
Story:
Die 80er, es ist das Jahrzehnt der Yuppies und der junge erfolgreiche Literaturagent Peter Loew (Nicolas Cage) ist mittendrin. Er genießt seinen Erfolg und lebt das Leben in vollen Zügen. So zieht er jede Nacht durch allerlei Clubs, Bars, Discos immer darauf aus, attraktive Frauen abzuschleppen. Eines Abends trifft er auf die verführerische und geheimnisvolle Rachel, die sich ihm im Bett im wahrsten Sinne des Wortes an den Hals wirft und sich in diesen auch verbeißt. Nach dieser Nacht scheint Peter verändert. So terrorisiert er zunehmends seine Angestellte Alva, die es bis dato schon nicht leicht mit ihrem Chef hatte. Er wird ruheloser, unruhiger, die Sehnsucht nach Rachel treibt ihn immer weiter und sein Verhalten wird immer skurriler. Er erkennt, er ist Rachel verfallen, aber nicht aus Liebe, mehr so wie ein Sklave seiner Herrin. So liegt seine Vermutung nahe, dass Rachel ihn durch ihren Biss hörig gemacht hat. Genauso wie Vampire, die ihre Opfer in erster Instanz hörig machen. Das muss es sein, sie hat ihn in einen Vampir verwandelt. In diesem Wahn beginnt Peter, die durchgeknalltesten Dinge anzustellen. Dabei zählen unter seiner Couch zu schlafen, dem Licht auszuweichen oder zu versuchen, mit Plastikvampirzähnchen Frauen auszunuckeln, noch zu den harmlosesten. Nun stellt sich die Frage, kann sich Peter aus Rachels Fängen befreien oder ist alles nur eine einzige überzogene Wahnvorstellung?
Meinung und Wertung:
Vorab: Der Film liegt einmal in einer Uncut Fassung vor, deren nicht synchronisierten Teile untertitelt wurden und einmal in der deutschen Kinofassung!
Der oben gennante Plot klingt doch nach einer richtig guten Vampir Komödie, richtig? Falsch! Das Hauptproblem des Films, er kann sich zu keiner Zeit entscheiden was er wirklich sein will. Horrorfilm, Komödie, Drama, man weiß es nie wirklich. Robert Bierman schafft es nicht, dem Streifen eine eindeutige Richtung vorzugeben. Während er surreale Szenen zeigt, die einem zum Schmunzeln bringen, hat man während Cages Ausrastern eher das Gefühl, „Einer flog über das Kuckucksnest“ zu schauen. Der Film betitelt sich selbst als Komödie, doch ich muss gestehen, dass mir das Lachen öfter im Hals stecken blieb. Auch die musikalische Untermalung geht mehr in Richtung „Bram Stokers Dracula“ anstatt Mel Brooks Vampir Komödie „Dracula – Tot aber glücklich“. Diese klingt eher depressiv und melancholisch düster und war für mich, bezogen darauf, dass ich eigentlich eine Komödie anschaue, eher unpassend gewählt. Der Score wäre bei einem reinrassigen Grusel- oder Horrorfilm wohl wesentlich besser aufgehoben gewesen. Für einen angeblich lustigen Film drückt er die Stimmung eindeutig bis in den tiefsten Keller.

Der Film bietet zwar etliche surreale Momente, die zum Lachen anregen sollen, dies aber zumindest bei mir nicht geschafft haben. Nicolas Cage Performance ist zwar stark, aber auch immer wieder an und auch über der Grenze des Overacting, was weniger unterhält, mich dafür aber umso mehr nervte. Dies ist aber auch dem wirklich schlechten Synchronsprecher von Cage geschuldet, der das Overacting bis aufs äußerste strapaziert. Das Overacting ansich laste ich aber weniger Cage an, sondern wohl mehr den Regieanweisungen Biermans. Ebenfalls lästig wird die Frage nach dem realen Hintergrund. Augenscheinlich verwandelt sich die Figur Peter nur geistig in einen Vampir, nicht aber körperlich. Trotzdem möchte der Regisseur dem Zuschauer die Antwort nicht verraten, obwohl er immer wieder mit dem Zaunpfahl winkt. Irgendwann war diese Winkerei dann aber zu viel des Guten und es war mir als Zuschauer schlichtweg egal, ob ein echter oder ein eingebildeter Vampir hinter der Sache steht. Es spielte einfach keine Rolle mehr. Auch Cages bzw. Peters Ende ließ mir nur noch die Worte „echt jetzt“ über die Lippen kommen. Robert Bierman inszeniert tatsächlich ein astreines Vampirfilm-Finale, das zu diesem Film überhaupt nicht passte. Denn solch eine Aktion eines „normalen“ Menschen lässt sich in keiner Weise nachvollziehen und wirkt einfach nur aufgesetzt und auch irgendwie dumm.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild darf man durchaus als sehr ordentlich bezeichnen. Das leichte Filmkorn ist dauerhaft präsent und unterstützt den filmischen Look. Schön zu sehen, dass das Filmkorn auch in dunklen Szenen nicht überhand nimmt. Die Schärfe ist auf einem guten aber nicht auf höchstem Niveau. In manchen Szenen wirken Gesichter dennoch etwas weichgezeichnet, manchmal stellt sich auch eine Art „Glow“ ein. Der Schwarzwert ist sogar überraschend gut, wenn auch nicht perfekt. Details in dunklen Bereichen bleiben teils gut bis sogar sehr gut erkennbar. Die Kontraste dürften etwas ausgewogener sein und wirken in so mancher Szene etwas zu steil. Grobe Bildfehler oder Bildrauschen, Kompressionsartefakte waren keine auszumachen. Alles in allem bewegt sich das Bild auf einem guten Niveau, auch wenn manch anderer 80er Jahre Titel beim Bild noch mehr glänzen kann.
Ton:
Der deutsche sowie der englische Ton liegen jeweils in DTS-HD Master 2.0 vor. Surroundeffekte werden demenstprechend keine geboten, dafür kann die die Dialovgverständlichkeit brillieren. Diese ist durchgängig auf hohem Niveau. Tonfehler waren ebenfalls keine auszumachen.
Extras:
- Deutsche Kinofassung
- Audiokommentar – Regisseur Robert Bierman und Nicolas Cage
- Deutscher Kinotrailer (1x Widescreen & 1x Open Mate)
- Englischer Kinotrailer
- Bildergalerie
(Marc Maurer)
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