OSS 117: Eine Zeitreise in die Welt des charmanten Spions
Willkommen in der Welt von Hubert Bonisseur de la Bath, besser bekannt als OSS 117! Mit „OSS 117 – Der Spion, der sich liebte“ (Originaltitel: „OSS 117: Le Caire, Nid d’Espions“) und „OSS 117 – Er selbst ist nicht genug“ (Originaltitel: „OSS 117: Rio ne répond plus“) entführt uns Regisseur Michel Hazanavicius in eine herrlich überzeichnete Epoche des Agentenfilms. Doch diese Filme sind mehr als bloße Parodien; sie sind eine liebevolle Hommage an die großen Klassiker des Genres, angereichert mit einem gehörigen Schuss politischer Inkorrektheit und einem unnachahmlichen französischen Charme.
Die OSS 117-Filme sind eine wundervolle Mischung aus Spannung, Humor und Retro-Ästhetik, die das Publikum in ihren Bann zieht. Doch was macht diese Filme so besonders? Tauchen wir tiefer in die Welt des charmanten, aber auch unfassbar selbstverliebten Agenten ein.
Die Handlung: Eine Achterbahnfahrt der Absurditäten
In „OSS 117 – Der Spion, der sich liebte“ verschlägt es den unerschrockenen OSS 117 in das brodelnde Kairo des Jahres 1955. Im Auftrag des französischen Geheimdienstes soll er den Tod seines Kollegen aufklären und gleichzeitig den Nahen Osten vor den finsteren Machenschaften einer geheimen Organisation bewahren. Doch OSS 117 wäre nicht er selbst, wenn er nicht auch noch Zeit für amouröse Abenteuer und den ein oder anderen diplomatischen Fehltritt finden würde. An seiner Seite steht Larmina El Akmar Betouche, eine ebenso kluge wie temperamentvolle Ägypterin, die dem französischen Agenten gehörig die Stirn bietet.
In „OSS 117 – Er selbst ist nicht genug“ reist unser Held in das pulsierende Rio de Janeiro des Jahres 1967. Diesmal soll er einem Nazi-Kriegsverbrecher auf die Spur kommen und gleichzeitig einen brisanten Mikrofilm sicherstellen. Doch die Mission gestaltet sich komplizierter als gedacht, denn OSS 117 muss nicht nur mit gefährlichen Gegnern, sondern auch mit seiner eigenen Inkompetenz und den politischen Verwicklungen der Zeit kämpfen. Unterstützung erhält er von der jungen Mossad-Agentin Dolores Koulechov, die ihm mit ihrem messerscharfen Verstand und ihrer Schlagfertigkeit zur Seite steht.
Beide Filme zeichnen sich durch ihre temporeiche Handlung, die unerwarteten Wendungen und die zahlreichen humorvollen Einlagen aus. Dabei scheuen sie sich nicht, mit Klischees zu spielen und politische Korrektheit auf humorvolle Weise zu untergraben.
Der Charakter: Hubert Bonisseur de la Bath – Ein Held wider Willen?
Hubert Bonisseur de la Bath, alias OSS 117, ist ein Agent der alten Schule. Charmant, selbstbewusst und von einer unerschütterlichen Überzeugung seiner eigenen Unfehlbarkeit geprägt, stolpert er von einer Situation in die nächste. Er ist ein Mann seiner Zeit, mit all den Vorurteilen und Stereotypen, die dazugehören. Doch gerade diese Widersprüchlichkeit macht ihn zu einer so faszinierenden Figur.
OSS 117 ist ein Patriot, der sein Land über alles liebt. Er ist ein Gentleman, der stets um das Wohl der Damen bemüht ist. Und er ist ein Agent, der bereit ist, sein Leben für die gute Sache zu riskieren. Aber er ist auch ein Sexist, ein Rassist und ein politisch unkorrekter Provokateur, der sich in jeder Situation selbst am wichtigsten nimmt.
Jean Dujardin verkörpert die Rolle des OSS 117 mit einer unglaublichen Präzision und Hingabe. Er fängt die Arroganz, die Naivität und den Charme des Charakters perfekt ein und verleiht ihm eine einzigartige Note. Es ist diese Mischung aus Überheblichkeit und Unbeholfenheit, die OSS 117 so liebenswert und zugleich so amüsant macht.
Die Inszenierung: Eine Hommage an das Kino der 50er und 60er Jahre
Die OSS 117-Filme sind nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell eine Augenweide. Michel Hazanavicius und sein Team haben sich große Mühe gegeben, die Ästhetik der 50er und 60er Jahre detailgetreu wiederzugeben. Von den farbenprächtigen Kostümen über die eleganten Sets bis hin zu den klassischen Kameraeinstellungen ist alles darauf ausgerichtet, den Zuschauer in eine andere Zeit zu entführen.
Die Filme zitieren auf liebevolle Weise die großen Agentenfilme dieser Epoche, von James Bond bis hin zu Alfred Hitchcock. Gleichzeitig parodieren sie aber auch die Klischees und Konventionen des Genres. So entstehen Szenen von großer komischer Kraft, die den Zuschauer immer wieder zum Lachen bringen.
Besonders hervorzuheben ist die Musik von Ludovic Bource, die perfekt die Stimmung der Filme einfängt. Die jazzigen Melodien und die eingängigen Themen erinnern an die Soundtracks der klassischen Agentenfilme und tragen maßgeblich zum Retro-Charme der OSS 117-Filme bei.
Die Themen: Mehr als nur eine Parodie
Auch wenn die OSS 117-Filme in erster Linie als Komödien konzipiert sind, so behandeln sie doch auch ernstere Themen. Sie werfen einen kritischen Blick auf die französische Kolonialpolitik, den Kalten Krieg und die gesellschaftlichen Konventionen der Nachkriegszeit. Dabei tun sie dies jedoch stets mit einem Augenzwinkern und ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben.
Die Filme thematisieren die Doppelmoral der westlichen Welt, die Vorurteile gegenüber anderen Kulturen und die Absurdität politischer Ideologien. Sie zeigen, dass auch Helden ihre Schwächen haben und dass die Welt nicht immer so einfach ist, wie sie scheint.
Gerade weil die OSS 117-Filme diese ernsten Themen auf humorvolle Weise behandeln, regen sie zum Nachdenken an und laden dazu ein, die eigene Weltsicht zu hinterfragen.
Die Bedeutung: Ein Kultfilm für Cineasten
Die OSS 117-Filme haben sich im Laufe der Jahre zu einem Kultfilm für Cineasten entwickelt. Sie werden für ihren intelligenten Humor, ihre liebevolle Inszenierung und ihre tiefgründigen Themen geschätzt. Die Filme haben zahlreiche Preise gewonnen und ein breites Publikum begeistert.
OSS 117 ist mehr als nur ein Agentenfilm; er ist eine Hommage an das Kino, eine Satire auf die Gesellschaft und eine Liebeserklärung an den französischen Humor. Die Filme sind ein Muss für alle, die sich gerne von intelligenten Komödien unterhalten lassen und die Wert auf eine anspruchsvolle Inszenierung legen.
Die Darsteller: Ein brillantes Ensemble
Neben Jean Dujardin als OSS 117 brillieren auch die anderen Darsteller in ihren Rollen. Bérénice Bejo als Larmina El Akmar Betouche und Louise Monot als Dolores Koulechov sind starke, unabhängige Frauen, die dem chauvinistischen OSS 117 Paroli bieten. Aure Atika, Rüdiger Vogler und Alex Lutz ergänzen das Ensemble mit ihren pointierten Darstellungen und tragen maßgeblich zum Erfolg der Filme bei.
Der Humor: Intelligent, subtil und politisch unkorrekt
Der Humor in den OSS 117-Filmen ist intelligent, subtil und oft politisch unkorrekt. Die Filme spielen mit Klischees und Stereotypen, ohne dabei jemanden zu verletzen. Sie parodieren die Überheblichkeit der westlichen Welt, die Absurdität politischer Ideologien und die Doppelmoral der Gesellschaft. Dabei tun sie dies jedoch stets mit einem Augenzwinkern und ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben.
Die OSS 117-Filme sind eine Wohltat für alle, die sich von seichten Komödien gelangweilt fühlen und die Wert auf einen intelligenten und anspruchsvollen Humor legen.
Die Musik: Ein Soundtrack zum Verlieben
Die Musik von Ludovic Bource ist ein integraler Bestandteil der OSS 117-Filme. Die jazzigen Melodien und die eingängigen Themen erinnern an die Soundtracks der klassischen Agentenfilme und tragen maßgeblich zum Retro-Charme der Filme bei. Die Musik ist nicht nur ein Begleiter der Handlung, sondern auch ein eigenständiges Kunstwerk, das die Stimmung der Filme perfekt einfängt.
Der Soundtrack zu den OSS 117-Filmen ist ein Muss für alle, die sich für Filmmusik begeistern und die Wert auf eine hochwertige und originelle Komposition legen.
Ein dritter Teil? Die Zukunft von OSS 117
Nach dem großen Erfolg der ersten beiden Filme stellt sich natürlich die Frage, ob es einen dritten Teil geben wird. Tatsächlich erschien 2021 „OSS 117 – Liebesgrüsse aus Afrika“. Dieser Film knüpft an die vorherigen an, wobei Jean Dujardin erneut in seine Paraderolle schlüpft. Regie führte diesmal Nicolas Bedos. Ob es weitere Fortsetzungen geben wird, bleibt abzuwarten. Die Fangemeinde jedenfalls würde sich sicherlich freuen, Hubert Bonisseur de la Bath erneut auf der Leinwand zu erleben.
Fazit: Ein Meisterwerk des französischen Kinos
Die OSS 117-Filme sind ein Meisterwerk des französischen Kinos. Sie sind eine Hommage an das Kino, eine Satire auf die Gesellschaft und eine Liebeserklärung an den französischen Humor. Die Filme sind ein Muss für alle, die sich gerne von intelligenten Komödien unterhalten lassen und die Wert auf eine anspruchsvolle Inszenierung legen.
Tauchen Sie ein in die Welt des charmanten Spions Hubert Bonisseur de la Bath und lassen Sie sich von seinem unnachahmlichen Charme verzaubern! Sie werden es nicht bereuen.