Der große Weltraum Strategie-Titel Stellaris vom schwedischen Studio Paradox aus dem Jahr 2016 kommt vom PC erstmalig auch auf die Konsole. Ich habe mir angeschaut, ob man komplexe Diplomatie, Besiedlung fremder Galaxien, Aufbau der Wirtschaft und Management der eigenen interstellaren Raumflotte, statt mit Tastatur und Maus auch mit dem eigenen Gamepad beherrschen kann.
Stellaris läuft im Gegensatz zu anderen Titeln dieses Genres in Echtzeit ab, die natürlich auch pausiert bzw. in verschiedenen Geschwindigkeiten fortgesetzt werden kann. Der nächste Unterschied zu Konkurrenz-Titeln wie Masters of Orion oder Galactic Civilizations 3 ist, dass man bei Stellaris den Blick auf das „Große Ganze“ richtet. Es geht weniger um das eigene Managen kleinerer Kolonien, diese gibt man an das leitende Personal in bestimmten Sektoren ab, um sich selbst der großen Diplomatie und weitreichenden politischen Entscheidungen zu widmen.
Steuerung: Stellaris kommt in der Version 1.7 auf die SONY-Konsole, und hat folgende Änderungen zur PC-Version: Es gibt noch keine Mehrspielerpartien und die Menüstruktur wurde verändert bzw. für die Konsolenversion optimiert. Dies ist schade, ist doch die PC Version mittlerweile auf die Version 2.2.5 gepatched und bereits in der Version 2.0 wurden die Kampfmechnaniken komplett überholt. Der nächste Änderungspunkt zur PC-Version ist die maximale Anzahl der Galaxien. Während es beim PC noch 1000 waren, sind es auf der Konsolenversion 600 Galaxien – wobei das aber noch ausreichend erscheint.
Eigene Modifikationen durch die Community wie auf der PC-Version sind für die Konsolen-Version derzeit nicht geplant.
Spielspaß: Die wichtigste Frage ist aber, wie verwaltet sich denn ein Weltraumimperium per Gamepad? Die Antwort – Überraschend gut!
Der Bildschirmrand ist mit Symbolen belegt, statt diese aber mühsam mit dem Steuerkreuz des Gamepads anvisieren zu müssen, drückt man einfach eine Taste auf dem Steuerkreuz und befindet sich in den Menüs am oberen, unteren, rechten oder linken Bildrand. Von dort aus ruft man weitere Untermenüs auf. Das zentrale Element ist logisch aufgebaut und gut an die visuelle Anordnung gekoppelt.
Es gibt dennoch kleine Stolpersteine bei der Gamepad-Steuerung. Im weiteren Spielverlauf wird es etwas unübersichtlich, wenn schnell Informationen über die eigene Flotte, Planeten, Ressourcen oder den Gegner statt per Mouse mit einem Cursor-Analogstick eingeholt werden sollen. Stattdessen wählt man hier auch das Steuerkreuz und ist spätestens bei längeren Listen ständig im nervigen Scrollmodus. Problematisch ist zudem, dass die ausgewählten Objekte nicht sofort aufleuchten – also optisch markiert werden, sondern erst wenn sie angeklickt werden. Dies erschwert im späteren Spielverlauf die Übersicht.
Kann man als Fan von Solo-Strategie-Games über die kleinen Mängel in der Konsolen Edition hinweg schauen, bekommt man mit Stellaris bereits jetzt anspruchsvolle, abwechslungsreiche und fordernde Strategiekost geboten, die über Monate unterhalten kann. Die Entwickler haben bereits bestätigt, dass Erweiterungen wie „Plantoids Species Pack“, das „Leviathans Story Pack“ und schließlich das „Utopia Expansion Pack“. Für weiteren Nachschub in unendlichen Galaxien ist also gesorgt.
Pro:
- gelungene Adaption der PC-Version
- optimierte Steuerung und Menüführung für das Gamepad
- viele Möglichkeiten das eigene Volk zu beeinflussen/zu entwickeln
- übersichtliche Forschung mit vielen Optionen
- umfangreicher Ausbau der Planeten
- gutes Tutorial für den Spieleinstieg
Contra:
- noch fehlender Multiplayer-Content
- maximal 600 verschiedene Galaxien
(Michael Schröder)
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