Shape of Water – Das Flüstern des Wassers: Eine märchenhafte Romanze
Guillermo del Toros „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ ist mehr als nur ein Film; es ist eine poetische Symphonie aus Bild, Ton und Gefühl. Ein modernes Märchen, das vor dem Hintergrund des Kalten Krieges spielt und uns eine Geschichte von Liebe, Akzeptanz und der Kraft der Andersartigkeit erzählt. Ein Film, der das Herz berührt und die Seele nährt.
Die Geschichte: Eine stumme Frau, ein Amphibienwesen und eine unmögliche Liebe
Wir befinden uns im Amerika des Jahres 1962. Elisa Esposito, eine stumme Reinigungsfrau, arbeitet in einem hochgesicherten Regierungslabor. Ihr Leben ist geprägt von Routine und Einsamkeit, bis eines Tages ein geheimnisvolles Amphibienwesen in das Labor gebracht wird. Gefangen in einem Tank, gefoltert von sadistischen Wissenschaftlern, weckt das Wesen in Elisa Mitgefühl und eine tiefe Verbundenheit.
Elisa, meisterhaft verkörpert von Sally Hawkins, findet in dem Wesen (Doug Jones) einen Seelenverwandten. Beide sind Außenseiter, missverstanden und isoliert von der Gesellschaft. Durch Gesten, Musik und die stille Sprache des Herzens entwickelt sich zwischen ihnen eine ungewöhnliche, aber wunderschöne Liebe. Eine Liebe, die alle Grenzen der Spezies, der Sprache und der Norm überwindet.
Doch ihre Romanze ist bedroht. Der skrupellose Sicherheitschef Strickland (Michael Shannon) sieht in dem Wesen lediglich ein Forschungsobjekt, das es zu sezieren und zu kontrollieren gilt. Elisa erkennt die Gefahr und fasst einen mutigen Entschluss: Sie will das Wesen befreien und ihm das Leben retten.
Mit der Hilfe ihrer loyalen Freundin Zelda (Octavia Spencer), ihres schwulen Nachbarn Giles (Richard Jenkins) und eines russischen Wissenschaftlers (Michael Stuhlbarg), der ein doppeltes Spiel spielt, schmiedet Elisa einen riskanten Plan, der sie alle in große Gefahr bringt.
Die Magie des Filmemachens: Del Toros Vision wird lebendig
Guillermo del Toro ist ein Meister des fantastischen Kinos, und „Shape of Water“ ist sein bisher persönlichstes und reifstes Werk. Er erschafft eine Welt, die sowohl vertraut als auch fremd ist, eine Welt, in der Realität und Fantasie nahtlos ineinander übergehen.
Die visuelle Gestaltung des Films ist atemberaubend. Del Toro verwendet eine Palette von gedämpften Farben, insbesondere Grün- und Blautöne, um eine melancholische und zugleich magische Atmosphäre zu schaffen. Die detailreichen Sets, die opulenten Kostüme und die beeindruckenden Spezialeffekte tragen dazu bei, die Geschichte zum Leben zu erwecken.
Besonders hervorzuheben ist das Design des Amphibienwesens. Es ist keine monströse Kreatur, sondern eine faszinierende Mischung aus Mensch und Tier, die sowohl Ehrfurcht als auch Zuneigung hervorruft. Doug Jones‘ Performance verleiht dem Wesen eine Seele und eine Verletzlichkeit, die den Zuschauer tief berührt.
Die Musik von Alexandre Desplat ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des Films. Sie ist sowohl romantisch als auch melancholisch und unterstreicht die emotionalen Höhepunkte der Geschichte. Die Filmmusik verschmilzt perfekt mit den Bildern und verstärkt die Wirkung der einzelnen Szenen.
Themen und Botschaften: Mehr als nur eine Liebesgeschichte
„Shape of Water“ ist mehr als nur eine Liebesgeschichte zwischen einer Frau und einem Fischwesen. Der Film behandelt eine Vielzahl von wichtigen Themen, die auch heute noch relevant sind:
- Akzeptanz der Andersartigkeit: Der Film plädiert für die Akzeptanz von Menschen, die anders sind als die Norm. Elisa und das Amphibienwesen werden beide von der Gesellschaft ausgegrenzt, weil sie nicht in das Schema passen. Ihre Liebe zeigt, dass wahre Schönheit in der Vielfalt liegt.
- Die Kraft der Empathie: Elisa ist eine Person mit einem großen Herzen. Sie spürt das Leid des Wesens und setzt alles daran, ihm zu helfen. Der Film erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Mitgefühl zu zeigen und sich für andere einzusetzen.
- Die Kritik an Machtmissbrauch: Strickland ist ein Repräsentant des Establishments, der seine Macht missbraucht, um andere zu unterdrücken. Der Film kritisiert die blinde Autorität und die Unmenschlichkeit, die daraus resultieren kann.
- Die Schönheit der Stille: Elisa ist stumm, aber sie kommuniziert auf einer tieferen Ebene als viele sprechende Menschen. Der Film zeigt, dass wahre Kommunikation nicht unbedingt Worte braucht, sondern durch Gefühle und Taten geschieht.
Die Besetzung: Ein Ensemble von herausragenden Schauspielern
Die Schauspieler in „Shape of Water“ liefern durchweg großartige Leistungen ab. Sally Hawkins ist schlichtweg brillant als Elisa. Sie spielt die Rolle mit einer solchen Sensibilität und Ausdruckskraft, dass man jedes ihrer Gefühle nachvollziehen kann.
Michael Shannon verkörpert den Bösewicht Strickland mit einer beängstigenden Intensität. Er ist ein Mann, der von seinen eigenen Vorurteilen und Ängsten getrieben wird. Octavia Spencer und Richard Jenkins sorgen für humorvolle und warmherzige Momente. Ihre Figuren sind loyal und unterstützend und geben Elisa die Kraft, ihren Weg zu gehen.
Doug Jones, der Spezialist für Creature-Darstellungen, schafft es, dem Amphibienwesen Leben einzuhauchen. Er spielt die Rolle mit einer solchen Anmut und Würde, dass man ihn sofort ins Herz schließt.
Der Erfolg: Auszeichnungen und Kritikerlob
„Shape of Water“ wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert. Der Film gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter vier Oscars, darunter den für den besten Film und die beste Regie für Guillermo del Toro. Der Erfolg des Films zeigt, dass Geschichten, die von Liebe, Akzeptanz und Hoffnung erzählen, immer noch eine große Resonanz finden.
Für wen ist der Film geeignet?
„Shape of Water“ ist ein Film für Cineasten, die sich von einer ungewöhnlichen und berührenden Geschichte verzaubern lassen wollen. Er ist geeignet für Zuschauer, die offen sind für fantastische Elemente und sich von der Schönheit des Filmemachens begeistern lassen. Der Film ist jedoch nicht für jüngere Zuschauer geeignet, da er einige explizite Szenen enthält.
Fazit: Ein Meisterwerk des modernen Kinos
„Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ ist ein Meisterwerk des modernen Kinos. Ein Film, der uns daran erinnert, dass Liebe keine Grenzen kennt und dass selbst die ungewöhnlichsten Verbindungen etwas Besonderes sein können. Ein Film, der uns zum Nachdenken anregt und uns mit einem Gefühl von Hoffnung und Menschlichkeit zurücklässt.
Technische Details
Kategorie | Information |
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Regie | Guillermo del Toro |
Drehbuch | Guillermo del Toro, Vanessa Taylor |
Hauptdarsteller | Sally Hawkins, Doug Jones, Michael Shannon, Octavia Spencer, Richard Jenkins |
Musik | Alexandre Desplat |
Kamera | Dan Laustsen |
Erscheinungsjahr | 2017 |
Länge | 123 Minuten |