Infamous – Blu-ray Review | Capelight Pictures | 25.05.2021

infamous film

Am 16. April 2021 kam „Infamous“ auf Blu-ray, DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:

Story

Wie wird man heutzutage schnell berühmt, denkt sich Arielle, natürlich mit dem Handy. Man braucht nur genug Follower, doch genau das fehlt ihr bis dato. Auf einer Party wendet sich die Sache schlagartig, ein gefilmter Streit geht online und plötzlich bekommt sie die gewünschten Follower. Als sie dann noch Dean kennenlernt, wendet sich das Blatt komplett. Zwar müssen sie nach einem Vorfall die Stadt mittellos verlassen, doch ein Überfall auf eine Tankstelle löst das Problem. Arielle filmt den Raub und stellt ihn ins Netz, die Anzahl der Follower explodiert und mit jeder Tat werden es mehr.

Mit reichlich Geld und endlich berühmt, lebt es sich recht gut. Doch der Ruhm hat seine Schattenseite, beide werden von ihren Anhängern regelrecht gefeiert, sind aber mittlerweile auch bekannt wie eine Leuchtreklame. So geraten ihre Raubzüge zunehmend brenzliger, denn die Polizei ist ihnen natürlich auf den Fersen.

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Eindruck

Der Regisseur Joshua Caldwell inszenierte mit „Infamous“ einen zeitgemäßen Thriller, einen der bestens in die heutige Welt passt, in der das Handy und die sozialen Medien, bei den meisten zum Leben dazugehören wie das Atmen.

Seine Herangehensweise ähnelt auch den Beiträgen, die in den sozialen Medien auf unterschiedlichen Plattformen ihre Fans finden. Mit poppigen Bildern und passender Musik versehen, schildert er den Extremfall der beiden, um Aufmerksamkeit im Netz zu finden. Mit Bella Thorne (Arielle) hat er eine passende Darstellerin gewählt, die in ihrer Performance auch recht durchgeknallt agiert. An ihrer Seite ist Jake Manley (Dean), dessen Darbietung noch relativ geerdet wirkt. Klingt nach einem vielversprechenden Mix und einem filmischen Thema, das noch nicht so ganz ausgeschlachtet wurde.

Fazit, „Infamous“ macht es einem nicht immer leicht. Die Inszenierung ist zeitgemäß und spricht die heutige Jugend definitiv an und genau die werden auch mächtig Spaß mit „Infamous“ haben. Allerdings die ältere, nicht Influencer Generation, wird hier eine stringent erzählte Story vermissen. Denn der Regisseur versteht es zwar, seine Geschichte eindrucksvoll zu bebildern, aber seine Inszenierung krankt an einer fehlenden Erzählstruktur. Sie hinterlässt kaum packende und spannende Momente, um den Zuschauer zu fesseln, zumindest die älteren.

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Aber, so schlimm es klingt, ist es nicht. Junggebliebenen und aufgeschlossene Filmfans werden gut unterhalten. Die Herangehensweise ist der Thematik entsprechend sehr gelungen, so wie man sich die likende Jugend der Handygeneration vorstellt. „Infamous“ ist somit eher ein langes Instagram, TikTok oder fast ein Musik-Video. Auch, wenn es bisweilen an Dramatik und Spannung mangelt, ist es aber keinesfalls ein Totalausfall, oder gar ein komplett langweiliger Film. Man muss sich nur im Klaren sein, die Inszenierung entspricht der jugendlichen Vorliebe, mit stylischen Bildern, hübschen Menschen und flotter Musik. Wer das beherzigt, der wird mit „Infamous“ durchaus gut unterhalten. Ein Film, der eben eine andere Sprache spricht, der laut ist, dessen Bilder teils wie aus Photoshop entsprungen sind und seinen eigenen Reiz versprüht. Auch ist das Gezeigte weder zusammenhanglos, noch wirkt es wie ein Stückwerk, es ist schon filmisch, nur eben so verankert, in die Sehgewohnheit der heutigen Jugend, sodass man sich darauf definitiv einlassen muss, dann hat man Spaß und taucht in die räuberische Influencer Szene ein. Für Zuschauer, die damit nichts anfangen können, wird vieles aber schon befremdlich erscheinen.

„Infamous“ generiert Likes ohne Kosmetikprodukte oder coole Klamotten. „Infamous“ generiert Likes ala ich bin Bonnie und das ist Clyde. Simpel, ja durchaus, dennoch gut in die heutige Zeit transportiert. Im Finale gibt es dafür keinen durchlöcherten Wagen, sondern eine Spider-App auf dem Handy, was kann es schlimmeres geben.

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Bild

„Infamous“ bietet kräftige Farben, aber zum Thema passend und absolut nicht falsch gewählt. Wobei viele Szenen recht authentisch aussehen. Dazu mal warme oder kühler gefilterte Bilder, der Film strotzt streckenweise vor stilistischen Mitteln, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Schärfe, Kontrast und auch der Schwarzwert sind auf sehr hohem Niveau, insofern es die teils eigenwillige Bildkomposition zulässt, insgesamt sieht das alles schon verdammt gut aus. Freunde von authentischen Bildern mit natürlicher Farbgebung, werden also ein Auge zudrücken müssen.

Ton

Die DTS-HD MA 5.1 Tonspur gefällt, der Score oder die Musikstücke werden sehr dynamisch in den Raum gestellt und bilden eine raumfüllende Bühne. Dazu werden einige Umgebungsgeräusche recht effektiv auf die Rears verteilt, insgesamt sehr ordentlich, aber ohne große Akzente zu setzen. Der Subwoofer bekommt ebenfalls seine Spielzeit, bietet hier und da druckvolle Passagen, hat aber Luft nach oben. Die Dialoge sind stets gut zu verstehen und sind gut in das Sounddesign eingebettet. Eine mehr als solide und recht dynamische Abmischung, der wenig fehlt, um vollends zu überzeugen.

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Extras

  • Filmtipps
  • Entfallene Szenen
  • Trailer

Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

Hier erhältlich:

(Hartmut Haake)
© Bilder und Trailer: Capelight Pictures – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.9 / 5. 847

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