The Tracker: Spuren der Rache – Streaming Review | Tiberius Film | 27.10.2021

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Seit kurzem ist „The Tracker: Spuren der Rache“ Digital abrufbar und wir haben das Review dazu:

„Joshua Tree“, „Showdown in Little Tokyo“, „The Punisher“, „Dark Angel“ und natürlich „Universal Soldier“. Dolph Lungren schuf in den 80ern und 90ern wirklich tolle Actionkracher, aber nach der Jahrtausendwende war der typische Actionheld nicht mehr gefragt. Deswegen endete er, wie viele andere einstige Actionhelden, im DTV Bereich, wo das Budget und die Drehbedingungen von Jahr zu Jahr immer mieser wurden. Entsprechend waren auch die Ergebnisse. Lundgren schaffte es zwar noch mit Nebenrollen ins Kino, wie z.B. mit der „Expendables Reihe“ oder „Aquaman“ und hat zwischendurch auch einige sehr gute DTV Actionfilme, wie „Last Bullet“ oder „Skin Trade“, abgeliefert, aber so richtig an die Erfolge von damals, kam er nie wieder ran. Nun erscheint mit „The Tracker: Spuren der Rache“ sein neuster Film bei uns und wir durften ihn vorab testen, sodass wir euch euch sagen können, ob der Film ein Geheimtipp ist oder eher eine Enttäuschung.

Story:

Vor 15 Jahren wurden Aidens Frau und Tochter gekidnappt und getötet. Nun reist er, aufgrund eines Hinweises des Polizisten, der damals den Fall bearbeitet hat, wieder an den Ort des Geschehens zurück. Bei seiner Ankunft ist der Polizist bereits verstorben und keiner der Behörden will ihm helfen, den Fall zu klären. Während Aiden auf eigene Faust versucht rauszukriegen, was passiert ist und die Mörder seiner Familie ausfindig zu machen, nimmt sich ein junger Polizist ebenfalls den Fall an.

Eindruck:

Ich muss sagen, ich mag die Filme mit Dolph Lundgren. Er ist sehr sympathischer und ein sehr cooler Actionheld. Seine alten Filme schaue ich mir immer noch immer gern an. Aber auch seinen DTV Produktionen konnte ich immer noch was abgewinnen. Doch seit den letzten paar Jahren, ist es in dem Bereich wirklich schwer geworden, etwas Positives bei seinen DTV Filmen zu finden und ja, ich hab sie mir nahezu alle angeschaut. Leben am Limit! Und auch wenn ich schon schlechtere Filme mit Dolph Lundgren gesehen habe, so richtig positiv in Erinnerung wird mir „The Tracker: Spuren der Rache“ auch nicht in Erinnerung bleiben.

Anfangs ist der Film noch recht kunstvoll gestaltet. Alles recht farblos, wirkt es schon fast wie eine Fotomontage, um die Ereignisse von vor 15 Jahren darzustellen. Dies ist von der Idee her ganz nett, doch leider merkt dann schnell, dass man damit nur versucht zu verschleiern, wie wenig Budget der Film eigentlich hatte. Dies wird später noch mal deutlicher, da man stets diese Ostblock-Atmosphäre zu spüren bekommt und das trotz der Tatsache, dass der Film in Italien spielt. Die Kameraarbeit wirkt vor allem im ersten Drittel wie eine simple Handkamera, teilweise sehr verwackelt und gleichzeitig mit zu vielen Close-ups. Auch hierbei kommt bei einem schnell das Gefühl auf, dass man über diesen Weg versucht dafür zu sorgen, dass man die schlichten Kulissen nicht erkennt.

The Tracker: Spuren der Rache – Streaming Review Szenenbild

Wer jetzt auf extreme viel Dolph Lundgren hofft, den muss ich leider auch enttäuschen. Seine Screentime ist zwar über den gesamten Film verteilt, aber die halbe Zeit des Films, ist er nicht zu sehen. Stattdessen sieht man Marco Mazzoli, als neuen Polizisten in der Stadt, der versucht damit klar zu werden, dass er bald Vater wird und gleichzeitig versucht ein guter Cop zu sein und sich Aidens Fall auf eigene Faust annimmt. Mazzoli wirkt wie ein normaler Typ von Nebenan, wobei seine Storyline als werdender Vater nicht wirklich interessant ist und das Ganze auch entsprechend künstlich in die Länge gezogen wird. Hier wäre es besser gewesen, hätte man mehr auf Lundgren gesetzt, denn sobald er im Bild ist, überragt er mit seiner Ausstrahlung und seiner Grundcoolness natürlich alles. Schauspielerisch sieht man natürlich bei den dramatischen Szenen, dass er keinen Oscar gewinnen wird, aber die Ausstrahlung des Helden, mit dem man sich am besten nicht anlegt, verströmt er immer noch wie kaum ein anderer.

Warum der Film „The Tracker: Spuren der Rache“ heißt, ist mir auch nicht wirklich klar. Zwar wird am Anfang kurz erwähnt, dass Aiden von klein auf gelernt hat, Spuren zu lesen, aber zum Einsatz kommt diese Fähigkeit so ziemlich gar nicht. Ein richtiger Actionfilm ist er aber auch nicht, eher ein Thriller mit Actionanteilen. Das meiste kommt dann auch von Lundgren und ist recht abwechslungsreich. Tatsächlich ist vor allem das Finale sehr gut gemacht, ohne auf die üblichen Billig CGI Einschusslöcher und CGI Mündungsfeuer zu setzten. Es ist zwar keine Ballerorgie, aber die Schusswechsel sind sehr spannend gemacht und dies mit einer guten Atmosphäre. Das hatte stellenweise schon Ansätze, seiner glorreichen „Ein Mann Armee Zeit“. Kämpfen darf Lundgren natürlich auch und obwohl er für seine über 60 Jahre immer noch sehr fit und jung aussieht, merkt man ihm sein Alter natürlich an. Seine Bewegungen sind zwar ohne Frage noch kraftvoll, dafür aber sehr steif. Kann natürlich aber auch daran liegen, dass er stets dick gekleidet ist und die Temperaturen beim Dreh merklich kühl aussahen.

Fazit:

Stellenweise ein recht langatmiger Film, mit ein bisschen zu wenig Lundgren und auch zu wenig Action. Leider sieht man das niedrige Budget, aber eine Vollgurke ist der Film dennoch nicht. Der Film hat gute Ansätze, wenn Lundgren zu sehen ist und das wirklich ganz gute Finale, holt viel raus. Knallharte Lundgren Fans können dem Ganzen sicherlich mal einen Blick widmen, aber an Lundgrens Glanzzeiten reicht der Film leider nicht annähernd ran.

Hier erhältlich:

  • The Tracker: Spuren der Rache (VoD)

(Pierre Schulte)
© Bilder und Trailer: Cargo Records – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.9 / 5. 919

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