Das perfekte Geheimnis – Blu-ray Review | Constantin Film | 03.04.2020

Das perfekte Geheimnis 2019 Film kaufen Shop Review News Kritik

Story:

Nicht nur die Blutsbrüderschaft aus Kindestagen schweißte die vier Freunde zusammen. Man hat auch so einiges gemeinsam erlebt und daraus entstand eine tiefe Freundschaft der Jungs. Mittlerweile ist man älter geworden und trifft sich zum Abendessen bei Rocco und seiner Frau, Leo und Simon erscheinen ebenfalls mit Anhang, Pepe kommt quasi auf dem letzten Drücker und allein. Er erklärt, dass seine Freundin kränklich ist, dafür hat Pepe allerdings sein Teleskop dabei, denn in der Nacht gibt es eine Mondfinsternis zu bewundern. Das Essen von Rocco trifft augenscheinlich nicht jedermanns Geschmack, das wird mit reichlich Wein aber gut kompensiert. Man wird schnell entspannter und spricht über die alten Zeiten und ehrliche Freundschaft. Aus der Ehrlichkeit entsteht schnell ein mutiges Spiel, jeder soll sein Handy auf den Tisch legen und alles was reinkommt oder herausgeht wird laut gestellt, Nachrichten vorgelesen und Bilder wie Videos gezeigt. Die Idee wird anfänglich recht unterschiedlich aufgenommen, doch letztlich stimmen alle zu. Nun liegen sieben Handys auf dem Tisch und neben dem Essen wie Wein, warten alle gespannt auf die erste Nachricht ihres Handys. Aus der harmlosen Idee entwickelt sich aber zunehmend eine riskante, scheinbar verbergen die dicken Freunde doch mehr, als sie zugeben.

Das perfekte Geheimnis 2019 Film kaufen Shop Review News KritikEindruck:

„Das perfekte Geheimnis“ ist ein Remake des italienischen Films Perfetti Sconosciute von 2016. Das Original kenne ich nicht, somit hier mein Eindruck des Remakes von Bora Dagtekin, der schon mit „Türkisch für Anfänger“ und „Fuck ju Göthe“ bewies, dass er mit seinen Komödien die Leute im Kino begeistern konnte.

Die Grundidee des Kammerspiels ist jedenfalls interessant, wo doch das Handy aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken ist. Dazu ist es quasi der komplette Datenträger unseres Lebens, von E-Mails bis Facebook, von WhattsApp über Fotos bis hin zu Videos, beherbergt das Handy eine Menge Daten zu unserer Person. In „Das perfekte Geheimnis“ werden diese nun schonungslos Preis gegebenen, das macht natürlich neugierig, wer eben was für Nachrichten bekommt. So entsteht ein herrlicher Seelenstriptease, der mit einer Handy Mitteilung natürlich nicht endet, sondern anschließend auch ausgiebig diskutiert wird. So kommt einiges ans Licht, angenehmes wie auch intimes und die Freunde stellen schnell fest, ihre tiefe Freundschaft birgt reichlich Geheimnisse.

Die Inszenierung ist absolut gelungen, ein schönes Ambiente bietet die noble Dachgeschosswohnung. Die vier Freunde, gespielt von Elyas M`Barek (Leo), Florian David Fitz (Pepe), Frederick Lau (Simon) und Wotan Wilke Möhring (Rocco) bieten alle eine wirklich stimmige Performance. Als weiblichen Anhang bekommt man Karoline Herfurth (Carlotta), Jella Haase (Bianca) und Jessica Schwarz (Eva) zu Gesicht, welche ebenfalls eine Abwechslungsreiche wie spielfreudige Darbietung abliefern.

Fazit:

„Das perfekte Geheimnis“ ist eine perfekte Komödie geworden. Versehen mit außergewöhnlich gut aufspielenden Darstellern, deren Chemie passt und sie ihre Figuren eindrucksvoll auf die Leinwand zaubern. Man wird schon vor dem Handy-Outing dank der Akteure als Zuschauer bestens abgeholt und lässt sich schnell in ihren Bann ziehen. Die Sorgen, Nöte und auch lustige Momente werden ehrlich wie sympathisch rübergebracht. Es macht einfach Spaß, den Sieben bei ihrem Treiben zuzusehen und natürlich noch mehr, sobald eine Nachricht eingeht. Denn dann fiebert man richtig mit, wessen Handy klingelt, was erwartet einen und wie reagieren die anderen.

Regisseur Bora Dagtekin schafft es nicht nur, eine tolle Bindung zu seinen Figuren aufzubauen, er spickt sie zudem noch mit pointierten wie tiefsinnigen Dialogen und einer ordentlichen Portion Situationskomik, die es wahrlich in sich hat. Konsequent baut er den Spannungsbogen auf und entlädt eine Überraschung nach der anderen über dem Zuschauer. Bleibt dabei aber stilsicher, ohne es zu übertreiben und führt uns geschickt mit interessanten Wendungen an der Nase herum. Das erzeugt einige Aha-Momente, die der Zuschauer so sicherlich nicht erwartet hat. Glaubwürdig werden Grenzen ausgelotet, welche die Freundschaft aller auf eine harte Probe stellt, man lacht mit ihnen und man ist auch mal schockiert. In „Das perfekte Geheimnis“ zeigt Bora Dagtekin, dass er nicht nur ein Gespür für Teenie-Komödien besitzt, sondern bietet uns hier eine weiterentwickelte Version für Erwachsene. Es wird aber nicht nur lustig, sondern auch häufig tragisch, die Kombination passt, denn der Film hat Biss vom ersten Augenblick an bis zur letzten Minute. „Das perfekte Geheimnis“ der sieben Freunde beschert uns einen höchst unterhaltsamen Film, da kann ruhig unser Handy klingen, man will einfach nicht rangehen und das ist doch das perfekte Kompliment für diesen Film. Und darüber hinaus zeigt uns Bora Dagtekin eine umwerfende wie einnehmende Komödie, die weitaus besser durchacht ist, als vieles aus der Hollywoodindustrie.

Bild:

Mit kräftigen aber nicht unnatürlich wirkenden Farben ist das Bild versehen, welches zudem äußerst scharf ausgefallen ist und das ganze spiegelt sich hier eindrucksvoll auf der Leinwand wieder. Dazu ein ausgewogener Kontrast und satter Schwarzwert, wodurch das nahezu perfekte, wie plastisch wirkende Bild imponierend wiedergegeben wird. Insgesamt eine wirklich imposante Darstellung, die fast keine Schwachstellen offenbart.

Ton:

Selten nutzen Komödien eine DTS-HD MA 5.1 Spur, es dominieren überwiegend die Dialoge in diesem Genre. Doch die Abmischung bietet hin und wieder eine überraschend weiträumige und dynamische Kulisse. Für eine kammerspielartige Komödie, eine durchaus bemerkenswerte Tonspur, die ihren Fokus zwar in kristallklare Dialoge legt. Dennoch gekonnt, diverse Umgebungsgeräusche einbaut, ohne diese vordergründig wirken zu lassen. Auch der minimalistische Score, wird eher selten und dezent eingesetzt, erscheint jedoch gekonnt implementiert.

Extras:

  • Behind the Scenes-Clips
  • Setaufbau
  • Outtakes
  • Extended Scenes
  • Interviews
  • Audiokommentar
  • Trailer
  • Teaser
  • Hörspielprobe
  • Unsere DVD/BD Empfehlung
  • Trailershow

Testequipment:

JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

(Hartmut Haake)

©Bilder und Trailer Constantin Film – Alle Rechte vorbehalten!

 

 

 

Bewertungen: 4.8 / 5. 762

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