My Pretty Woman – Ein Märchen für Erwachsene, das Herzen berührt
„My Pretty Woman“, eine moderne Aschenputtel-Geschichte aus dem Jahr 1990, hat sich tief in das kollektive Gedächtnis eingebrannt und erfreut sich bis heute ungebrochener Beliebtheit. Regisseur Garry Marshall schuf mit diesem Film nicht nur einen Kassenschlager, sondern auch eine zeitlose Romanze, die das Publikum gleichermaßen zum Lachen und zum Weinen bringt. Die Geschichte von Vivian Ward, einer Prostituierten mit großem Herzen, und Edward Lewis, einem wohlhabenden Geschäftsmann auf der Suche nach etwas Echtem, ist mehr als nur eine oberflächliche Liebesgeschichte. Sie ist eine Ode an die Menschlichkeit, die Träume und die transformative Kraft der Liebe.
Die Geschichte: Vom Sunset Boulevard in die Beverly Hills Suite
Edward Lewis (Richard Gere), ein skrupelloser Unternehmensaufkäufer, der Firmen zerschlägt, um Profit zu machen, befindet sich in einer beruflichen und privaten Krise. Nach einer gescheiterten Beziehung und auf der Suche nach einer Begleitung für wichtige gesellschaftliche Anlässe, begegnet er zufällig Vivian Ward (Julia Roberts) auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles. Vivian, eine lebensfrohe und unabhängige Prostituierte, beeindruckt Edward mit ihrer Ehrlichkeit und ihrem Charme. Kurzentschlossen bietet er ihr einen ungewöhnlichen Deal an: Für 3.000 Dollar soll sie ihn für eine Woche begleiten, ihn bei gesellschaftlichen Verpflichtungen unterstützen und als seine Freundin auftreten.
Vivian willigt ein, und so beginnt für sie eine Reise in eine völlig fremde Welt. Sie zieht in Edwards luxuriöse Hotelsuite in Beverly Hills ein und wird mit den Gepflogenheiten der High Society konfrontiert. Doch jenseits des Glanzes und Glamours, der teuren Kleider und der erlesenen Restaurants, entfaltet sich eine tiefere Verbindung zwischen Edward und Vivian. Beide erkennen in dem anderen Eigenschaften, die sie in ihrem eigenen Leben vermissen. Edward, der sich hinter einer Fassade aus Geschäftstüchtigkeit und Zynismus versteckt, entdeckt durch Vivian seine emotionale Seite wieder. Vivian, die sich durch das Leben auf der Straße eine harte Schale zugelegt hat, findet in Edwards Gegenwart eine neue Wertschätzung für sich selbst und ihre Träume.
Die Woche verläuft alles andere als reibungslos. Vivian fühlt sich in den feinen Restaurants und bei den gesellschaftlichen Anlässen oft fehl am Platz. Sie wird von der elitären Gesellschaft misstrauisch beäugt und abwertend behandelt. Doch Edwards loyaler Hotelmanager Barney Thompson (Hector Elizondo) wird zu einem Mentor für Vivian, der ihr die nötigen Umgangsformen beibringt und ihr Selbstvertrauen stärkt.
Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen Edward und Vivian eine tiefe Zuneigung, die über das rein Geschäftliche hinausgeht. Beide verlieben sich ineinander, doch ihre unterschiedlichen Lebenswelten stellen eine große Herausforderung dar. Edward muss sich entscheiden, ob er bereit ist, seine etablierte Welt aufzugeben und sich auf eine Beziehung mit Vivian einzulassen. Vivian muss sich fragen, ob sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen und ein neues Leben an Edwards Seite beginnen kann.
Die Charaktere: Gegensätze, die sich anziehen
„My Pretty Woman“ lebt von der Chemie zwischen Richard Gere und Julia Roberts, die ihre Rollen mit Bravour verkörpern. Ihre Charaktere sind komplex und vielschichtig, mit Stärken und Schwächen, die sie menschlich und authentisch machen.
- Edward Lewis (Richard Gere): Ein erfolgreicher, aber innerlich einsamer Geschäftsmann. Er ist reich, mächtig und gewohnt, alles kontrollieren zu können. Doch hinter seiner kalten Fassade verbirgt sich ein Mann, der auf der Suche nach etwas Echtem und Bedeutungsvollem in seinem Leben ist.
- Vivian Ward (Julia Roberts): Eine Prostituierte mit einem großen Herzen und einer unerschütterlichen Lebensfreude. Trotz ihrer schwierigen Lebensumstände hat sie sich ihre positive Einstellung bewahrt und träumt von einem besseren Leben. Sie ist ehrlich, direkt und lässt sich nicht von Konventionen unterdrücken.
- Barney Thompson (Hector Elizondo): Der Hotelmanager des Beverly Wilshire Hotels. Er ist ein warmherziger und weiser Mann, der Vivian unter seine Fittiche nimmt und ihr hilft, sich in der Welt der High Society zurechtzufinden. Er ist ein wichtiger Vertrauter für Edward und Vivian und verkörpert die Menschlichkeit in einer oft oberflächlichen Umgebung.
Die Themen: Mehr als nur ein Liebesfilm
„My Pretty Woman“ ist mehr als nur eine romantische Komödie. Der Film behandelt eine Vielzahl von Themen, die ihn auch heute noch relevant machen:
- Klassengegensätze: Der Film zeigt auf eindringliche Weise die Kluft zwischen Arm und Reich und die Vorurteile und Ungleichheiten, die damit einhergehen. Vivian wird aufgrund ihrer Herkunft und ihres Berufsstandes von vielen Menschen abwertend behandelt.
- Oberflächlichkeit und innere Werte: Die Welt der High Society, die Edward umgibt, wird als oberflächlich und materialistisch dargestellt. Der Film stellt die Frage, was wirklich wichtig ist im Leben: Geld und Macht oder Liebe, Ehrlichkeit und Menschlichkeit?
- Transformation und Selbstfindung: Sowohl Edward als auch Vivian durchlaufen im Laufe des Films eine Transformation. Edward lernt, seine Gefühle zuzulassen und seine Prioritäten zu überdenken. Vivian findet zu neuem Selbstvertrauen und erkennt ihren Wert.
- Die Kraft der Liebe: Der Film zeigt, wie die Liebe Menschen verändern und über gesellschaftliche Grenzen hinweg verbinden kann. Die Liebe zwischen Edward und Vivian ist eine inspirierende Geschichte von Akzeptanz, Respekt und der Möglichkeit eines Neuanfangs.
Die Inszenierung: Ein visuelles Fest für die Sinne
Garry Marshall inszenierte „My Pretty Woman“ als ein farbenfrohes und glamouröses Märchen, das das Publikum in eine andere Welt entführt. Die opulenten Kostüme, die luxuriösen Drehorte und der eingängige Soundtrack tragen maßgeblich zur Atmosphäre des Films bei. Besonders hervorzuheben ist die Szene, in der Vivian in einem roten Abendkleid und mit einer atemberaubenden Halskette in die Oper geht – ein unvergesslicher Moment, der die Verwandlung von Vivian symbolisiert.
Der Soundtrack des Films ist ein Ohrwurmgarant und trägt maßgeblich zur emotionalen Wirkung der Geschichte bei. Neben dem Titelsong „Oh, Pretty Woman“ von Roy Orbison finden sich zahlreiche weitere Hits, die die Stimmung der jeweiligen Szenen perfekt unterstreichen.
Die Kritik: Ein Kassenschlager mit Kultstatus
„My Pretty Woman“ war ein Riesenerfolg an den Kinokassen und spielte weltweit über 463 Millionen Dollar ein. Der Film wurde von Kritikern überwiegend positiv aufgenommen, wobei vor allem die Leistungen von Richard Gere und Julia Roberts gelobt wurden. Julia Roberts wurde für ihre Rolle als Vivian Ward mit einem Golden Globe Award ausgezeichnet und für einen Oscar nominiert.
Trotz einiger kritischer Stimmen, die den Film als zu kitschig oder oberflächlich empfanden, hat sich „My Pretty Woman“ zu einem Kultfilm entwickelt, der bis heute viele Menschen begeistert. Der Film hat die Popkultur nachhaltig beeinflusst und wird immer wieder zitiert und referenziert.
Fazit: Ein zeitloser Klassiker, der berührt
„My Pretty Woman“ ist ein zeitloser Klassiker, der die Herzen des Publikums im Sturm erobert hat. Der Film ist eine perfekte Mischung aus Romantik, Humor und Drama, die zum Lachen und zum Weinen anregt. Die Geschichte von Vivian und Edward ist eine inspirierende Ode an die Menschlichkeit, die Träume und die transformative Kraft der Liebe. Auch wenn der Film einige Klischees bedient, so überzeugt er doch durch seine charmanten Charaktere, die mitreißende Inszenierung und die zeitlosen Themen. „My Pretty Woman“ ist ein Film, der berührt, der zum Nachdenken anregt und der uns daran erinnert, dass Liebe keine Grenzen kennt.
Wer einen romantischen Filmabend verbringen möchte und sich von einer modernen Aschenputtel-Geschichte verzaubern lassen will, der sollte sich „My Pretty Woman“ auf keinen Fall entgehen lassen.
Besetzung und Crew
Rolle | Schauspieler |
---|---|
Edward Lewis | Richard Gere |
Vivian Ward | Julia Roberts |
Barney Thompson | Hector Elizondo |
Philip Stuckey | Jason Alexander |
James Morse | Ralph Bellamy |
Wissenswertes über den Film
- Ursprünglich sollte der Film „3000 $“ heissen und ein düsteres Drama über Prostitution in Los Angeles sein.
- Julia Roberts war nicht die erste Wahl für die Rolle der Vivian Ward. Viele andere Schauspielerinnen wie Karen Allen und Diane Lane wurden in Betracht gezogen.
- Die berühmte Klavierszene mit Richard Gere war improvisiert. Er spielte tatsächlich Klavier und Julia Roberts‘ Reaktion war echt.
- Das rote Kleid, das Vivian in der Oper trägt, ist eines der ikonischsten Filmkostüme aller Zeiten.
- „My Pretty Woman“ war Julia Roberts‘ Durchbruchrolle und machte sie zu einem internationalen Star.