
Story:
Alexander Hamilton kommt 1776 aus der Karibik nach New York und wird zum einen der Gründungsvater Amerikas. Er wird der erste Finanzminister Amerikas, doch sein Herz schlägt nicht nur für das Land, es schlägt auch für die wunderschöne Frau Eliza. Mit ihr an seiner Seite fühlt er sich, als könnte er alles schaffen, aber nach seinem schnellen Aufstieg, folgt auch ein dramatischer Fall.
Eindruck:
Für alle, die Probleme haben, wenn in einem Film viel gesungen wird, denen kann ich direkt sagen, dies ist ein Musical, sprich, es wird hier über 2,5h durchgängig gesungen und getanzt. In „Hamilton“ bekommt man ein Stück amerikanische Geschichte sehr modern erzählt, auch wenn natürlich nicht immer historisch korrekt, vor allem, was das Aussehen der Darsteller im Vergleich zu den Originalen angeht, passt es meist gar nicht.
Aber das ist hier auch egal. Hier ist klar, der Spaß steht hier im Vordergrund und das merkt man auch beim Cast. Man merkt, dass alle mit so unglaublich viel Spaß dabei sind, dass sie stellenweise selbst kämpfen müssen, nicht loszulachen. Sie versprühen hier außerordentlich viel Lockerheit und Lässigkeit, dass sich die Gute-Laune schon von der ersten Sekunde an auf den Zuschauer überträgt, was sich dank der wirklich hervorragenden Musik noch mehr steigert. Ich gehöre ja zu den Leuten, die klar die harte Melodie mögen, aber die Mischung aus Hip-Hop und RnB bei „Hamilton“ ist hier schon klasse und was der Cast hier gesangstechnisch leistet, ist ein Fest für die Ohren. Dies ist kein Playback, hier wird live gesungen was das Zeug hält und das Ganze noch durch jede Menge Tanz begleitet, die jedem beim Gedanken daran, dass auch nur fünf Minuten machen zu müssen, nach einem Sauerstoffzelt betteln lässt.

Die Story selbst ist sehr amerikanisch, na ja ist ja schließlich auch, wie bereits erwähnt, die US-Geschichte, das Ganze mit Augenmerk auf den titelgebenden Alexander Hamilton, der den meisten außerhalb der USA eher unbekannt ist, entsprechend sind so manche Storyteile für uns nicht einfach zu verstehen bzw. zu verfolgen, zumal das Ganze ja auch über Gesang erzählt wird. Die Songtexte sind aber nicht einfach dröge, sondern man bringt auch einen gehörigen Anteil an Humor rein, was die Geschichte auch in so manchen dramatischen Momenten sehr spaßig anschauen lässt und eben, weil der Cast so unglaublich gut ist, schaut man einfach fasziniert zu, ohne zu bemerken, wie die Zeit an einem vorbeifliegt. Während manche Filme es schaffen, dass man sich nach zehn Minuten schon fragt, wann der Film vorbei ist, schafft es Hamilton mit seinen 160 Minuten, dass man sich am Ende fragt, wieso die Zeit so schnell vorbeigehen konnte, auch wenn der zweite Akt merklich ernster und auch dramatisch ist, als die erste Hälfte, gibt es absolut keine Längen.
Es kommt dann auch zu vielen Momenten, die den Zuschauer unglaublich rühren werden und ein Wechselbad der Gefühle abliefert, wie es vor diesem Film nur ganz wenige Titel geschafft haben.

Fazit:
Historisch nahm es vielleicht nicht so genau, aber was hier für ein Musical auf die Beine gestellt wurde, ist eine Meisterleistung. Dieser Film beweist zurecht, dass „Hamilton“ innerhalb von kurzer Zeit als eines der besten Musicals aller Zeiten gefeiert wurde. Schauspielerisch, gesangstechnisch und auch von der Ausstattung her, hat man hier was ganz, ganz großes auf die Beine gestellt. Wer aber Probleme hat, dass viel gesungen wird, für den ist der Film nichts. Für alle anderen kann man nur sagen: Unbedingt gucken, hier bekommt man was ganz Großes geboten. Man wird lachen, man wird feiern, man wird gerührt sein, man wirdweinen, wie bei keinem anderem Film zuvor.
(Pierre Schulte)
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Eindruck: