Hitman Cohen & Tate – Blu-ray – Review – Mediabook Cover B | Koch Films | 01.02.2020

Hitman Cohen & Tate 1989 Film kaufen Shop Mediabook

Hitman Cohen & Tate 1989 Film kaufen Shop Mediabook1989 drehte Autor Eric Red, bekannt für seine Drehbücher zu den Filmen „The Hitcher“ mit Sean Bean und „Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis“, seinen ersten Kinofilm. Mit dabei Roy Scheider („Der weiße Hai“, „Das fliegende Auge“) und Adam Baldwin („Full Metal Jacket“, „Chuck – TV Serie“). Roy Scheider und Adam Baldwin spielen dabei zwei Hitman (zu Deutsch Auftragskiller), die auf einen Augenzeugen angesetzt werden, der einen Mafia Mord beobachten konnte. Das Dramatische dabei, der Augenzeuge ist ein neunjähriges Kind, welches mit seinen Eltern in das Zeugenschutzprogramm des FBI verfrachtet wurde. Wie sich „Hitman Cohen & Tate“ nach heutigen Sehgewohnheiten schlägt und wie das Mediabook von Koch Films geworden ist, erfahrt ihr in diesem Review.

Story:

Der neunjährige Travis Knight spielt zusammen mit seinem Vater vor dem Haus Baseball. Eigentlich eine ganz normale Szenerie, doch dieses Bild wird durch zwei Herren in Anzügen und dunklen Sonnenbrillen, die um das Haus stehen, gestört. Auch ist es nicht sein Elternhaus und die Männer in den Anzügen sind keine guten Bekannten. Travis Knight ist kein gewöhnliches Kind mehr, er ist Augenzeuge in einem Mafia Mordprozess und somit im Bundeszeugenschutzprogramm des FBI. Das Haus, ein Unterschlupf des FBI, bewacht durch mehrere FBI-Agenten. Es ist Essenszeit, doch Travis ist genervt von der Situation, so dass er aufs offene Feld hinausrennt. Währenddessen bekommen seine Eltern und die Agenten Besuch von zwei Auftragskillern namens Cohen und Tate. Cohen, der ältere der beiden, eiskalt und abgeklärt, arbeitet durchweg professionell. Tate der jüngere ist ein Heißsporn und Psychopath, er tötet aus reiner Lust und umso brutaler er dies machen kann, desto mehr genießt er es. Nach dem Massaker im Haus erhält Cohen neue Anweisungen. Sobald sie Travis zu fassen kriegen, sollen sie ihn bei ihrem Auftraggeber abliefern. So beginnt eine unheilvolle Autofahrt der beiden Killer mit ihrem Opfer, wobei man sich fragen muss, ob der kleine Travis diese Reise lebendig überstehen wird. Schnell merkt Travis, das seine beiden Entführer unterschiedlicher nicht sein könnten und auch sonst keine Sympathien füreinander empfinden. Womit er vielleicht die Chance hat, die beiden gegeneinander aufzubringen und zu flüchten. Der Plan geht auf, aber anders, als es Travis jemals hätte erahnen können.

Hitman Cohen & Tate 1989 Film kaufen Shop MediabookMeinung und Wertung:

Inspiriert durch Reds großes Vorbild Sam Peckinpah, inszenierte dieser sein Kino Erstlingswerk ebenso gewalttätig, hart und kompromisslos, wie man es von Peckinpah selbst gewohnt war. Dabei geht es nicht darum, explizite Gewalt zu zeigen, sondern wie diese entsteht. Das Massaker im „sicheren“ Haus, ist dabei „nur“ als „Job“ zweier Auftragskiller zu sehen. Die Fahrt mit dem Jungen zeigt indes, wie es zur Eskalation zwischen diesen drei Figuren kommt. Regisseur Red inszenierte seinen Film recht kammerspielartig. Wenige Figuren, begrenzt auf einen Raum, deren Dialoge eine entsprechende Auswirkung haben werden.

Roy Scheider spielt wie immer sehr souverän. Seine Darstellung des Cohen, eines eiskalten, abgeklärten, stoischen Profis, könnte nicht besser sein. Während sein Partner Tate bei seinen Aufträgen mit einer „fetten“ Pumpgun lieber klotzt statt kleckert, bedient sich Cohen eines einfachen Colts sowie eines gezielten Fangschusses. Adam Baldwin mimt Tate, einen jungen Nachwuchskiller, der seine Lebensfreude aus Gewalt und Tot zieht. Dabei ist nicht zu übersehen, dass dieser eine heftige psychologische Macke hat. Baldwin gibt Tate überzogen und großmäulig. Somit kommt es zu etwas Overacting seitens Baldwin. Dabei wünscht man sich als Zuschauer, dass irgendjemand Tate endlich das umgangssprachliche „Maul“ stopft. Sollte dies das Ziel des Regisseurs gewesen sein, wurde dieses zu 100 Prozent erfüllt. Harley Cross spielt den kleinen Travis, welcher zwischen Trauer, Angst und dem Wechselspiel aus Mutlosigkeit und Hoffnung hin und her gerissen wird. Gerne werden Kinderfiguren als überaus clever und den Bösewichten als überlegen dargestellt. Nicht so hier, die Figur des Travis Knight nutzt nur seine Chancen und begrenzten Mittel, die einem Kind zu Verfügung stehen. Das heißt, Sachen verstecken, frech und aufmüpfig sein. Mit dieser Tour kann man nicht nur Eltern zur Weißglut treiben, sondern auch einen Profikiller mit einer angeknacksten Psyche.

Hitman Cohen & Tate 1989 Film kaufen Shop MediabookDie Spannungskurve steigert sich im Verlauf kontinuierlich vom Massaker im Unterschlupf bis zur finalen Szene. Dass die Auftragskiller Cohen und Tate nicht gerade die besten Freunde sind, merkt der kleine Travis recht schnell. So versucht er den psychologisch schwächeren Tate immer mehr zu nerven und Cohen davon zu überzeugen, dass es Tate auf ihn abgesehen hat. Dieses Psychospiel fruchtet und somit steigt die Spannung immer weiter an. Man weiß nie so recht, wann diese Situation vollends eskalieren wird. Allein der fehlende Humor unterstreicht diesen Gedanken und man ist sich als Zuschauer durchweg bewusst, dass sich keiner der beiden Killer mit dem Jungen anfreunden oder der Kleine das Stockholm Syndrom zu einem seiner beiden Entführer entwickeln wird. Es geht nur allein um die Frage, ob und wer schlussendlich dieses Drama überlebt.

Fazit:

Es ist wieder Zeit für das Fazit: Wer nun glaubt „Hitman Cohen & Tate“ wäre ein gewöhnlicher Actionkracher aus den 80ern, der liegt mit dieser Annahme falsch. Ein Psycho-Thriller dürfte die bessere Beschreibung sein. Und wer deftige Action erwartet, wird wohl auch enttäuscht. Das Augenmerk liegt auf dem Opfer und seine beiden Entführer. Dabei ist der Film jetzt kein besonders ausgefuchstes psychologisches Meisterstück. Die Fronten sind von Anfang an klar und schnell stellt sich heraus, wie Travis die Killer manipulieren kann. Interessant dabei ist der Weg der Eskalation, in was diese münden wird und wer als Überlebender aus dieser Geschichte heraus geht. Regisseur Eric Red bleibt dabei seinem Vorbild Sam Peckinpah treu und hält die Inszenierung einfach, geradlinig, teils gewalttätig und schlussendlich kompromisslos. Der Film ist mit seinen gerade mal 86 Minuten etwas kurz geworden. Man muss aber auch zugeben, die Story hätte keine Minute mehr Screentime vertragen. Im Gegenteil, der eine oder andere Schnitt hätte den Film eventuell noch knackiger gemacht. Denn mehr gibt die Story rund um das Trio einfach nicht her. Das klingt nun etwas negativ, ist es aber nicht. „Hitman Cohen & Tate“ macht das, was er machen soll, richtig. Kurzes, prägnantes und spannungsgeladenes Thriller Kino. Freunde von Sam Peckinpahs Dreh-Stil und Fans von Thrillern aus den 80ern können bei dieser Veröffentlichung somit bedenkenlos zugreifen.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.

Hitman Cohen & Tate 1989 Film kaufen Shop MediabookBild:

Das Bild ist für das Alter des Films recht gut geworden. Obwohl ich anfangs etwas erschrocken über das übermäßig auftretende Filmkorn (man kann fast schon von Bildrauschen sprechen), bei der Landschaftsaufnahme war. Dies gibt sich in den ersten Minuten, dennoch bleibt das Filmkorn durchweg vorhanden und tritt mal mehr mal weniger auf. Es gibt aber auch einige Szenen wo das Filmkorn wirklich nur sehr dezent auftritt und die Bildqualität an aktuellere Veröffentlichungen heranreicht. Die Bildschärfe ist stets auf hohem Niveau und zeigt feine Details in Gesichtern. Dadurch, dass der Film hauptsächlich in der Nacht spielt, ist ein ausgewogener Schwarzwert natürlich entscheidend für den Sehgenuss. Hier ist der Schwarzwert überaus gut geworden, es kommt zu keinem „absaufen“ von Details oder gar ganzer Szenen. Die Farben und Kontraste lassen das Bild frisch erscheinen. Störende oder auffällige Bildfehler sind mir zu keiner Zeit aufgefallen. Bis auf das mehr oder weniger stark ausfallende Filmkorn, gibt es von meiner Seite aus nichts zu bemängeln.

Ton:

Der Ton liegt in Dolby Digital 5.1 und 2.0 vor. Da der Film sehr dialoglastig ist, sind räumliche Effekte recht dünn gesät, bzw. habe ich jetzt keine große Räumlichkeit bemerkt, wenn überhaupt, wären diese gerade mal bei Schusswechseln auszumachen gewesen. Diese sind mir aber auch dort nicht besonders großartig aufgefallen. Die Dialoge wiederum sind durchweg sehr gut verständlich und werden durch keine anderen Effekte überlagert. Schlussendlich bin ich auch mit den Tonspuren zufrieden.

Hitman Cohen & Tate 1989 Film kaufen Shop MediabookExtras:

  • Deutscher Trailer
  • Englischer Trailer
  • Audiokommentar Regisseur Eric Red
  • Dokumentation über „Hitman“ mit Cast & Crew
  • Geschnittene Szenen
  • Storyboard Sequenz
  • Bildergalerie
  • 20 seitiges Booklet von Oliver Nöding

Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.

(Marc Maurer)

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