Wu Assassins – Staffel 1 – Review | Netflix Original

Wu Assassin Artikelbild Prime Video Review

Wu Assassin Szenenbild Prime Video Review

„The Raid“ machte Hauptdarsteller Iko Uwais zum Superstar und neuen Stern am Martial Arts Himmel. Während sein „The Raid“ Kollege Joe Taslim in den USA bereits Fuß fassen konnte und mit Warrior auf Cinemax eine ganz ordentliche TV Serie am Laufen hatte, nahm sich Iko Uwais erst mal Zeit. Er drehte nicht nur „The Raid 2“ sondern lernte auch erst mal fleißig Englisch.

Doch nun ist auch Uwais in Hollywood angekommen und taucht nicht nur in Star Wars auf, sondern drehte an der Seite von Mark Wahlberg „Mille 22“. Es folgt seine eigene Serie, in der er nicht nur die Hauptrolle spielt, sondern zusammen mit Hongkong Veteran Stephen Fung („Tai Chi Hero“, „Into the Badlands“) mit produzierte. Inzwischen ist die Serie auf Netflix gestartet. Die Frage ist nur, kann die Serie die hohen Erwartungen erfüllen?

Inhaltsverzeichnis

Story:

Koch Kai Jin ist mit mehreren Triaden-Mitgliedern befreundet und schlägt sich in San Francisco durch. Doch seine ganze Situation wird auf den Kopf gestellt, als er die Kraft von 1000 toten Mönchen erhält. Damit soll er als sogenannter Wu Assassin 5 Mächtige, mit der Kraft der Elemente ausgestattete Gegner töten, um die Welt zu retten. Die Frage ist nur wird er es schaffen?

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Wenn man sich Cast und Crew so anschaut dann hat die Serie auf dem Papier Potenzial etwas ganz Großes zu werden. Denn neben Uwais und Stephen Fung vor und hinter der Kamera, wurde die mehrfache Schwarzgutträgerin und „Vikings“-Star Katheryn Winnick an Bord geholt, die ebenfalls nicht nur die Serie produziert, sondern auch wie Stephen Fung Regie führt. Dazu sieht man noch actionerprobte Leute wie Lewis Tan („Into the Badlands“), Marc Dacascos, („Crying Freeman“), Tommy Flanagan („Sons of Anarchy“), Byron Mann („Streetfighter“) und Kevin Durant („The Strain“). Zu den Regisseuren neben Fung und Winnick gesellten sich noch Tao Fraser („Into The Badlands“) und B-Movie Action Spezialist Roel Reiné („Death Race 2+3“).

Doch leider muss ich sagen, das Potenzial wird nicht mal annähernd ausgenutzt und vielleicht hätte man das Geld besser in ein paar ordentliche Drehbuchautoren stecken sollen. Die Story klingt nicht nur abwegig, sie ist es auch. Vom Storytelling sind die 10 Folgen zu je 40-51 min. durchgängig, aber nicht linear erzählt. Oft fängt eine Folge mit einer Actionsequenz an, nur um dann in der Zeit zurück zu springen, um dann zu erklären wie es dazu kam. Die Zeitsprünge gehen zwischen 3 Stunden und 15 Jahren. An sich ein ganz netter Trick, aber manchmal übertreibt man es schon damit. Vor allem wenn man auch in verschiedene Welten springt, ohne Sinn und Verstand, ist es schon stellenweise arg schwierig dem zu folgen.

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Die Dialoge sind selten dämlich. Schon unglaublich, wie der Cast es schafft, bei den Dialogen ein ernstes Gesicht zu bewahren, denn die Dialoge sorgen dafür, dass die ernsten Szenen unfreiwillig komisch und extrem trashig rüberkommen. Man kann keine der Situationen wirklich ernst nehmen. Ich habe mich immer wieder erwischt, wie ich die Augen verdreht habe oder den Kopf schüttelte. Viele vom Cast scheinen aber auch nicht mit der Story und ihren Charakteren zufrieden zu sein und wirken so lustlos, wie Steven Seagal in seinen C-Movies. Die Wendungen sind zu viel und die Charakter-Entwicklungen stellenweise nicht nachvollziehbar. Zumal einige Charaktere – naja fast alle Charaktere – nicht gerade intelligent, geschweige denn sympathisch rüberkommen.

In Sachen Martial Arts geht es da zumindest deutlich besser ab. Die meisten liefern ganz solide, ordentlich choreographierte Fights ab. Teilweise aber zu schnell geschnitten, aber immerhin ohne das Rumgeschüttel mit der Kamera. Iko Uwais, der inzwischen richtig gut englisch kann, hat natürlich mit die besten Szenen und zeigt recht blutige Fights. Die Einzige die da mithalten kann ist Katheryn Winnick, die hier eine tolle knallharte Undercover Polizistin spielt und sichtlich viel Spaß an der körperbetonten Rolle hat und die härtesten und brachialsten Szenen der Staffel zeigt. Die besten Fights sieht man aber am Anfang und am Ende der Staffel.

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Richtig mies ist die CGI, die auf dem Stand der 90er hängen geblieben scheint. Auch wenn die Serie klar dem Fantasy Genre zugeordnet ist und die Story halt so lala, sorgen die schlechten Effekten dafür (es wird nämlich mit den Elementen um sich geballert), dass man die Staffel nicht ernst nehmen kann. Dazu immer wieder der Hip Hop lastige Score, mit dem man versucht cool zu wirken, aber es einfach nur sehr anstrengend ist dem zuzuhören.

Nach einer toller Endschlacht, kommt es zum sehr langatmig gehaltenen Schluss mit einem  aus dem Nichts hergezauberten Cliffhanger, der die Logik komplett ignoriert. Bleibt nur zu hoffen, das Netflix erbarmen mit den Zuschauern hat und keine zweite Staffel produziert.

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Fazit:

So viel Potenzial für die Tonne. Bis auf die Fightszenen und sichtlich bemühten Winnick und Uwais, stimmt hier mal so gar nichts. Unterirdische CGI, gemischt mit einer total dämlichen Story voller Logiklöcher und ohne jegliche Spannung. Immerhin kommen Martial ArtsFans auf ihre Kosten, wobei es reicht, wenn man sich die Fights anschaut und den Rest vorspult.

(Pierre Schulte)

Bilder: Netflix – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.7 / 5. 765

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