss und zwingt ihn, sich ein neues Zuhause zu suchen. Mit seinem treuen Diener Renfield (Arte Johnson), der eine Vorliebe für Insekten entwickelt hat, macht er sich auf den Weg nach New York City. Dort erhofft er sich nicht nur ein neues Leben, sondern auch die Wiederentdeckung seiner großen Liebe, Cindy Sondheim (Susan Saint James), einem Model, das der perfekten Kopie seiner einstigen Flamme ähnelt.
Doch das Leben in New York ist komplizierter als erwartet. Dracula muss sich an die moderne Welt anpassen, mit Discos, Blutkonserven und dem unaufhörlichen Lärm der Großstadt auseinandersetzen. Noch komplizierter wird die Situation, als er feststellt, dass Cindy mit Dr. Jeffrey Rosenberg (Richard Benjamin) zusammen ist, einem Psychiater, der zufällig auch ein Nachfahre des legendären Vampirjägers Van Helsing ist. Zwischen romantischen Verwicklungen, kulturellen Missverständnissen und urkomischen Situationen entspinnt sich eine Geschichte, die das Publikum gleichermaßen zum Lachen und zum Nachdenken anregt.
Die Figuren: Mehr als nur Klischees
„Liebe auf den ersten Biss“ lebt von seinen schillernden Charakteren, die weit mehr sind als bloße Karikaturen. Sie sind vielschichtig und liebenswert, jeder mit seinen eigenen Stärken, Schwächen und inneren Konflikten:
- Graf Dracula (George Hamilton): Hamilton verleiht Dracula eine Aura von sanfter Melancholie und unbeholfenem Charme. Er ist ein Vampir, der sich nach Liebe und Akzeptanz sehnt, aber gleichzeitig mit den Herausforderungen der modernen Welt zu kämpfen hat. Seine Versuche, sich anzupassen, führen zu einigen der witzigsten Momente des Films.
- Cindy Sondheim (Susan Saint James): Cindy ist eine unabhängige und selbstbewusste Frau, die sich von Dracula zunächst abgestoßen fühlt, aber allmählich von seinem Charme und seiner Verletzlichkeit fasziniert ist. Sie verkörpert die moderne Frau, die ihren eigenen Weg geht und sich nicht von alten Traditionen einschränken lässt.
- Renfield (Arte Johnson): Renfield ist Draculas loyaler, wenn auch etwas verrückter Diener. Seine Vorliebe für Insekten und seine unerschütterliche Treue zu seinem Herrn sorgen für viele humorvolle Momente.
- Dr. Jeffrey Rosenberg/Van Helsing (Richard Benjamin): Benjamin spielt den etwas neurotischen Psychiater, der unwissentlich in eine jahrhundertealte Fehde verwickelt wird. Seine Angst vor Dracula und seine Versuche, ihn zu bekämpfen, sind ebenso komisch wie liebenswert.
Humor und Herz: Eine gelungene Mischung
Der Humor in „Liebe auf den ersten Biss“ ist intelligent und subtil. Er basiert auf Situationskomik, Wortwitz und dem Spiel mit Klischees. Der Film nimmt die Vampirmythologie liebevoll auf die Schippe, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen. Gleichzeitig behandelt er seine Charaktere mit Respekt und Mitgefühl. Die romantische Komponente der Geschichte ist ebenso wichtig wie der Humor. Die Beziehung zwischen Dracula und Cindy ist berührend und glaubwürdig. Sie zeigt, dass Liebe keine Grenzen kennt – weder geografische noch kulturelle oder gar die zwischen Lebenden und Untoten.
Die Themen: Mehr als nur Unterhaltung
Obwohl „Liebe auf den ersten Biss“ in erster Linie als Komödie konzipiert ist, berührt der Film auch ernstere Themen:
- Fremdsein und Anpassung: Dracula ist ein Fremder in einer fremden Welt. Er muss lernen, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Dieses Thema ist universell und relevant für jeden, der sich jemals als Außenseiter gefühlt hat.
- Tradition und Moderne: Der Film zeigt den Konflikt zwischen alten Traditionen und modernen Werten. Dracula verkörpert die alte Welt, während Cindy die moderne Frau repräsentiert. Der Film plädiert für eine Balance zwischen beiden Polen.
- Liebe und Akzeptanz: Die Liebe zwischen Dracula und Cindy überwindet alle Hindernisse. Sie zeigt, dass Liebe keine Grenzen kennt und dass jeder Mensch, egal wie anders er ist, Liebe und Akzeptanz verdient.
Die Inszenierung: Ein Augenschmaus
„Liebe auf den ersten Biss“ ist visuell ansprechend und liebevoll inszeniert. Die Kostüme sind extravagant und detailreich, die Drehorte in New York City bieten eine authentische Kulisse für die Geschichte. Besonders hervorzuheben ist die Musik von Charles Bernstein, die den Film perfekt untermalt und für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgt. Der Soundtrack ist eine Mischung aus klassischen Kompositionen und modernen Disco-Klängen, die den Kontrast zwischen alter und neuer Welt widerspiegeln.
Kritik und Rezeption: Ein Publikumsliebling
„Liebe auf den ersten Biss“ war ein großer Erfolg an den Kinokassen und erfreute sich großer Beliebtheit beim Publikum. Die Kritiken waren gemischt, aber viele lobten den Film für seinen Humor, die charmanten Darstellungen und die gelungene Inszenierung. George Hamilton wurde besonders für seine Leistung als Graf Dracula gefeiert. Der Film hat sich im Laufe der Jahre zu einem Kultklassiker entwickelt und wird bis heute von vielen Zuschauern geschätzt.
Die Bedeutung des Films heute
Auch heute noch hat „Liebe auf den ersten Biss“ nichts von seinem Charme und seiner Relevanz verloren. Der Film ist eine zeitlose Komödie, die das Publikum zum Lachen bringt und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Er erinnert uns daran, dass es wichtig ist, offen für Neues zu sein, sich anzupassen und Vorurteile abzubauen. Vor allem aber erinnert er uns daran, dass Liebe keine Grenzen kennt und dass jeder Mensch, egal wie anders er ist, Liebe und Akzeptanz verdient.
Fazit: Ein Film für die Ewigkeit
„Liebe auf den ersten Biss“ ist ein Film, der noch lange in Erinnerung bleibt. Er ist witzig, charmant, berührend und inspirierend. Er ist ein Film für alle, die sich nach einer Geschichte sehnen, die das Herz berührt und die Seele zum Lachen bringt. Wenn Sie auf der Suche nach einer Komödie mit Tiefgang sind, dann ist „Liebe auf den ersten Biss“ genau das Richtige für Sie. Lassen Sie sich von Dracula und seinen Freunden in eine Welt entführen, in der alles möglich ist – sogar die Liebe auf den ersten Biss.
Besetzung und Crew
Rolle | Darsteller |
---|---|
Graf Dracula | George Hamilton |
Cindy Sondheim | Susan Saint James |
Renfield | Arte Johnson |
Dr. Jeffrey Rosenberg / Van Helsing | Richard Benjamin |
Lt. Ferguson | Dick Shawn |
Regie: Stan Dragoti
Drehbuch: Robert Kaufman, Norman Steinberg, Colin Higgins
Musik: Charles Bernstein
Kamera: James Crabe
Trivia
- George Hamilton war nicht die erste Wahl für die Rolle des Grafen Dracula. Ursprünglich war Cary Grant im Gespräch.
- Der Film wurde in New York City und Los Angeles gedreht.
- Der Soundtrack des Films wurde als LP veröffentlicht und enthielt neben der Filmmusik auch einige Disco-Hits der 70er Jahre.
- „Liebe auf den ersten Biss“ war einer der ersten Filme, der die Vampirmythologie auf humorvolle Weise interpretierte.