Monsieur Pierre geht online: Eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft, Technologie und das späte Glück
In einer Welt, die sich ständig wandelt und in der die digitale Revolution unaufhaltsam voranschreitet, erzählt der französische Film „Monsieur Pierre geht online“ eine berührende Geschichte über einen Witwer, der im fortgeschrittenen Alter lernt, die Möglichkeiten des Internets für sich zu entdecken. Doch der Film ist weit mehr als nur eine Komödie über einen älteren Mann, der sich mit Computern herumschlägt. Er ist eine Hommage an die Freundschaft, die Überwindung von Einsamkeit und die Erkenntnis, dass das Leben auch im Alter noch viele Überraschungen bereithält.
Die Geschichte: Ein Witwer entdeckt die Welt des Internets
Monsieur Pierre, ein verwitweter Rentner, lebt ein zurückgezogenes Leben in seiner Pariser Wohnung. Der Verlust seiner Frau hat eine tiefe Leere in seinem Leben hinterlassen. Die Tage sind eintönig, die sozialen Kontakte rar. Seine Tochter Sylvie, besorgt um das Wohlbefinden ihres Vaters, versucht ihn aufzumuntern und ihn aus seiner Isolation zu holen. Sie drängt ihn, an einem Computerkurs für Senioren teilzunehmen. Monsieur Pierre ist zunächst skeptisch. Er hält sich für ungeeignet für die moderne Technologie und befürchtet, sich lächerlich zu machen. Doch schließlich willigt er ein, seiner Tochter zuliebe.
Der Computerkurs wird von Alex geleitet, einem jungen, engagierten Mann mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Alex erkennt schnell das Potenzial, das in Monsieur Pierre schlummert, und ermutigt ihn, sich auf die neuen Erfahrungen einzulassen. Anfangs ist Monsieur Pierre von der Komplexität der Computerwelt überwältigt. Er hat Schwierigkeiten, die Maus zu bedienen, Passwörter zu merken und E-Mails zu schreiben. Doch mit Alex‘ Hilfe und seiner eigenen Hartnäckigkeit gelingt es ihm allmählich, die Grundlagen zu erlernen.
Während des Kurses entdeckt Monsieur Pierre die vielfältigen Möglichkeiten des Internets. Er lernt, mit seinen Enkelkindern über Videoanrufe in Kontakt zu treten, sich über seine Hobbys zu informieren und sogar online einzukaufen. Doch die größte Überraschung erlebt er, als er ein Online-Dating-Portal entdeckt. Zunächst ist er schockiert von der Vorstellung, sich im Internet auf die Suche nach einer neuen Liebe zu begeben. Doch dann beschließt er, es einfach auszuprobieren. Unter dem Pseudonym „Pierre92“ erstellt er ein Profil und beginnt, mit anderen Frauen zu chatten.
Schnell lernt er eine Frau namens Flora kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und führen lange, tiefgründige Gespräche über ihre Lebenserfahrungen, ihre Träume und ihre Ängste. Monsieur Pierre fühlt sich zum ersten Mal seit dem Tod seiner Frau wieder lebendig und spürt ein Kribbeln im Bauch. Doch er hat Angst, Flora die Wahrheit über sein Alter und sein Aussehen zu gestehen. Er befürchtet, dass sie sich von ihm abwenden wird, wenn sie erfährt, dass er ein älterer Mann ist.
Um seine Identität zu verschleiern, bittet er Alex um Hilfe. Alex soll sich als „Pierre92“ ausgeben und ein Treffen mit Flora arrangieren. Alex ist zunächst skeptisch, willigt aber schließlich ein, Monsieur Pierre zu helfen. Das Treffen verläuft jedoch anders als geplant. Flora erkennt, dass Alex nicht der Mann ist, mit dem sie online geschrieben hat. Sie ist enttäuscht und wütend über die Täuschung.
Monsieur Pierre beobachtet das Treffen aus der Ferne und erkennt, dass er einen Fehler gemacht hat. Er beschließt, Flora die Wahrheit zu gestehen. Er nähert sich ihr und erklärt ihr alles. Flora ist zunächst geschockt, aber sie ist auch beeindruckt von Monsieur Pierres Mut und Ehrlichkeit. Sie erkennt, dass es im Leben nicht nur um Äußerlichkeiten geht, sondern um innere Werte wie Freundlichkeit, Humor und Intelligenz.
Am Ende des Films finden Monsieur Pierre und Flora zueinander. Sie lernen, die Unterschiede zwischen sich zu akzeptieren und die Gemeinsamkeiten zu schätzen. Sie entdecken, dass Liebe keine Frage des Alters ist und dass das Glück manchmal auf unerwarteten Wegen zu finden ist.
Die Charaktere: Liebenswert, authentisch und inspirierend
„Monsieur Pierre geht online“ überzeugt nicht nur durch seine berührende Geschichte, sondern auch durch seine liebenswerten und authentischen Charaktere. Jeder von ihnen hat seine eigenen Stärken und Schwächen, seine eigenen Träume und Ängste.
- Monsieur Pierre (Pierre Richard): Der Witwer, der im Alter noch einmal das Leben entdeckt. Pierre Richard verkörpert die Rolle des Monsieur Pierre mit viel Charme, Humor und Melancholie. Er zeigt eindrucksvoll, wie ein Mensch, der von Einsamkeit und Trauer geplagt ist, durch die Begegnung mit neuen Technologien und neuen Freunden wieder Hoffnung und Lebensfreude schöpfen kann.
- Alex (Yaniss Lespert): Der junge, engagierte Computerlehrer. Alex ist ein sympathischer und hilfsbereiter Charakter, der Monsieur Pierre mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen zur Seite steht. Er ist mehr als nur ein Lehrer; er wird zu einem Freund und Vertrauten.
- Flora (Fanny Valette): Die charmante und intelligente Frau, die Monsieur Pierre online kennenlernt. Flora ist eine starke und unabhängige Frau, die weiß, was sie will. Sie lässt sich nicht von Äußerlichkeiten blenden und schätzt innere Werte.
- Sylvie (Stéphane Bissot): Die besorgte Tochter von Monsieur Pierre. Sylvie ist eine liebevolle und fürsorgliche Tochter, die sich um das Wohlbefinden ihres Vaters sorgt. Sie ist es, die ihn dazu ermutigt, an dem Computerkurs teilzunehmen.
Themen und Botschaften: Freundschaft, Überwindung von Einsamkeit, späte Liebe
„Monsieur Pierre geht online“ behandelt eine Vielzahl von wichtigen Themen, die in der heutigen Gesellschaft relevant sind:
- Freundschaft: Der Film zeigt, wie wichtig Freundschaften in jedem Alter sind. Monsieur Pierre findet in Alex einen Freund, der ihm hilft, seine Einsamkeit zu überwinden und neue Perspektiven zu gewinnen.
- Überwindung von Einsamkeit: Der Film thematisiert die Problematik der Einsamkeit im Alter. Monsieur Pierre ist nach dem Tod seiner Frau sehr einsam. Durch die Begegnung mit neuen Menschen und die Entdeckung des Internets gelingt es ihm, seine Isolation zu überwinden.
- Späte Liebe: Der Film beweist, dass Liebe keine Frage des Alters ist. Monsieur Pierre findet im Alter noch einmal die Liebe. Er lernt, dass es nie zu spät ist, um glücklich zu sein.
- Technologie und Digitalisierung: Der Film zeigt, wie Technologie und Digitalisierung das Leben älterer Menschen bereichern können. Das Internet bietet ihnen die Möglichkeit, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben, sich über ihre Interessen zu informieren und neue Kontakte zu knüpfen.
- Generationenübergreifende Beziehungen: Der Film zeigt, wie wertvoll der Austausch zwischen den Generationen ist. Monsieur Pierre lernt von Alex, und Alex lernt von Monsieur Pierre.
Die Botschaft des Films ist klar: Das Leben ist kostbar und sollte in vollen Zügen genossen werden, unabhängig vom Alter. Es ist nie zu spät, um neue Dinge zu lernen, neue Freundschaften zu schließen und die Liebe zu finden.
Die Inszenierung: Humorvoll, berührend und authentisch
Die Regisseurin Stéphane Robelin hat „Monsieur Pierre geht online“ mit viel Fingerspitzengefühl und Humor inszeniert. Der Film ist eine gelungene Mischung aus Komödie und Drama. Er bringt den Zuschauer zum Lachen, aber er berührt ihn auch tief im Herzen. Die Dialoge sind pointiert und witzig, die Charaktere sind glaubwürdig und die Handlung ist spannend. Der Film verzichtet auf billige Gags und Klischees und erzählt stattdessen eine authentische und berührende Geschichte.
Die Kameraarbeit von Yves Vandermeeren ist unaufdringlich und unterstützt die Erzählung auf optimale Weise. Die Bilder fangen die Atmosphäre von Paris perfekt ein und vermitteln dem Zuschauer ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Die Musik von Vladimir Cosma ist stimmungsvoll und unterstreicht die emotionalen Momente des Films.
Kritik: Ein Film, der das Herz berührt
„Monsieur Pierre geht online“ wurde von der Kritik überwiegend positiv aufgenommen. Gelobt wurden vor allem die berührende Geschichte, die liebenswerten Charaktere und die authentische Inszenierung. Viele Kritiker hoben auch die Leistung von Pierre Richard hervor, der die Rolle des Monsieur Pierre mit viel Charme und Würde verkörpert.
Einige Kritiker bemängelten, dass der Film stellenweise etwas vorhersehbar sei und dass die Handlung einige Klischees bediene. Insgesamt wurde „Monsieur Pierre geht online“ jedoch als ein warmherziger und unterhaltsamer Film gelobt, der das Herz berührt und zum Nachdenken anregt.
Fazit: Ein Film, der Mut macht und inspiriert
„Monsieur Pierre geht online“ ist ein Film, der Mut macht und inspiriert. Er zeigt, dass das Leben auch im Alter noch viele Möglichkeiten bietet und dass es nie zu spät ist, um glücklich zu sein. Der Film ist eine Hommage an die Freundschaft, die Liebe und die Überwindung von Einsamkeit. Er ist ein Plädoyer für ein offenes und tolerantes Miteinander der Generationen. „Monsieur Pierre geht online“ ist ein Film, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Filmdetails im Überblick
Titel | Monsieur Pierre geht online |
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Originaltitel | Un profil pour deux |
Regie | Stéphane Robelin |
Drehbuch | Stéphane Robelin |
Darsteller | Pierre Richard, Yaniss Lespert, Fanny Valette, Stéphane Bissot |
Genre | Komödie, Drama |
Produktionsland | Frankreich, Deutschland, Belgien |
Erscheinungsjahr | 2017 |
Länge | 101 Minuten |