RESIDENT EVIL Reihe – 4K UHD Review | Constantin Film | 02.08.2021

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Am 1. Juli 2021 kam die komplette „RESIDENT EVIL Reihe“ erstmals auf 4K UHD in den Handel und wir haben das Review dazu:

Eindruck

Vom erfolgreichen Videospiel zur gelungenen Filmumsetzung. Zugegeben, ich kenne „Resident Evil“ noch von der PlayStation 1. Betrachtetet man die sechs Filme mit dem Spiel, gibt es zwar einige Parallelen, aber auch genauso wenige. Nun ja, ein Film funktioniert eben anders als ein Videospiel, Mila Jovovich ist hier der Fixpunkt, um den sich alles dreht, sie gibt den Ton an und hält das wackelige Gerüst der simplen Story zusammen. Letztlich ist „Resident Evil“ trotz vieler Wiedererkennungswerte zum Spiel, recht austauschbar inszeniert. Daher, wer die Spiele nicht kennt, kann sich die Serie problemlos anschauen, wer sie kennt, bekommt einige aha Momente.

Die „Resident Evil“ Filme sind flotte, actionreiche Filme, die sehr kurzweilig und unterhaltsam ausgefallen sind. Hervorzuheben ist ebenfalls, dass jeder Film eine andere Kulisse bietet. Zwar gibt es ein paar bekannte Locations, aber enorm viel Neues zu entdecken. Dadurch bekommt der Zuschauer neben der actionreichen Kost genauso viel Ablenkung was den Schauwert betrifft. Die Verbindung von der augenzwinkernder Umsetzung zum Spiel, ebensolcher Actionszenen und einer sehenswerten Mila Jovovich, erschufen hier eine große Fanbase. So etablierte sich neben der Videospiel-Reihe ein weiteres erfolgreiches Franchise und jetzt erwartet den Fan das Ganze auf der 4K-UHD Disc. Daher widme ich mich überwiegend nur der Bildqualität der 4K-UHD Scheiben. Zu den Filmen braucht man den Fans nichts mehr erzählen.

Bild

Resident Evil

Schon das Intro zeigt den Vorteil des erweiterten Farbraums. Das knallige Rot, erstrahlt differenziert und satt. Im Vergleich dazu ist die Blu-ray zu kräftig und eher verschwommen in den Details. Zu Beginn der kühle Look im Labor bleibt relativ identisch. Der Schwarzwert ist definitiv besser, die Schärfe und Detailzeichnung dagegen punktet nur minimal. Dennoch erscheint vieles teilweise schärfer, seien es Hintergründe oder Feinheiten im Gesicht der Darsteller. Die Abbildung auf den Computermonitoren kann sich nur unwesentlich verbessern, einzig die Farben erschienen frischer und kräftiger. Selbst die Nahaufnahme von Milas Auge ist durchwachsen. Im Zentrum recht scharf und eindrucksvoll, zum Rand hin wird es weicher. Die CGI-Effekte sind natürlich nicht vergleichbar mit denen der heutigen Zeit, aber damit kann man leben, teilweise sieht das sehr ordentlich aus. Das Filmkorn ist leicht aufgelöst, szenenbedingt dem Stilmittel geschuldet, erscheint es auch mal präsenter. Ein paar gelungene Spitzlichter gesellen sich natürlich auch dazu wenn Funken sprühen, dann sieht das schon beeindruckend aus. Somit insgesamt eine solide Vorstellung, die dank des erweiterten Farbraums und dem besseren Schwarzwert gefällt, aber Luft nach oben in der Schärfeabbildung hat.

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Resident Evil: Apocalypse

Die überwiegend sonnendurchfluteten Szenen zu Beginn begeistern auch hier Dank des erweiterten Farbraums. Zwar sieht oftmals alles knackig scharf aus, dann fehlt jedoch hier und da eine gewisse Schärfe. Das Auge in der erneuten Nahaufnahme von Mila, wirkt diesmal etwas schärfer gegenüber dem ersten Teil. Der Schwarzwert erinnert an den vorherigen Teil, mal pechschwarz, dann eher dunkelgrau. Vom Kontrast erscheint das Bild ausgewogener. Trotz des teilweise sichtbaren Filmkorns, sieht vieles eindrucksvoller aus.

In ein paar dunklen Szenen werden hier und da ein paar Details verschluckt. Stilistisch bleibt der bekannte Look, die kühle Farbgebung ist aber nicht mehr so stark, wie im ersten Teil und sieht somit stimmiger aus. Sie bewegt sich eher in die Richtung, alles neutraler aussehen zu lassen. Das Stilmittel durchzieht allerdings fast den kompletten Film, sodass die Farbgebung wenig variiert. Ein paar Spitzlichter bekommt man selbstverständlich auch, wieder Funken, oder Scheinwerfer vom Hubschrauber, allerdings mit leichter Tendenz zum Überstrahlen. Kurzum, auch hier leichte Vorteile gegenüber der Blu-ray, aber nicht immer.

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Resident Evil: Extinction

Zu Beginn Licht und Schatten, die Farbgebung ist dank erweiterten Farbraum wieder einfach besser. Doch die hellen Korridore die Mila durchstreift, neigen zum leichten Überstrahlen, wenn auch nur an gewissen Punkten. Dafür wird Mila farblich realistischer und definitiv gesünder abgebildet. Kurz danach in der Wüste dominieren natürlich warme Farbtöne. Dabei bleibt das Bild kontrastreich und überwiegend sehr scharf. Vieles wirkt detaillierter als in den beiden vorherigen Teilen, auch wenn in spärlich ausgeleuchteten dunklen Szenen ein paar Details verschwinden. Dennoch, trotz der Stilmittel, alles sieht frischer und lebendiger aus, hier kann die Blu-ray wenig mithalten. Das Wüstenszenario ist entsprechend erdig, teils fahl gehalten, bildet die Gesichter aber relativ natürlich ab. Doch der erweiterte Farbraum kann hier stilistisch gesehen weniger punkten, bietet aber dennoch einen dezent farblich intensiveren Look.

Der Schärfegrad ist dagegen besser ausgefallen, das sieht man nicht nur in den Gesichtern der Darsteller, sondern auch in deren Umgebung. Auch der Schwarzwert ist ausgewogener und großteils wirklich klasse. Das spiegelt sich auch im Kontrast wider, ein recht beeindruckendes Bild erwartet den Zuschauer hier. Gerade auch zum Ende des Filmes, die Draufsicht auf das von Zombies umzingelte Lager in der Wüste, bietet eine wirklich famose Durchzeichnung. Wenn es mal abseits des hellen Wüstenszenarios geht und damit kühler wird, macht sich der erweiterte Farbraum ebenfalls bemerkbar und bietet eine kräftige Farbgebung. Sein es die Patronen am Gurt oder der Einsatz vom Flammenwerfer, alles erscheint dynamischer. Das ist schon ein echter Augenschmaus. Filmkorn wirkt jetzt noch feiner abgebildet, bis auf ein paar Szenen, die aber definitiv so gewollt sind. Natürlich gibt es die gewohnten Spitzlichter, die auch hier gute Akzente setzen und den Zuschauer begeistern. Genauso wie die CGI-Effekte, welche nun harmonischer in die Realszenen integriert wurden. Ein Bild, dass wirklich Spaß macht und sich von der Blu-ray besser absetzen kann, als die vorherigen Teile. Und nicht nur des schärferen Bildes wegen.

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Resident Evil: Afterlife

Der Blick auf die Stadt gleich zu Anfang zeigt schon ein paar dezente Spitzlichter. Die darauffolgende zeitlupenartige Szene mit dem Mädchen im Regen, bietet, trotz der fahl wirkenden Filterung, einige gut abgestufte Farben. Die Farbgebung des Bildes offenbart einiges, mal natürlich, dann kühl, auch wärmere Passagen bekommt der Zuschauer zu Gesicht. Doch der Mix passt und ist stimmig. Ein kontrastreiches Bild mit sattem Schwarzwert, die Schärfe ist durchgängig auf hohem Niveau. Auch, wenn es hier und da ein paar weicheres Momente gibt. Der erweiterte Farbraum hat es in dem stilisierten Bild nicht immer einfach, dennoch wirkt farblich alles einfach intensiver, wie auch satter abgebildet, obwohl die Hauttöne selten in realistische Bereiche gelangen und sich dem gefilterten Bild anpassen.

Denn der überwiegend gräulich fahle Look dominiert den Film. Explosionen, das Licht der Taschenlampen oder auch Fackeln, erstrahlen definitiv dynamischer, als auf dem Bild der recht guten Blu-ray Version. Auch der Kampf in der Dusche bietet mehr Durchzeichnung und Feinheiten. Die Wassertropfen, welche langsam herunterrieseln, sind kristallklar wahrzunehmen. Die Fahrt zu dem Schiff durch den Nebel kann dagegen kaum zulegen, es bleibt Großteils eine weiße Fläche, mit kaum Strukturen. Insgesamt begeistert die 4K-UHD mit ihrer Schärfe, besseren Farben und dem tollen Schwarzwert. Die Blu-ray muss sich, trotz guter Vorstellung, auch hier geschlagen geben.

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Resident Evil: Retribution

Wo der letzte Teil endet, beginnt dieser, die Farbgebung ist aber eine andere. Hier kann der erweiterte Farbraum aufspielen, die Hautfarbe von Mila ist natürlicher, die rostige Oberfläche des Schiffes glänzt jetzt fast und man bekommt den Eindruck, dass bei der Szenerie die Texturen viel mehr Feinheiten preisgeben. Und das anfänglich Gezeigte bleibt auch so. Stilistische Filterungen sind wesentlich dezenter eingesetzt, die Farben sind leuchtender und eindrucksvoller, ohne dass es zu bunt erscheint. Die Schärfe, Kontrast und auch der Schwarzwert profitieren ebenfalls von den begrenzten visuellen Veränderungen im Bild. Alles in allem sieht der Film großartig aus, leistet sich nahezu keine Schwächen und bietet aus meiner Sicht, bis dato, das beste Bild der Reihe. Wodurch die anderen aber nicht abgewertet werden sollen. Die genutzten Stilmittel tragen viel zur Atmosphäre bei, verhindern allerdings das HDR seine Vorzüge komplett ausspielen kann. Die Szene im Eis am Ende des Filmes ist zwar wieder sehr kühl gefiltert, aber diesmal erscheinen die Hautfarben natürlicher. Kurzum, eine sehr überzeugende Vorstellung, allein die vielen Spitzlichter verblüffen teils so enorm, hier kann die Blu-ray kaum etwas entgegensetzen.

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Resident Evil: The Final Chapter

Der Finale Teil der Reihe spielt ebenfalls seine Stärken des HDR aus. Gab es bei der Blu-ray wieder Szenen die überstrahlen, zeigt sich die 4K Scheibe deutlich ausgeglichener. Der erweiterte Farbraum bringt sichtbar markantere Farben, bessere Abstufungen und alles sieht einfach sauberer aus. Zum Ende wird es wieder stilistisch, eine bläulich-kühle Filterung, reduziert die Vorteile des erweiterten Farbraumes. Vergleicht man das Bild mit der bekannten Blu-ray zeigt sich aber schnell, dass die 4K-UHD hier doch das bessere und ansehnlichere Bild liefert. Eine kontraststarke und mit sattem Schwarzwert versehene Darstellung, wodurch häufig eine beeindruckende Tiefenwirkung erzielt wird. Die Schärfe ist ähnlich dem vorherigen Teil, hier gibt es wenig zu meckern. Wenn überhaupt, dann die Qualität der CGI Effekte, welche zwar überwiegend schon beachtlich sind, aber hin und wieder etwas flach wirken und sich nicht hundertprozentig ins Bild einfügen.

Fazit, „Resident Evil“ ist Popcorn Unterhaltung pur, relativ spannend, viel Schauwert und teils spektakuläre Action. Dazu ist die Serie auch vom Setting sehr abwechslungsreich ausgefallen. Die Kulissen sind gut gewählt und imposant in Szene gesetzt. Lohnt sich das Update zu den 4K-UHD? Aus meiner Sicht ja! Gerade farblich erstrahlt alles im neuen Glanz, ohne jedoch den ursprünglichen Look zu ignorieren. Dazu ist sehr vieles definitiv schärfer ausgefallen und offenbart mehr Details. Einzig der Schwarzwert, schwankt teilweise recht deutlich, wobei es vermutlich stilistisch so gewollt ist. Anzumerken ist, dass Mila Jovovich bisweilen leicht weichgezeichnet erscheint – warum auch immer. Insgesamt aber eine tolle Vorstellung, die Bildbewertung weiter unten, ist ein Querschnitt aller sechs Teile.

Die „Resident Evil Reihe“ bietet actionreiche Unterhaltung ohne Anspruch. Dafür macht sie aber einfach riesig Spaß und die audiovisuelle Umsetzung erst recht.

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Ton

Das Sounddesign von „Resident Evil“ ist imponierend. Schon der erste Teil bildet die Actionszenen sehr imposant ab. Ab Teil 2 wird es zunehmend brachialer, ein Fest für Actionfreunde. Mit gut abgemischten direktionalen Effekten und einem sattem Bass, freut man sich, dass man eine Surround Anlage besitzt. Das komplette Boxenset wird fast ununterbrochen beschäftigt und die spektakulären Actionszenen werden dadurch zusätzlich aufgewertet. Dabei gerät die Balance nie außer Kontrolle, trotz des teilweise abgelieferten Dauerfeuerwerks. Aus den Lautsprechern ertönt alles differenziert und stets gut ortbar. Angefangen von den Explosionen, den Kämpfen oder den Zombiehorden, man ist wirklich mittendrin im Geschehen. Wenn man überhaupt etwas kritisieren kann an der dynamischen und druckvollen Tonspur, dann nur ein wenig die Dialogwiedergabe, die nicht immer bestens in das Spektakel eingebettet wurde, aber auch nicht komplett untergeht. Die unten abgegebene Tonbewertung bildet einen Schnitt aller sechs Filme.

Extras

Die zahlreichen Extras liste ich nicht alle auf, das würde den Rahmen sprengen. Die meisten befinden sich zudem auf der ebenfalls beiliegenden Blu-ray und sollten bekannt sein. Auf der 4K findet man unter anderem die Kinoversion von Teil 2 oder die Resident Road Map (Über die Zukunft der Serie).

Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

Hier erhältlich:

  • Resident Evil (4K UHD)
  • Resident Evil Retribution (4K UHD)
  • Resident Evil Afterlife (4K UHD)
  • Resident Evil Extinction (4K UHD)
  • Resident Evil Apocalypse (4K UHD)
  • Resident Evil The Final Chapter (4K UHD)

(Hartmut Haake)
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Bewertungen: 4.6 / 5. 562

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