
Story:
Hinako ist nicht nur schusselig, ihr Leben ist auch pures Chaos. Das Einzige, was sie ohne Probleme kann, ist surfen. Als ihr Haus brennt, wird sie vom Feuerwehrmann Minato gerettet. Als Dank bietet sie ihm an, das Surfen beizubringen. Schnell werden die beiden ein Paar. Doch als Minato bei einem Surfunfall stirbt, bricht für Hinako eine Welt zusammen und das Surfen erscheint ihr von nun an falsch. In tiefer Trauer merkt sie, dass sie, wenn sie ihr gemeinsames Lied singt, Minato im Wasser erscheint und sie so mit ihm reden kann. Doch wird sie es so schaffen, über den Verlust hinwegzukommen?
Eindruck:
Gleich zu Anfang muss gesagt sein, dieser Film ist keine einfache Kost, auch wenn man die Story an sich auf seine Art sicherlich schon mal woanders gesehen hat, aber Taschentücher sind hier absolute Pflicht. „Ride your Wave“ ist eine absolut rührende und auch tragische Liebesgeschichte, die jedem ans Herz geht. Die Animationen sind aber erst mal etwas gewöhnungsbedürftig, da die Körper etwas schlaksig gezeichnet sind und die Gesichter mit weniger Details, aber es sorgtauch direkt dafür, dass die schusselige Hinako wirklich sympathisch rüberkommt und jede Menge Charme versprüht. In diesem Fall ist der Animationsstil mit seiner unüblichen verspielten Art wirklich perfekt für diesen Film, sorgt für eine einzigartige Atmosphäre und fördert die Tatsache, dass der Film zu etwas Besonderem wird.
Nach kurzer Einführung der Charaktere ist man direkt in der Story drin und Yuasa schafft es, dass man als Zuschauer das Gefühl hat, die Charaktere schon ewig zu kennen, zumal diese auf ihre Art komplex, vielseitig und gleichzeitig authentisch rüberkommen. Man spürt sofort die unglaubliche Chemie zwischen Hinako und Minato. Zwar hat ihre Liebesgeschichte anfangs schon ein paar minimale Längen, aber gleichzeitig driftet es nie in Schmalz ab. Sobald es aber zum Unfall kommt, ist „Ride your Wave“ ein Level für sich. Es wird ab dem Moment nicht nur unglaublich traurig und rührend, sondern auch sehr faszinierend und mysteriös, mit tollen Wendungen. Spätestens dann werden selbst die härtesten Zuschauer mit den Tränen zu kämpfen haben. Auch hier muss man Massaaki Yuasa gratulieren, dass er es trotz all der traurigen Atmosphäre schafft, nie ins Schnulzige abzudriften und man stattdessen als Zuschauer gespannt mit Hinako mitfiebert und vor allem durch ihren unglaublichen Verlust mit ihr mitleidet. Was hier dann auch an Bildersprache geboten wird, ist ganz großes Kino und ein Fest für die Augen.

Ich muss aber auch hier noch eine weitere Warnung aussprechen, das Lied, was Hinako ständig singt, damit Minato ihr erscheint und sie miteinander reden können, sorgt dafür, dass man einen riesigen Ohrwurm hat, den man so schnell nicht mehr loswird und das, obwohl der Song stellenweise auch etwas schief gesungen wird.
Fazit:
Eine wunderschöne rührende Geschichte, die einem sehr ans Herz gehen wird, mit einer schier unglaublich tollen Bildersprache, unterstrichen mit wirklich toller Filmmusik, die in dem Fall auch ein sehr wichtiger Teil der Story ist. „Ride your wave“ ist faszinierend, spannend und intensiv und wird seinem herausragenden Ruf mehr als gerecht. Absolutes Pflichtprogramm für jeden Anime-Fan.
(Pierre Schulte)
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