Mary Shelley – Die Frau, die Frankenstein erschuf: Eine Reise in die Dunkelheit der Seele
Tauche ein in das faszinierende und bewegende Leben einer jungen Frau, deren Kreativität und Schmerz eine der ikonischsten Schöpfungen der Literaturgeschichte hervorbrachten: Mary Shelley. „Mary Shelley – Die Frau, die Frankenstein erschuf“ ist mehr als nur ein Biopic; es ist eine intime Erkundung der inneren Welt einer außergewöhnlichen Denkerin, die sich in einer von Männern dominierten Gesellschaft ihren Weg bahnte und dabei ihre eigenen Dämonen bekämpfte.
Der Film entführt uns ins England des frühen 19. Jahrhunderts, eine Zeit des Umbruchs, der Romantik und der aufkeimenden Industrialisierung. Wir begegnen der jungen Mary Wollstonecraft Godwin, gespielt mit beeindruckender Intensität von Elle Fanning, als ein intelligentes und unkonventionelles Mädchen, das sich nach intellektueller Freiheit und emotionaler Erfüllung sehnt.
Eine rebellische Seele auf der Suche nach Liebe und Anerkennung
Mary wächst in einem intellektuell anregenden Umfeld auf, geprägt von den progressiven Ideen ihres Vaters, des Philosophen William Godwin. Doch der Verlust ihrer Mutter, der feministischen Vordenkerin Mary Wollstonecraft, überschattet ihre Kindheit und hinterlässt eine tiefe Sehnsucht nach mütterlicher Liebe und Anerkennung. Diese Sehnsucht wird zu einem treibenden Faktor in ihrem Leben und ihrer Arbeit.
Inmitten der Konventionen ihrer Zeit findet Mary Trost und Inspiration in der Literatur und der Philosophie. Sie träumt von einer Welt, in der Frauen gleichberechtigt sind und ihre Stimme gehört wird. Doch ihre Träume stoßen auf Widerstand, besonders von den gesellschaftlichen Normen, die ihre Kreativität und ihren intellektuellen Hunger unterdrücken wollen.
Ihre Begegnung mit dem charismatischen Dichter Percy Bysshe Shelley (Douglas Booth) markiert einen Wendepunkt in Marys Leben. Fasziniert von seinem revolutionären Geist und seiner leidenschaftlichen Poesie, stürzt sie sich Hals über Kopf in eine Affäre, die ihr Leben für immer verändern wird. Ihre Beziehung ist von Anfang an von Skandalen und Tragödien überschattet. Percy ist bereits verheiratet, und ihre Liebe wird von der Gesellschaft verurteilt. Trotz des Widerstands fliehen Mary und Percy gemeinsam, um ein Leben jenseits der Konventionen zu führen.
Die dunkle Muse am Genfer See: Die Geburt einer Legende
Ein entscheidender Moment in Marys Leben, der im Film eindrucksvoll inszeniert wird, ist der Sommer am Genfer See im Jahr 1816. Zusammen mit Percy und Lord Byron (Tom Sturridge) verbringen sie einige Wochen in einer Villa am See, wo sie sich gegenseitig mit dem Schreiben von Schauergeschichten herausfordern. In dieser Atmosphäre der Kreativität, der Angst und der philosophischen Auseinandersetzung beginnt Marys Vorstellungskraft zu brodeln.
Geplagt von Albträumen und inspiriert von den wissenschaftlichen Debatten ihrer Zeit, entwickelt Mary die Idee eines Wissenschaftlers, der Leben erschafft. Diese Idee wird zur Grundlage für ihren Roman „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“, eine Geschichte über Ehrgeiz, Verantwortung und die Grenzen der menschlichen Schöpfungskraft.
Der Film zeigt auf bewegende Weise, wie Marys persönliche Erfahrungen, ihre Ängste und Verluste in ihre literarische Arbeit einfließen. Der Tod ihres unehelichen Kindes und die Isolation, die sie als unverheiratete Mutter erfährt, finden ihren Widerhall in der Figur des Monsters, das sich nach Liebe und Akzeptanz sehnt, aber von der Gesellschaft verstoßen wird.
Ein Kampf um Anerkennung: Der lange Weg zur Veröffentlichung
Die Veröffentlichung von „Frankenstein“ ist für Mary ein Triumph, aber auch ein Kampf. In einer Zeit, in der Frauen in der Literaturwelt kaum eine Stimme hatten, wird ihr Werk zunächst anonym veröffentlicht. Die Kritiker loben den Roman, sind aber überrascht, dass eine Frau eine so düstere und philosophisch anspruchsvolle Geschichte geschrieben hat. Als Mary sich schließlich als Autorin zu erkennen gibt, wird ihr Talent in Frage gestellt und ihr Werk abgetan.
Der Film thematisiert eindringlich die Hindernisse, mit denen Mary als Frau in einer von Männern dominierten Welt konfrontiert war. Sie musste nicht nur gegen die gesellschaftlichen Konventionen ankämpfen, sondern auch um die Anerkennung ihrer Arbeit kämpfen. Ihr Verhältnis zu Percy wird zusätzlich auf die Probe gestellt, da er ihr Talent zwar unterstützt, aber auch versucht, ihre Arbeit zu beeinflussen und zu kontrollieren.
Trotz aller Widrigkeiten bleibt Mary ihrer Vision treu und kämpft für ihre Stimme als Autorin. Sie beweist, dass Kreativität keine Grenzen kennt und dass Frauen in der Lage sind, genauso große Werke zu schaffen wie Männer.
Die zentralen Themen des Films im Überblick:
- **Feminismus und Emanzipation:** Der Film beleuchtet die Rolle der Frau im frühen 19. Jahrhundert und den Kampf um Gleichberechtigung und intellektuelle Freiheit.
- **Kreativität und Inspiration:** Er zeigt, wie persönliche Erfahrungen, Schmerz und Verlust die kreative Arbeit beeinflussen können.
- **Verantwortung und Konsequenzen:** Der Film wirft Fragen nach der Verantwortung des Schöpfers für seine Schöpfung auf, ein Thema, das in „Frankenstein“ zentral ist.
- **Liebe und Verlust:** Die tragische Liebesgeschichte von Mary und Percy Shelley und die Verluste, die Mary erleidet, prägen ihren Charakter und ihre Arbeit.
- **Gesellschaftliche Ausgrenzung:** Der Film thematisiert die Ausgrenzung von Menschen, die nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechen, sowohl im Bezug auf Mary selbst als auch auf die Figur des Monsters in „Frankenstein“.
Die Besetzung:
Schauspieler | Rolle |
---|---|
Elle Fanning | Mary Wollstonecraft Godwin / Mary Shelley |
Douglas Booth | Percy Bysshe Shelley |
Tom Sturridge | Lord Byron |
Bel Powley | Claire Clairmont |
Stephen Dillane | William Godwin |
Joanne Froggatt | Mary Jane Clairmont |
Fazit: Ein bewegendes Porträt einer außergewöhnlichen Frau
„Mary Shelley – Die Frau, die Frankenstein erschuf“ ist ein bewegendes und inspirierendes Porträt einer außergewöhnlichen Frau, die sich von den Konventionen ihrer Zeit befreite und eine der größten literarischen Schöpfungen der Welt hervorbrachte. Der Film ist nicht nur eine Biographie, sondern auch eine Auseinandersetzung mit universellen Themen wie Liebe, Verlust, Kreativität und der Suche nach Anerkennung.
Elle Fanning überzeugt in der Rolle der Mary Shelley mit ihrer beeindruckenden Darstellung der inneren Zerrissenheit und Stärke der jungen Autorin. Der Film ist visuell ansprechend und fängt die Atmosphäre des frühen 19. Jahrhunderts gekonnt ein. Die Musik unterstreicht die emotionalen Höhepunkte der Geschichte und trägt dazu bei, dass der Zuschauer tief in die Welt von Mary Shelley eintauchen kann.
Für alle, die sich für Literatur, Geschichte und die Rolle der Frau in der Gesellschaft interessieren, ist „Mary Shelley – Die Frau, die Frankenstein erschuf“ ein absolutes Muss. Der Film regt zum Nachdenken an und zeigt, dass auch aus Schmerz und Verlust etwas Großes entstehen kann. Er ist eine Hommage an die Kreativität und den Mut einer Frau, die sich nicht von den Widrigkeiten des Lebens unterkriegen ließ und ihren eigenen Weg ging.
Lassen Sie sich von der Geschichte von Mary Shelley inspirieren und entdecken Sie die Frau hinter der Legende. „Mary Shelley – Die Frau, die Frankenstein erschuf“ ist ein Film, der noch lange nach dem Abspann in Erinnerung bleibt.