Midnight – Blu-ray Review | Busch Media Group

Midnight – Blu-ray Review Film 2022 Artikelbild

Am 29. April 2022 kommt der Film „Midnight“ auf Blu-ray und als Limited Edition im Mediabook in den Handel und wir haben das Review dazu:

Story

Der geistesgestörte Serienmörder Do-Sik lauert jungen Mädchen auf, die er in seinen Van lockt. In einer Nacht wird er bei seiner Tat gestört, die gehörlose Kyung-mi kreuzt seinen Weg und entdeckt ein verletztes Mädchen in einer dunklen Gasse. Von jetzt an steht Kyung-mi im Fokus des Killers, aber auch ihre Mutter, die sie nach der Arbeit abholt, gerät ins Visier des Wahnsinnigen. Beide schaffen es, sich in ein Polizeirevier zu flüchten, mit einem fremden jungen Mann, der nach seiner Schwester sucht. Plötzlich taucht ein Wachmann im Polizeirevier auf, er sucht ebenfalls seine Schwester. Und seine Beschreibung des Mädchens, ähnelt sehr der des ebenfalls suchenden, unbekannten jungen Mannes.

Eindruck

Der Thriller Midnight wurde von Kwon Oh-seung inszeniert, der auch das Drehbuch verfasste. Die Ausgangslage der Geschichte klingt vielversprechend, denn dadurch, dass Kyung-mi und ihre Mutter gehörlos sind, scheinen sie für ihren Jäger leichte Beute zu sein. Apropos Jäger, Do-sik, gespielt von Wi Ha-joon, liefert hier eine eindrucksvolle Performance. Sein Wechselspiel erinnert an Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Hier der nette Junge von Nebenan, verfinstern sich seine Gesichtszüge unvermittelt in eine angsteinflößende Fratze. Dazu ist seine Rolle recht clever ausgearbeitet, er agiert wohl überlegend und versteht es seinem Gegenüber, sich als harmlos zu verkaufen.

Aber auch Jin Ki-joo (Kyung-mi) brilliert in ihrer Rolle. Grandios vermittelt sie dem Zuschauer, dass sie mit ihrer Gehörlosigkeit gut leben kann. Wiederum zeigt sie, wie hilflos sie dem Killer ausgeliefert ist und scheinbar keine Chance hat, ihm zu entkommen.

„Midnight“ spielt sich titelgebend in einer einzigen Nacht ab, die Location mit ihren dunklen Gassen und der spärlichen Beleuchtung ist stimmungsvoll arrangiert. Die Story wird gelungen eingeführt und flott erzählt, ebenfalls die wichtigsten Charaktere sind gut skizziert, sodass man mit ihnen mitfiebert. Auch kameratechnisch ist „Midnight“ bestens eingefangen und vermittelt eine passende Atmosphäre.

Fazit

Für das Debüt des Regisseurs ist „Midnight“ wirklich beachtlich gut ausgefallen. Der teuflische Killer ist grandios, man ist geneigt seiner unberechenbaren Figur Sympathie entgegenzubringen. Aber auch Kyung-mi und ihre Mutter überzeugen nahezu durchweg als gejagte Opfer. Ebenfalls der Wachmann bereichert die Story, obwohl seine Figur nicht gerade mitreißend eingeführt worden ist. Aber, die Polizisten in dem Film glänzen leider durch häufiges wie unpassendes Overacting. Dazu sind ihre Handlungen für den Zuschauer teils nicht nachvollziehbar und regen eher zum Kopfschütteln an. Nichtsdestoweniger punktet der Film mit einigen dramatischen Sequenzen, die den Zuschauer fesseln und mitfiebern lassen.

Wären die Figuren der Polizisten ernsthafter ausgearbeitet, würde ich von einem rundum spannenden Film sprechen. So bremsen ihre Aktivitäten nicht nur die Dramatik, sondern bisweilen auch den Erzählfluss. Es entstehen kuriose Szenen, mit seltsam wirkenden Dialogen der Polizisten, die so kaum in das bisher Gezeigte passen. Dennoch, trotz dieses Makels, begeistert der Rest des Filmes umso mehr. Zwar geschehen einige Momente recht vorhersehbar, jedoch gelingt es dem Regisseur immer, die aufgebaute Spannung aufrechtzuerhalten. Für sein Debüt hat er mit „Midnight“ definitiv seine Visitenkarte hinterlassen und ich bin gespannt auf seinen nächsten Film. Dazu ist das Ganze optisch extrem gelungen, fasziniert mit einem äußerst fiesen Killer und seiner gnadenlosen Hetzjagd.  Zwar stiehlt der psychopathische Serienkiller dem restlichen Cast fast die Show, doch auch Kyung-mi, ihre Mutter und der Wachmann, behaupten sich gegen seine Performance überwiegend sehr ordentlich.

Mit Midnight bekommt man einen der besseren koreanischen Thriller, dessen Katz und Maus Spiel fasziniert. Welches nicht nur, dank des glänzend aufspielenden Bösewichts, extrem sehenswert ist. Abgerundet ist alles, mit einer klaustrophobischen Intensität in vielen Szenen, die wirklich begeistert.

Weitere Informationen bekommt ihr auf der Webseite www.buschmediagroup.com oder den Kanal www.facebook.com/buschmediagroup.

Bild

Gleich zu Beginn fällt das leicht gefilterte Bild auf, welches ins Grünliche geht. Im weiteren Verlauf gesellt sich auch eine kühlere Variante hinzu. Allerdings am Anfang des Filmes in der Telefonzentrale, bekommt man ein recht natürliches Bild, das leicht aufgehellt daherkommt und welches farblich etwas reduziert erscheint. Überwiegend erhält man, abgesehen von den leichten Filterungen, die gelegentlich eingesetzt wurden, ein farblich ausgewogenes Bild. Die Schärfe ist ausgezeichnet, ob Close-up oder in der Totalen, kaum mangelt es an Details. Ein kontrastreiches Bild mit gutem Schwarzwert runden das eindrucksvolle Bild ab. Auch wenn es ein paar dunkle Szenen gibt, in denen der Schwarzwert nicht immer satt erscheint.

Ton

Die deutsche DTS-HD MA 5.1 Spur kann nur bedingt glänzen. Denn der Film bringt durch die beiden tauben Akteure eben auch sehr stille Momente mit sich. Allerdings gefällt dieser Kontrast. Eben noch alles sehr ruhig wechselt das Ganze zu einer Dynamik, welche dann das komplette Boxenset einbezieht. Nur sollte man auch hiervon nicht allzu viel erwarten, der Film liefert schon storytechnisch viele ruhige Passagen. Aber, die Tonspur ist definitiv gelungen, fängt bestens die Situation der Gehörlosen ein und vermittelt eindrucksvoll den Vorteil des Jägers, der natürlich alles bestens hören kann. Daher, eine tolle Vertonung der Geschichte, welche zusätzlich Dynamik in das Gezeigte bringt, was will man mehr.

Extras

  • Interview mit dem Regisseur
  • Kinotrailer
  • Trailershow

Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

Hier erhältlich:

  • Midnight (Blu-ray)
  • Midnight (Blu-ray) Limited Edition im Mediabook

(Hartmut Haake)
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Bewertungen: 4.6 / 5. 518

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