Wish Upon: Ein düsteres Märchen über Wünsche und ihre Konsequenzen
In der Welt des Horrors gibt es Filme, die mehr als nur Erschrecken bieten. „Wish Upon“ ist ein solcher Film – ein düsteres Märchen, das die dunkle Seite der menschlichen Wünsche erforscht. Der Film, unter der Regie von John R. Leonetti, entführt uns in das Leben der 17-jährigen Clare Shannon, deren Leben von Verlust und Unglück geprägt ist. Doch als sie in den Besitz einer mysteriösen Spieluhr gelangt, die ihr sieben Wünsche verspricht, ändert sich alles. Was zunächst wie eine glückliche Fügung erscheint, entwickelt sich schnell zu einem Albtraum, als Clare feststellen muss, dass jeder Wunsch einen hohen Preis hat.
Die Handlung: Ein Wunsch nach dem anderen
Clare Shannon, gespielt von Joey King, ist eine Außenseiterin an ihrer Highschool. Ihre Mutter hat sich vor ihren Augen das Leben genommen, und ihr Vater, gespielt von Ryan Phillippe, ist ein psychisch labiler Mann, der seinen Kummer im Sammeln von Müll sucht. Clare wird in der Schule gemobbt und kämpft täglich mit den Widrigkeiten ihres Lebens. An ihrem 17. Geburtstag findet ihr Vater eine alte chinesische Spieluhr in einem Müllcontainer und schenkt sie ihr. Die Spieluhr ist mit seltsamen chinesischen Schriftzeichen versehen, und Clare entdeckt bald, dass sie Wünsche erfüllen kann.
Zuerst ist Clare skeptisch, doch als ihr erster Wunsch, dass ihre Peinigerin Darcie Chapman (Josephine Langford) verrottet, auf grausame Weise in Erfüllung geht, wird ihr die Macht der Spieluhr bewusst. Begeistert von ihren neuen Möglichkeiten, beginnt Clare, weitere Wünsche zu äußern. Sie wünscht sich, beliebt zu sein, von ihrem Schwarm Paul (Mitchell Slaggert) beachtet zu werden und ein besseres Leben zu führen. Jeder Wunsch scheint sich auf wundersame Weise zu erfüllen, und Clares Leben verbessert sich zusehends. Sie wird beliebter, selbstbewusster und erlangt sogar finanzielle Unabhängigkeit.
Doch mit jedem Wunsch, der in Erfüllung geht, geschehen um Clare herum unerklärliche und grausame Todesfälle. Menschen, die ihr nahestehen, sterben auf bizarre Weise, und Clare beginnt zu ahnen, dass die Spieluhr einen hohen Preis für ihre Wünsche fordert. Sie versucht, die Wünsche rückgängig zu machen oder die Spieluhr loszuwerden, doch sie ist bereits zu tief in den Fluch verstrickt. Jeder Versuch, der Spirale zu entkommen, führt nur zu weiteren Todesfällen und steigendem Leid. Clares anfängliche Freude über ihre Wünsche verwandelt sich in blanken Horror, als sie erkennt, dass sie die Kontrolle über die Ereignisse verloren hat.
Die Charaktere: Zwischen Wunsch und Verzweiflung
Die Charaktere in „Wish Upon“ sind vielschichtig und tragen zur emotionalen Tiefe des Films bei. Clare Shannon ist das Herzstück der Geschichte. Ihre anfängliche Verletzlichkeit und ihr Wunsch nach einem besseren Leben machen sie zu einer nachvollziehbaren Figur. Joey King liefert eine beeindruckende Leistung und zeigt glaubhaft Clares Entwicklung von einem unsicheren Teenager zu einer verzweifelten jungen Frau, die mit den Konsequenzen ihrer Wünsche konfrontiert wird.
- Clare Shannon (Joey King): Eine von Schicksalsschlägen gezeichnete Teenagerin, die durch die Spieluhr in Versuchung gerät, ihr Leben zu verändern. Ihre innere Zerrissenheit zwischen Wunsch und Schuldgefühlen macht sie zu einer komplexen Protagonistin.
- Jonathan Shannon (Ryan Phillippe): Clares Vater, der mit dem Verlust seiner Frau kämpft und versucht, für seine Tochter da zu sein. Seine psychische Instabilität und seine Sammelsucht machen ihn zu einer tragischen Figur.
- Ryan Hui (Ki Hong Lee): Clares bester Freund, der sie immer unterstützt und ihr zur Seite steht. Er ist der rationale Gegenpol zu Clares Wunschdenken und versucht, sie vor den Gefahren der Spieluhr zu warnen.
- Meredith (Sydney Park): Clares beste Freundin, die sie in guten wie in schlechten Zeiten begleitet. Sie ist loyal und versucht, Clare zu helfen, als sie merkt, dass etwas nicht stimmt.
Die Themen: Gier, Konsequenzen und die Macht der Wünsche
„Wish Upon“ behandelt eine Reihe von wichtigen Themen, die zum Nachdenken anregen. Der Film untersucht die dunkle Seite der menschlichen Gier und die Konsequenzen unserer Handlungen. Die Spieluhr symbolisiert die Versuchung, Abkürzungen zu nehmen und sich Wünsche zu erfüllen, ohne die möglichen Folgen zu bedenken. Clare lernt auf die harte Tour, dass jeder Wunsch seinen Preis hat und dass materielle Besitztümer und oberflächlicher Erfolg nicht das wahre Glück bringen.
Ein weiteres zentrales Thema ist der Umgang mit Verlust und Trauma. Clares Mutter hat Selbstmord begangen, und dieser Verlust hat tiefe Spuren in ihrem Leben hinterlassen. Die Spieluhr bietet ihr die Möglichkeit, vor ihren Problemen zu fliehen und sich eine bessere Realität zu wünschen. Doch sie muss erkennen, dass sie ihre Vergangenheit nicht einfach auslöschen kann und dass sie sich ihren inneren Dämonen stellen muss, um wirklich frei zu sein.
Der Film wirft auch Fragen nach der Macht der Wünsche auf. Was würden wir tun, wenn wir die Möglichkeit hätten, unsere Wünsche zu erfüllen? Wären wir in der Lage, die Konsequenzen unserer Wünsche zu tragen? „Wish Upon“ zeigt, dass Wünsche nicht immer in Erfüllung gehen sollten und dass es manchmal besser ist, das zu akzeptieren, was man hat, anstatt nach dem zu streben, was man nicht haben kann.
Die Inszenierung: Düstere Atmosphäre und blutige Effekte
Regisseur John R. Leonetti, der bereits für seine Arbeit an Horrorfilmen wie „Annabelle“ bekannt ist, schafft in „Wish Upon“ eine düstere und beklemmende Atmosphäre. Der Film spielt mit Licht und Schatten, um eine unheimliche Stimmung zu erzeugen, die den Zuschauer von Anfang bis Ende in ihren Bann zieht. Die Todesfälle werden auf kreative und schockierende Weise inszeniert, ohne dabei zu explizit zu werden. Der Fokus liegt eher auf der psychologischen Wirkung der Ereignisse als auf der Darstellung von übermäßiger Gewalt.
Die Musik von Tomandandy trägt ebenfalls zur unheimlichen Atmosphäre des Films bei. Die düsteren Klänge und dissonanten Melodien verstärken die Spannung und lassen den Zuschauer mit einem Gefühl der Beklommenheit zurück. Auch die visuellen Effekte sind gelungen und tragen dazu bei, die übernatürlichen Elemente der Geschichte glaubhaft darzustellen.
Kritik und Rezeption: Ein polarisierender Film
„Wish Upon“ wurde von Kritikern gemischt aufgenommen. Einige lobten den Film für seine düstere Atmosphäre, die schauspielerischen Leistungen und die interessanten Themen, während andere ihn für seine vorhersehbare Handlung, die stereotypischen Charaktere und die mangelnde Originalität kritisierten. Trotz der gemischten Kritiken war der Film an den Kinokassen erfolgreich und fand ein Publikum, das sich von der düsteren Geschichte und den schockierenden Wendungen angezogen fühlte.
Einige Kritiker bemängelten, dass der Film zu sehr auf Jump-Scares und billige Schockeffekte setze, anstatt eine wirklich tiefgründige Geschichte zu erzählen. Andere lobten den Film jedoch für seine Fähigkeit, den Zuschauer zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen. Insgesamt ist „Wish Upon“ ein polarisierender Film, der nicht jedermanns Geschmack treffen mag, aber dennoch eine interessante Auseinandersetzung mit den Themen Gier, Konsequenzen und der Macht der Wünsche bietet.
Fazit: Ein düsteres Märchen mit moralischer Botschaft
„Wish Upon“ ist ein Horrorfilm, der mehr als nur oberflächliche Unterhaltung bietet. Der Film ist ein düsteres Märchen über die dunkle Seite der menschlichen Wünsche und die Konsequenzen unserer Handlungen. Joey King liefert eine beeindruckende Leistung als Clare Shannon, und die düstere Atmosphäre und die schockierenden Wendungen halten den Zuschauer bis zum Schluss in Atem. Obwohl der Film einige Schwächen hat, bietet er dennoch eine interessante Auseinandersetzung mit wichtigen Themen und regt zum Nachdenken an.
Wenn Sie ein Fan von Horrorfilmen sind, die mehr als nur Erschrecken bieten, dann sollten Sie „Wish Upon“ unbedingt eine Chance geben. Der Film ist eine düstere und beklemmende Erfahrung, die Sie nicht so schnell vergessen werden. Doch seien Sie gewarnt: Die Wünsche, die in diesem Film geäußert werden, haben ihren Preis.
Details zum Film:
Kategorie | Information |
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Regie | John R. Leonetti |
Drehbuch | Barbara Marshall |
Hauptdarsteller | Joey King, Ryan Phillippe, Ki Hong Lee |
Genre | Horror, Thriller |
Erscheinungsjahr | 2017 |
Laufzeit | 98 Minuten |