Port Royale 4 + Buccaneers PS4 Review | Kalypsomedia | 28.05.2021

Port Royale 4 Spiel 2021 PS4 Review Artikelbild

Am 28. Mai 2021 kommt „Port Royale 4 für die PS4, die Xbox One, PC und Nintendo Switch in den Handel und wir haben das Review dazu:

Seit „Pirates“ von Sid Meier von Microprose aus dem Jahre 1987, gab es immer wieder Versuche von anderen Softwarestudios, einen vergleichbaren Titel anzubieten. Am nächsten kam dabei die „Port Royale Serie“ vom Entwickler Gaming Minds und dem Publisher Kalypso. Ich habe angeheuert und mir den neuesten Teil der Serie mit der Erweiterung „Buccaneers“ im Piratenzeitalter angeschaut.

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Ahoi! Auch im vierten Teil von „Port Royale“ verschlägt es uns in die Karibik zur Kolonialzeit des 17. Jahrhundert, in dem sich Engländer, Spanier, Franzosen und die holländischen Pfeffersäcke im stetigen Handels-Kampf um Macht und Reichtum befinden. Wir können zu Beginn des Spiels wählen, ob wir eine Kampagne der Spanier, Franzosen, Engländer oder Niederländer spielen möchten, in der bestimmte Ziele des Vizekönigs des jeweiligen Landes in einer vorgegebenen Zeit zu absolvieren sind. Oder wir wählen alternativ direkt den Freispielmodus, um das eigene Handelsimperium ohne zeitliche Begrenzung zu errichten. Egal, für welche der beiden Spielarten man sich entscheidet, zuerst sollte man das ausführliche Tutorial absolvieren, um sich mit den Spielmechaniken von „Port Royale 4“ vertraut zu machen.

Im Tutorial lernt man in insgesamt 10 verschiedenen Lektionen die Grundzüge der Spielmechanik. Dies sind u.a. der Handel, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, das Verwalten des eigenen Schiffskonvoi, Erstellen von Handelsrouten, die Navigation auf offener See, die Steuerung bei Seeschlachten usw. Gerade für Neulinge der Serie ist das Tutorial im wahrsten Sinn es des Wortes Gold wert, weil ansonsten schnell die finanzielle Schieflage droht.

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Um das notwendige Vermögen zu bilden, treibt man Handel mit den anderen Nationen mit Rohstoffen und Waren. Hierzu baut man zunächst einen eigenen Schiffskonvoi mit Schaluppen, Handelsschiffen und später sogar Kriegsschiffen auf. Über ein relativ undurchsichtiges Menü studiert man dann die örtlichen Bedürfnisse, Preistabellen und sondiert Angebot und Nachfrage, um günstig einzukaufen bzw. zu verkaufen. Sobald eine gültige Handelslizenz verfügbar ist, kann man in den Handel mit Bananen, Zucker, Holz, Rum, Baumwolle, Weizen und selbst produzierten Gütern einsteigen und ein bzw. weiterverkaufen. Die Warenmenge und deren Preise können wir vom Automatik-Modus steuern lassen, was gut funktioniert. Es wird dann nur soviel gekauft, das es zu einem vernünftigen Preis gekauft und verkauft werden kann. Wer möchte kann natürlich auch alle gewünschten Preise selbst vordefinieren.

Die vorhandenen Städte und Orte in der Nachbarschaft sind auf der isometrischen Landkarte detailliert dargestellt und passen wunderbar zum Karibikflair. Die Karte ist stufenlos zoombar und bietet zudem den Vorteil, dass je weiter man herauszoomt, der Spielablauf beschleunigt werden kann – gerade bei den längeren Schiffsreisen eine sinnvolle Angelegenheit. Auf der Seekarte sind die verschiedenen Strömungen, Riffe und Windverhältnisse der karibischen See angezeigt. Diese sind wichtig für die Planung der eigenen Handelsrouten, denn eine schnelle Handelsroute mit widrigen Windverhältnissen oder Riffen, womöglich Piratenangriffen stellt für die eigenen Schiffe ein großes Risiko dar. Mit dem erwirtschaftetem Gold baut man die eigene Siedlung aus.

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Möglichkeiten das erarbeitete Gold auszugeben, gibt es zur Genüge. Man erreichtet Wohngebäude in den Städten, baut Kapellen oder Hospitäler, um den Wünschen und Bedürfnissen der Einwohner gerecht zu werden, errichtet Plantagen und Produktionsstätten, um die Produktion weiter auszubauen. Was man anbauen kann, hängt jedoch vom jeweiligen Standort ab. Nicht überall herrschen perfekte Bedingungen für den Anbau von Tabak, Kakao oder Kaffee. Wer strategisch gut vorgeht, kann somit an einem Ort die Rohstoffe anbauen und gleichzeitig in den ansässigen Produktionsstätten weiterverarbeiten lassen. Dabei kann jede Siedlung bis zu sieben verschiedenen Gütern generieren.

Die größte Neuerung der Serie betrifft die Seeschlachten. Diese laufen jetzt rundenbasiert ab und bieten viele taktische Möglichkeiten. Das Spiel schaltet dann auf ein Hexfeld um. Ihr verfügt über eine bestimmte Anzahl an Bewegungspunkten und positioniert eure Kriegsschiffe, um den Gegnern eine Breitseite zu verpassen. Ein angeheuerter Kapitän bietet euch weitere Vorteile im Kampf. Ebenso ist es auch möglich, den Aggressor zu spielen und selbst Flotten zu kapern oder Städte einnehmen. Der Vizekönig des eigenen Landes versorgt einen mit Aufträgen.

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Technisch ist „Port Royale 4“ gut umgesetzt. Die Grafik überzeugt mit Detailfülle der Umgebung, der eigenen Flotte sowie Wassereffekten der karibischen See. Der Soundtrack rundet mit karibischen Klängen und Piratenshantys das Setting gut ab. Die Erweiterung „Buccanners“ bringt die Möglichkeit, im freien Spiel als Freibeuter eine eigene Piratenflotte aufzubauen, Kaperfahrten gegen gegnerische Nationen durchzuführen, sowie feindliche Städte zu annektieren. Dabei ist die Optik der Städte und Orte an das Piratensetting angeglichen und es sind zwei neue Schiffsarten mit an Bord: die Piratenbark und die Piratengaleone. Der DLC ist bereits für 4,99 Euro erhältlich.

Fazit

„Port Royale 4“ ist eine reine Handelssimulation mit sporadischen rundenbasierten Seegefechten. Das karibische Setting zur Kolonialzeit weiß zu gefallen. Das Handelsprinzip über Angebot und Nachfrage bedarf viel Aufmerksamkeit, ist aber schnell erlernt und funktioniert. Die Grafik und der Sound passen gut zusammen – jedoch ist die ungenaue Steuerung durch die Mehrfachbelegung von Steuerkreuz und Schultertasten eher ungelenk und mindert den ohnehin langsamen Spielablauf. Wer mit diesen kleineren Mängeln leben kann, und ein Fan von Statistiken und Zahlenspielereien ist, bekommt mit „Port Royale 4“ neues Futter im Bereich der Handels- und Aufbausimulationen, das sich mit der Erweiterung Buccaneers noch weiter ausbauen lässt.

Pro:

  • Handelssimulation in der Kolonialzeit des 17. Jahrhunderts
  • viele detaillierte Statistiken und Tabellen
  • durchdachtes Handelsprinzip von Angebot- und Nachfrage
  • detaillierte Grafik und Piratensoundtrack
  • stufenlos zoombare Karte

Contra:

  • ungenaue Steuerung
  • mehrfachbelegung des Gamepads
  • wenig Dynamik im Spielablauf

Hier erhältlich:

(Michael Schröder)
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