
Story:
Sir Lionel Frost ist am Verzweifeln, egal was er unternimmt, er wird einfach nicht im englischen Club der Abenteurer und Entdecker aufgenommen. Selbst sein Versuch, das Ungeheuer von Loch Ness zu fangen, wird nur belächelt. Zu phantastisch erscheinen den Mitgliedern Frosts Hirngespinste. Doch nun hat er scheinbar mal das Glück auf seiner Seite. Ein Brief aus Amerika weist eindeutig darauf hin, dass jemand das Urvieh Sasquatch (besser bekannt als Bigfoot) gesichtet hat. Sein weiterer Anlauf, in der Akademie der Abenteurer mit dieser Story aufgenommen zu werden, scheitert erneut. Frost platzt der Kragen und er fordert den Leiter der Institution mit einer Wette heraus. Bringt er ihm den Beweis, dass Bigfoot existiert, wird er Mitglied und der Leiter des Clubs und Lord Piggot-Dunceb hat sich öffentlich bei ihm zu entschuldigen. Lord Piggot-Dunceb nimmt an, nicht aber ohne Hintergedanken und für Sir Lionel Frost beginnt nicht nur eine Jagd.

Meinung und Bewertung:
Wem der Plot jetzt bekannt vorkommt, den kann ich nur bejahen, denn die Geschichte klingt nicht nur nach „In 80 Tagen um die Welt – von Jules Verne“, sondern sie kommt ihr sogar ziemlich nahe. Dabei orientieren sich die Macher von LAIKA mehr an der aktuellen Version mit „Steve Coogan“ und „Jackie Chan“ in den Hauptrollen, als an die Ur-Version mit „Sir David Niven“. Während der Ur-Film mehr im Abenteuerbereich angesiedelt war, lehnt sich „Mister Link“ mehr an die abgedrehte und lustige Variante des Coogan/Chans Film an. Anstatt eines Erfinders, der verzweifelt versucht in die Akademie der Wissenschaft aufgenommen zu werden, ist es hier ein Abenteurer. Die zu gewinnende Wette ist in allen Verfilmungen gleich, ebenso die hinterher gejagte Person, wobei dieser sich nur in der Funktion unterscheidet (früher Inspektor / heute Bösewicht). Anstatt um die Welt zu jagen, wird daraus die Suche nach den Verwandten von Bigfoot. Um ehrlich zu sein, habe ich mir anhand des Trailers wesentlich mehr versprochen. Die Jagd nach Mister Link wurde in dem Moment abgehandelt, als ich das Zimmer verließ, um kurz darauf wieder vor dem TV zu sitzen, nicht mal drei Minuten dürfte meine Abwesenheit gedauert haben. Als ich zurückkam waren Frost / Mister Link fast schon dicke Kumpel. Na, das ging aber recht fix, dachte ich mir noch. Damit war klar, die Suche nach Bigfoot dürfte nicht der Hauptplot sein. Zumindest hatte Sir Lionel Frost, wie Phileas Fogg aus „In 80 Tagen um die Welt“, seinen Diener Passepartout gefunden. Und auch das Frauenzimmer, das weder Fogg „In 80 Tagen um die Welt“ noch Frost in den Kram passt, stößt ebenfalls zum Duo hinzu. Somit beginnt die mehr oder weniger turbulente Reise, gespickt mit ein paar netten Gags, von Amerika über den Ozean bis hin zum Himalaya. Das dann doch recht einfach zu findende Volk der Yeti, entpuppt sich als blasiert dümmliche Gesellschaft, der es zu entrinnen gilt. Doch so erhaben sich die Yetis geben, so dümmlich sind sie auch, was die Flucht ziemlich begünstigt und auch für keine Spannung sorgt. Der Endkampf, der zwischen Lord Piggot-Dunceb mit Stenk an seiner Seite und überwiegend Sir Lionel Frost geführt wird, wandert auf einem schmalen Grat der Kinderunterhaltung. Den doch recht heftigen Abgang von Stenk, fand ich etwas derb für eine Freigabe ab 6 Jahren.

Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Am Bild der Blu-ray gibt es nichts auszusetzen. Sehr schöne Schärfe, knallige Farben, passender Kontrast, sauberer Schwarzwert. Nein, da gibt es nichts zu bemängeln.
Ton:
Ebenso der Ton, trotz aller Surroundeffekte wurde eine ausgewogene Abmischung vorgenommen. Die Dialoge sind immer klar verständlich und wenn sich die Protagonisten eine Schlacht, eine Jagd oder Flucht liefern, wird dies sehr schön Surroundtechnisch untermalt. Da fliegt dann mal eine Kugel aus Mister Stenks Colt, quer durchs Wohnzimmer oder die Stimmen hallen in Shangri-La angenehm hinterher. Das es aber noch besser geht, zeigen andere Filme wie zum Beispiel „Avengers: Endgame“.
Extras:
Auf der BD befindet sich folgendes Bonusmaterial:
- Audiokommentar
- Gesichter schneiden
- Featurette: Wie die letzte Schlacht auf der Eisfläche zum Leben erweckt wird
- Featurette: Die Erschaffung von Mr. Link
- Featurette: Visuelle Effekte
- Featurette: Welch ein Mysterium
- Featurette: Die Magie von LAIKA
- Fotogalerie
(Marc Maurer)
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