Summer of 84 | Pandastorm Pictures | Blu-ray Review

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Summer of 84 Blu-ray Review CoverAls Regisseur J.J.Abrams vor einigen Jahren den Retro Sci Fi Thriller „Super 8“ auf den Markt brachte, hat er eine kleine aber feine, ja fast schon erlesene (Mini) Welle ausgelöst, die einige coole Nachahmer nach sich zogen. Zum einen sei da vor allem die Netflix Serie „Stranger Things“ genannt, die mittlerweile ebenfalls sehr große Erfolge feiert. Mit „Summer of 84“ orientiert sich das Filmemacher-Kollektiv RKSS („Turbo Kid“) bestehend aus François Simard, Anouk Whissell und Yoann-Karl Whissell zwar eher an der Serie (gerade auch was den Synthie Score betrifft), schwimmt aber ebenfalls im Retro Flusswasser. So sehr, dass Pandastorm Pictures diesen Titel nicht nur als Blu-ray, sondern auch als aktuell immer mehr angesagte VHS Retro Edition auf den Markt kommt. (P.S. House of the Devil sollte hier auch nicht unerwähnt bleiben)

Story:
Sommer 1984: Vier Freunde schlagen die Zeit zwischen Baumhaus, Bowlingbahn und BMX-Fahrten tot – bis ein Serienkiller seinen dunklen Schatten auf die sonst so perfekte Vorstadtidylle wirft.

Hobby-Verschwörungstheoretiker Davey (Graham Verchere) verdächtigt schon bald seinen Nachbarn, den alleinstehenden Polizisten Wayne Mackey (Rich Sommer). Um dem Schlächter von Cape May auf die Schliche zu kommen, verwandeln die Jungen ihr Geheimversteck in eine Einsatzzentrale. Und was zunächst als harmloses Detektivabenteuer beginnt, wird nach und nach zu einem gefährlichen Spiel auf Leben und Tod…

© Copyright Inhaltsbeschreibung Pandastorm Pictures – Alle Rechte vorbehalten

Summer of 84 Blu-ray Review SzenenbildIm Pressetext wird „Summer of 84“ als düstere Hommage an Kultfilme der 80er Jahre wie „Nightmare – Mörderische Träume“, „Die Goonies“ oder „Stand by Me“ beschrieben. Kann man stehen lassen, aber dennoch kommt mir beim Anschauen des Filmes, aber auch beim Artwork und dem Film Menü ganz klar „Stranger Things“ in den Sinn, wobei die Jugendtruppe, die sich gegen einen unheimlichen Antagonisten auch ebenfalls in „Stephen Kings Es“ (nur mit menschlicherem Bösewicht), oder auch aktuellen Serien wie „Nowhere Boys“ vorkommen, wobei das Motiv wehrlose Jugend gegen Erwachsenen schon immer gerne in Filmen wie auch „Die rabenschwarze Nacht – Fright Night“, „The Lost Boys“ oder ähnliche vorkommen.

François Simard, Anouk Whissell und Yoann-Karl Whissell haben fast alles richtig gemacht. Alleine das Retro Setting ist mit den vielen kleinen Feinheiten wirklich grandios ausgefallen. Da sind so viele Anspielungen enthalten, wie etwa die Anspielung auf Aids, (die Krankheit wurde damals immer mehr bekannt und hatte fast schon paranoide Ängste ausgelöst – „wenn man im Müll wühlt, kann man Aids bekommen“), das Spiel Polybius in der Spielhalle oder alleine schon die Kleidung und Hauseinrichtungen. Auch das Rush „2112“ Poster passt da perfekt mit rein.

Die Story ist spannend aufgebaut, erinnert aber dann doch beim bösen Nachbarn von Nebenan doch etwas zu arg an „Disturbia“ oder den bereits oben erwähnten „Fright Night“ (vor allem an das Remake). Dazu schwingt auch „Stranger Things“ arg mit, so dass es nicht ganz so spektakulär erscheint, wie es könnte.

Dennoch gibt es auch viele gute Elemente und die steckt mehr zwischen den Zeilen. Der Kern des Films liegt im Kern darin, dass die Gruppe um den Jugendlichen Davey beweisen muss, dass der Nachbar Wayne Mackey der gesuchte Serienkiller ist. Das gelingt nicht ganz so einfach und auf der Suche mach dem definitiven Beweis kommt auch eine richtig gute Spannung auf, bei der man als Zuschauer auch wirklich gespannt vorm Fernseher sitzt und der Auflösung entgegenfiebert.

Dazu kommt dem Film auch zugute, dass die Besetzung mit Graham Verchere (The Good Doctor), Judah Lewis (The Babysitter), Caleb Emery, Cory Grüter-Andrew (Okja), Tiera Skovbye (Riverdale), Rich Sommer (Mad Men) eher mit unbekannten Schauspielern besetzt wurde, die nicht nur unverbraucht erscheinen sondern dazu auch dem Film mehr Authentizität verleihen.

Nur ein kleiner Patzer ist meiner Meinung nach im Film enthalten:
Fans der Punk Rocker dürfen mich gerne korrigieren, aber ich wage es zu behaupten, dass Bad Religion damals nicht so angesagt waren, dass eine kalifornische Band einen Teenager in Illinois erreicht haben könnte, 2 Jahre nach denen ihr Debut und ein Jahr nach dem ihr erfolglosestes Album überhaupt auf den Markt gekommen ist, weswegen sich die Band damals sogar für 2 Jahre aufgelöst hatte. Der große Erfolg kam erst Jahre später…

Summer of 84 Blu-ray Review SzenenbildBild:
Das Bild schaut wirklich sehr gut aus und genau so, wie man es von einer aktuellen Produktion auch erwartet. Ob das im Falle von „Summer of 84“ gut oder schlecht ist sei dahingestellt, denn für den richtigen Retrolook hätte man den Film besser auf Zelluloid gedreht. Doch auch mit aktueller Top Produktion weiß der Film zu gefallen. Die Umsetzung ist dabei zwar nicht astrein, denn nur in perfekt ausgeleuchteten Szenen gibt es nichts zu bemängeln. In dunkleren Abschnitten muss man bei der Schärfe dann doch mehr oder weniger Abstriche machen und auch der Schwarzwert ist nicht durchweg perfekt. Für eine Blu-ray schaut das unterm Strich aber dennoch wirklich gut aus.

Ton:
Der Ton wurde in Deutsch und in Englisch verlustfrei komprimiert in DTS HD Master Audio 5.1 vor. Die Abmischung erscheint sehr stimmig und unterstützt dabei die Handlung des Filmes sehr gut. Zum einen sei da an erster Stelle der stark Synthie lastige Score genannt, der die Atmosphäre sehr gut unterstreich und dazu noch düsterer werden lässt. Dieser nimmt auch häufig den Subwoofer in Anspruch und liefert dabei satte Bässe. Die Dynamik bietet dazu einen wirklich guten Umfang. Die Surround Lautsprecher werden zwar nicht durchweg angespielt, wobei aber dennoch eine angenehme Räumlichkeit entsteht. Die Dialoge sind dabei stets einwandfrei zu verstehen.

P.S. Nur mal als Tipp / Vorschlag für künftige Veröffentlichungen von Retrofilmen: Ich fände auch mal eine alternative / optionale Tonspur in Retro Mono (oder zumindest in Stereo) richtig klasse. Das wäre ebenfalls authentisch und stimmig für den Film…

Extras:

  • Audiokommentar
  • Outtakes
  • DEMONITRON: The 6th Dimension
  • Originaltrailer
  • Trailer

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(Sascha Hennenberger)

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