The Sinking City – PS4 Review | Frogwares

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Sinking City PS4 Review PS4 CoverDas unabhängige, ukrainische Entwicklungsstudio Frogwares hat sich bei Adventurefreunden durch die gelungenen Sherlock-Holmes-Spiele einen Namen gemacht. Und auch in Frogwares neuem Action- und Ermittlungs-Abenteuer übernehmen wir erneut die Rolle eines Privatdetektives. Diesmal tauchen wir jedoch in die dämonische Welt von H.P. Lovecraft ein und gehen dem Cthulhu-Mythos im Amerika der 20er-Jahre auf den Grund.

Wir übernehmen die Rolle des US-Navy Veteranen Charles W. Reed, der sich seine Brötchen nun als privater Ermittler verdient. Von seltsamen Visionen geplagt, reist er von Boston nach Oakmont an die Ostküste von Massachusetts. Er folgt der Einladung von Johannes van der Berg, der ihn um Hilfe gebeten hat, denn in Oakmont spielen sich seit längerer Zeit ungewöhnliche Dinge ab. Die gesamte Stadt scheint, nach einer mysteriösen Überflutung, langsam im Ozean zu versinken. Ganze Stadtteile sind inzwischen überflutet und Tag für Tag wird es schlimmer. Reed will die Sache durchleuchten und nimmt kurzerhand einen Auftrag, von dem seltsam aussehenden Robert Throgmorton, an. Noch ahnt er nichts von dem, was ihn in der „Sinking City“ erwarten wird, denn hier geht es nicht mit rechten Dingen zu.

Sinking City PS4 Review ArtikelbildOakmont finden wir als offene Spielwelt vor in der wir uns, zu Fuß, per Boot und sogar im Taucheranzug, frei bewegen und das Tempo selbst bestimmen können. Der Spieleinstieg ist mühsam, denn das Spiel gibt einem keine Hilfestellung, zeigt keine Missionsmarker und nimmt einen auch nicht an die Hand, was dazu führen kann, dass einen die recht umfangreichen Menüs und Untermenüs zunächst abschrecken. Doch schon nach ein wenig Einarbeitung und Verinnerlichen des Ganzen, können wir unsere Ermittlungen eigenständig und flexibler ausführen als in früheren Frogwares-Titeln.

Wie schon aus den Sherlock Holmes Spielen bekannt, müssen wir auch in „The Sinking City“ beobachten, Notizen machen, Tatorte erforschen, Informationen sammeln und Bewohner befragen. Daraus ergeben sich dann Stück für Stück einzelne Informationsfetzen, die wir anhand von Gedankenspielen selbstständig zu einer Schlussfolgerung zusammenfügen. Darüber hinaus verfügt Charles Reed über das „innere Auge“, eine Fähigkeit, die seine Vorstellungskraft verstärkt und die Tathergänge für ihn verständlicher macht. Retrokognition macht es ihm möglich, zurück zu sehen und so das Vergangene schemenhaft zu visualisieren. Auf diese Weise kann er herauszufinden, was vor Ort vorgefallen ist. Doch Vorsicht! Der Einsatz dieser übernatürlichen Fähigkeiten geht auf die Psyche, die man, neben der körperlichen Verfassung, stets im Auge behalten solle. Ist die geistige Gesundheit angeschlagen, führt dies zu Wahnvorstellungen und unser Protagonist kann nicht mehr zwischen Realität oder Illusion unterscheiden. Er öffnet dann gewissermaßen die Tür für die dunklen Schrecken und Monstren, die ihm ans Leder wollen.

Sinking City PS4 Review Szenenbild001Kommt es zum Kampf, kann Charles sich mit Schusswaffen, Nahkampfwaffen oder Fallen zur Wehr setzen. Da aber Munition eher selten ist, sollte man sich gut überlegen, ob man den Kampf wagt oder besser das Weite sucht. Mit den richtigen Ressourcen lassen sich diverse Hilfsmittel wie z.B. Munition oder Erste Hilfe Sets selbst herstellen. Des Weiteren gibt es auch einen, in drei Kategorien unterteilten, Skill-Tree. Ausreichend Erfahrungspunkte vorausgesetzt, gewährt dieser Zugriff auf eine Fülle von hilfreichen Fähigkeiten wie beispielsweise verbesserte geistige Stärke.

Getestet wurde auf der PS4 Pro in UHD und hier lief das Spiel meistens recht flüssig, es kommt jedoch auch mal zu kurzen Rucklern. Hier wird hoffentlich per Update noch nachgebessert. Insgesamt ist das Spiel recht ansehnlich und fängt visuell und audiovisuell das typisch amerikanische 20er Jahre Setting und die einzigartige Cthulhu Stimmung sehr gut ein. Auch das gesamte Drumherum von „The Sinking City“ wie beispielsweise die Introanimation, die Icons oder das Spielmenü, alles bleibt dem obligatorischen Lovecraft Look treu. Die Kombination einer tristen, düsteren, halb im Ozean versunkenen Stadt voller Nebel, Regen, toten Meeresbewohnern und obskuren Wesen sowie die geschickte Verwendung von Grüntönen samt passender Beleuchtung erinnert deutlich an Lovecrafts „Schatten über Innsmouth“ bzw. dessen filmische Interpretation „Dagon“ und trägt ihren Teil zur gruseligen Atmosphäre bei. Man kann nur froh sein, dass Videospiele noch keinen Geruch übertragen können, denn der Gestank von fauligen, vermodertem Holz, verwitternden Gebäuden und toten, verrottendem Fisch muss wirklich furchtbar sein.

Sinking City PS4 Review Szenenbild002Fazit:

Besonders der Lovecraft Fangemeinde ist sicher das Ende 2018 erschienene Horror-Adventure „Call of Cthulhu“ noch in guter Erinnerung. Auch „The Sinking City“ bietet viel unterschwelligen Horror, präsentiert diesen aber in einer stimmungsvollen, frei begehbaren Spielwelt. Vergleicht man „The Sinking City“ mit „Call of Cthulhu“, schlägt Frogwares Interpretation des Themas einen deutlich anderen, viel actionlastigeren, Weg ein. Der Einstieg ins Spiel ist, aufgrund der fehlenden Hilfestellung, zwar recht mühsam, hat man aber erst mal die Spielmechanik verinnerlicht, zahlt sich das am Ende aus und man kann die gruselige Atmosphäre in aller Ruhe genießen. Nun bleibt mir nur noch zu sagen: Fhtagn!

Inhaltsverzeichnis

Pro:

+ tolle Cthulhu Atmosphäre
+ anspruchsvolle Rätsel
+ guter Surround Sound
+ hervorragende Vertonung
+ eigenständiges führen von Ermittlungen

Contra:

– keine durchweg flüssige Performance
– Anfangs kaum Hilfestellung

(Björn Cuber)

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