Super Dark Times: Eine düstere Reise in die Abgründe der Jugend
Super Dark Times ist mehr als nur ein Film; er ist eine verstörende, fesselnde und zutiefst beunruhigende Reise in die düsteren Ecken der Jugend, wo Unschuld auf brutale Weise verloren geht und die Grenzen zwischen Freundschaft und Verrat verschwimmen. Regisseur Kevin Phillips schafft mit seinem Spielfilmdebüt ein beklemmendes Porträt von Teenagern in den 1990er Jahren, das lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt.
Die Handlung: Ein Sommer, der alles verändert
Die Geschichte spielt im Sommer des Jahres 1995 in einer unscheinbaren Vorstadtstadt im US-Bundesstaat New York. Wir begleiten Zach (Owen Campbell) und Josh (Charlie Tahan), zwei unzertrennliche Freunde, die ihre Teenagerjahre mit all den dazugehörigen Wirren und Freuden erleben. Ihre Tage sind geprägt von Videospielen, dem ersten vorsichtigen Flirten mit Mädchen und dem üblichen Herumhängen mit ihren Kumpels Charlie (Sawyer Barth) und Matt (Max Talisman).
Die scheinbare Idylle nimmt jedoch eine schreckliche Wendung, als die Jungen versehentlich Zeugen eines grausamen Unfalls werden, der ein Leben fordert. In Panik und Angst entscheiden sie sich, das Geschehene zu vertuschen, ein Entschluss, der verheerende Konsequenzen nach sich zieht. Die Last des Geheimnisses beginnt, die Freundschaften zu zerfressen und die Jugendlichen in einen Strudel aus Paranoia, Schuld und Gewalt zu ziehen.
Zach, der ohnehin schon mit seinen Gefühlen für die geheimnisvolle Allison (Elizabeth Cappuccino) zu kämpfen hat, findet sich zunehmend isoliert und von seinen Freunden entfremdet wieder. Josh, der von dem traumatischen Ereignis am meisten betroffen scheint, entwickelt ein immer unberechenbareres Verhalten, das die Situation weiter eskaliert. Die Ereignisse spitzen sich zu, als ein weiteres grausames Verbrechen die Stadt erschüttert und die Jungen in den Fokus der Ermittlungen rückt.
Die Charaktere: Gefangen in einem Netz aus Lügen und Geheimnissen
Die Stärke von Super Dark Times liegt in der authentischen und vielschichtigen Darstellung seiner Charaktere. Die Schauspieler liefern herausragende Leistungen ab und verkörpern die inneren Konflikte und Ängste ihrer Figuren auf beeindruckende Weise.
- Zach: Owen Campbell spielt Zach mit einer stillen Intensität, die seine innere Zerrissenheit und seinen Kampf mit der Schuld glaubhaft vermittelt. Zach ist der sensible und nachdenkliche Teil des Freundeskreises, der als einziger die moralischen Konsequenzen ihrer Taten zu erkennen scheint.
- Josh: Charlie Tahan verkörpert Josh mit einer beunruhigenden Mischung aus Verletzlichkeit und Aggressivität. Josh ist derjenige, der am stärksten unter dem Trauma des Unfalls leidet und dessen Psyche langsam zerbricht. Seine Unberechenbarkeit macht ihn zu einer tickenden Zeitbombe.
- Charlie: Sawyer Barth spielt Charlie als den typischen Draufgänger, der versucht, die Situation mit Zynismus und Macho-Gehabe zu überspielen. Doch auch unter seiner rauen Fassade verbirgt sich die Angst und Verunsicherung eines Teenagers, der mit einer Situation völlig überfordert ist.
- Matt: Max Talisman verkörpert Matt als den naiven und gutgläubigen Teil der Gruppe. Er ist derjenige, der am wenigsten in die Ereignisse verwickelt ist, aber dennoch unter den Spannungen und dem Misstrauen innerhalb des Freundeskreises leidet.
- Allison: Elizabeth Cappuccino spielt Allison als ein enigmatisches Mädchen, das Zach fasziniert und gleichzeitig verunsichert. Sie ist eine Außenseiterin, die ihre eigenen Geheimnisse zu haben scheint und Zach auf eine gefährliche Fährte lockt.
Die Themen: Verlust der Unschuld, Schuld und die dunkle Seite der Freundschaft
Super Dark Times behandelt eine Vielzahl von komplexen und verstörenden Themen, die tief in die menschliche Psyche eindringen.
- Verlust der Unschuld: Der Film zeigt auf brutale Weise, wie die Jugendlichen durch die traumatischen Ereignisse ihre Unschuld verlieren und mit den dunklen Seiten des Lebens konfrontiert werden. Die Erfahrung von Gewalt und Tod verändert sie für immer.
- Schuld und Sühne: Die Last der Schuld, die die Jungen nach dem Unfall tragen, zerfrisst sie von innen heraus. Sie versuchen, die Wahrheit zu vertuschen, doch ihre Taten holen sie immer wieder ein. Der Film stellt die Frage, ob es für sie überhaupt eine Möglichkeit der Sühne gibt.
- Die dunkle Seite der Freundschaft: Super Dark Times entlarvt die fragilen Bande der Freundschaft unter dem Druck von Geheimnissen und Verrat. Die Jungen, die einst unzertrennlich waren, wenden sich gegeneinander und lassen ihre Loyalität und ihr Vertrauen fallen.
- Die Macht der Angst: Angst ist ein zentrales Motiv des Films. Die Angst vor Entdeckung, die Angst vor den Konsequenzen ihrer Taten und die Angst vor dem Unbekannten treiben die Jungen zu immer verzweifelteren Handlungen.
- Isolation und Entfremdung: Die Jugendlichen fühlen sich zunehmend isoliert und von der Erwachsenenwelt entfremdet. Sie sind auf sich allein gestellt und müssen mit den Folgen ihrer Taten fertig werden, ohne auf die Hilfe von Erwachsenen zurückgreifen zu können.
Die Inszenierung: Eine beklemmende Atmosphäre der Angst und Unsicherheit
Kevin Phillips erzeugt mit seiner Regie eine beklemmende und atmosphärisch dichte Stimmung, die den Zuschauer von der ersten Minute an in den Bann zieht. Die Kameraführung ist ruhig und beobachtend, wodurch die Ereignisse noch realistischer und verstörender wirken. Der Einsatz von Licht und Schatten verstärkt die düstere Atmosphäre und unterstreicht die innere Zerrissenheit der Charaktere.
Der Soundtrack, der von elektronischen Klängen und beunruhigenden Geräuschen geprägt ist, trägt ebenfalls zur beklemmenden Atmosphäre bei. Die Musik verstärkt die Spannung und unterstreicht die psychologische Wirkung der Ereignisse auf die Charaktere.
Die 1990er: Eine Kulisse der Nostalgie und des Unbehagens
Die Handlung von Super Dark Times spielt im Jahr 1995, einer Zeit, die von vielen mit Nostalgie verbunden wird. Der Film fängt das Lebensgefühl der 90er Jahre mit all seinen Details ein: die Mode, die Musik, die Videospiele und die Technologie. Doch die nostalgische Kulisse steht in krassem Gegensatz zu den düsteren Ereignissen, die sich im Film abspielen.
Die 90er Jahre werden hier nicht als eine Zeit der Unbeschwertheit und des Optimismus dargestellt, sondern als eine Zeit der Unsicherheit und des Umbruchs. Die Jugendlichen in Super Dark Times sind auf der Suche nach ihrer Identität und ihrem Platz in der Welt, doch sie werden von den dunklen Seiten des Lebens eingeholt.
Fazit: Ein verstörendes Meisterwerk, das lange nachwirkt
Super Dark Times ist ein verstörender, fesselnder und zutiefst beunruhigender Film, der lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt. Kevin Phillips schafft mit seinem Spielfilmdebüt ein beklemmendes Porträt von Teenagern in den 1990er Jahren, das die dunklen Seiten der Jugend, die fragilen Bande der Freundschaft und die zerstörerische Kraft der Schuld thematisiert.
Der Film ist nichts für schwache Nerven, aber er ist ein Muss für alle, die sich für anspruchsvolles und psychologisch tiefgründiges Kino interessieren. Super Dark Times ist ein Film, der zum Nachdenken anregt und den Zuschauer mit einem Gefühl des Unbehagens und der Beklommenheit zurücklässt.
Für Fans von: Donnie Darko, River’s Edge, Elephant, Thirteen, It Follows
Kategorie | Information |
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Regie | Kevin Phillips |
Drehbuch | Ben Collins, Luke Piotrowski |
Hauptdarsteller | Owen Campbell, Charlie Tahan, Elizabeth Cappuccino |
Erscheinungsjahr | 2017 |
Genre | Thriller, Drama, Coming-of-Age |
Laufzeit | 100 Minuten |