Zähl bis drei und bete – Blu-ray Review | Koch Films | Explosive Media | 20.03.2021

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Am 25. März 2021 kommt „Zähl bis drei und bete“ auf Blu-ray in den Handel und wir haben schon jetzt das Review dazu:

„Scarface“, „True Lies“, „Heat“, was haben diese Filme alle gemeinsam? Sie sind alle Remakes, die deutlich bekannter sind, als ihre Vorlagen. Dies trifft ebenfalls auf den 2007 erschienen Film „Todeszug nach Yuma“ mit Christian Bale und Russel Crowe zu. Der Film wurde von Zuschauern und Kritikern gefeiert, aber kaum einer weiß, dass dieser Film nach einer Kurzgeschichte von Kultautor Elmore Leonard (er lieferte Vorlagen für Filme wie „Schnappt Shorty“ „Justified“ „Jackie Brown“ und „Out of Sight“) bereits 1957 verfilmt wurde. Bei uns erschien der Film unter dem Titel „Zähl bis drei und bete“. Nachdem das Remake bei uns schon lange auf DVD und Blu-ray erschienen ist, erscheint bei uns zum ersten Mal das Original auf Blu-ray. Grund für uns den alten Film anzuschauen, um zu sehen, ob dieser zu Recht gegen das Remake untergeht oder ein unterschätzter Western Klassiker ist.

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Story:

Räuber und Mörder Ben Wade, strotzt nur so vor Selbstvertrauen. Er hat vor nichts Angst und hält sich für unantastbar. Genau dieses Selbstvertrauen wird ihm zum Verhängnis, als er nach einer Nacht mit einer Frau verhaftet wird. Seine Bande ist aber noch frei und schwört Wade zu befreien. Aus Angst umgebracht zu werden, findet sich niemand, der Wade nach Contention City begleitet, wo er in den Zug nach Yuma verfrachtet werden soll. Erst bei einem Angebot von 200 Dollar meldet sich Farmer Dan Evans für den Job. Er braucht die 200 Dollar dringend, um seine Rinder zu versorgen und somit seine Farm zu halten. Ohne dieses Geld sitzt seine Familie bald auf der Straße. Auf dieser gefährlichen Reise passiert jedoch etwas Ungewöhnliches. Der verzweifelte Farmer, der erst müde belächelt wurde, gewinnt den Respekt des gefährlichen Outlaws.

Eindruck:

Ich habe die Vorlage von Elmore Leonard nie gelesen, aber ich habe sowie das Original, als auch das Remake mehrfach gesehen und ich muss gestehen, ich kann nicht sagen, welche der beiden Versionen besser ist. Beide Filme sind auf einer Art identisch, mit vielen Dialogen und Szenen, die komplett 1 zu 1 übernommen wurden, gleichzeitig könnte der Ton auf anderer Art stellenweise kaum unterschiedlicher sein. Vom Ton her ist das Original nämlich deutlich ruhiger gehalten. Das Remake von 2007 bot unter anderem dagegen herausragende Actionszenen. Vor allem das Finale war atemberaubend.

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Beim Original konzentrierte man sich mehr auf die Atmosphäre und lies dadurch auch die Hauptdarsteller Glen Ford und Van Helfin regelrecht brillieren. Glen Ford als aalglatter Bösewicht ist herausragend, alleine durch seine Ausstrahlung spürt man, wie er sich als Ben Wade durchgängig überlegen fühlt und gleichzeitig auch stets den Gentleman raushängen lässt. Auch toll, wie alle anderen mit Angst und Ehrfurcht auf ihn reagieren und wie Wade das für sich wunderbar ausspielt und zu nutzen weiß.

Van Helfin auf der anderen Seite, als Dan Evans, ist ein eher untypischer Held, da man zu jeder Sekunde seine Verzweiflung und auch seine Angst spürt. Am liebsten würde er weglaufen, macht es aber nicht, da er das Geld braucht und sich aufgrund seiner Ehre nicht bestechen lässt. Eben dadurch, dass man diese Angst zu jeder Sekunde von Evans ansieht, steigt auch die Spannung und die Atmosphäre enorm. Man spürt die Bedrohung, dass Wades Bande jederzeit zuschlagen könnte, dass sie in der Nähe sind, die beiden beobachten und nur auf den richtigen Moment warten. Hierbei ist es auch schön mit anzuschauen, wie Wade Evans in seiner Verzweiflung nur beobachtet und eben weil dieser trotz all der Angst nicht wegrennt und einfach nur tut, was getan werden muss. im Gegensatz zum örtlichen Sheriff, lässt er sich auch nicht bestechen. Er zeigt einen Respekt, den er sonst niemanden schenkt, fast schon wie eine Art Freundschaft.

Auch wenn der Film, wie bereits erwähnt, im Vergleich zum Remake nicht so actionreich ist, ist die Erzählgeschwindigkeit im Original dank der kürzeren Laufzeit sehr hoch. Er hat keine Längen und man fiebert durchgängig mit diesen beiden sensationellen Charakteren mit. Richard Jaeckel auf der anderen Seite, als rechte Hand von Wade Charlie Prince, kommt wie ein Psychopath rüber, alleine nur durch die Art, wie er schaut, ohne das er irgendwas sagen zu muss. Man sieht wie gefährlich er ist, wobei ich sagen muss Ben Foster, der im Remake die Rolle übernimmt, gefällt mir da einen Ticken besser, aber das ist eher Meckern auf hohem Niveau.

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Das Finale ist im Remake ein sensationelles Shootout, welches zu den besten im Western Genre gehört. Im Original hat man dort fast komplett auf Action verzichtet. Aber es funktioniert! Denn auch wie bereits davor, setzt man nicht auf Action, sondern auf Spannung und Atmosphäre. Man fiebert einfach unglaublich mit und wagt es kaum zu atmen, wie Wade und Evans versuchen sich durch die Stadt zum Bahnhof zu schleichen, ohne entdeckt zu werden. So wunderbar einfach, aber gleichzeitig so genial. Diese Schlichtheit macht es auch, dass man hier deutlich erkennt, wie sich beide Charaktere, Evans und Wade, im Verlauf des Films entwickelt haben. Dieser Film ist eine herausragende Charakterstudie zweier Charaktere, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Damit sollte „Zähl bis drei und bete“ definitiv zu den ganz, großen Filmen des Western Genres mitgezählt werden und das obwohl die Story an sich ja recht einfach und gradlinig ist. Ein tolles Gerüst, damit der Cast regelrecht brillieren kann.

Bild:

Was man hier beim Bild rausgeholt hat, ist wirklich klasse. Farben gibt es natürlich keine, der Film ist in Schwarz-Weiß, aber der Schwarzwert ist wirklich hervorragend. Die Schärfe ist durchgängig auf allerhöchstem Niveau und steht aktuellen Filmen in nichts nach. Das Bild hat unglaublich viele Details wie einzelne Härchen und Hautporen, die jederzeit sichtbar sind. Ab und an ist aber leichtes Rauschen zu sehen, dieses ist aber so dezent, dass es, wenn es auftaucht, nie stört. Zu 95 % des Films ist das Bild aber komplett ohne Rauschen und sauber. In Sachen Bildqualität kann diese Blu-ray klar zu den Referenztiteln im Schwarz-Weiß Filmbereich genannt werden.

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Ton:

Der deutsche Ton liegt in HD DTS 2.0 vor, während der englische Ton in DTS HD 5.1 vorliegt. Der deutsche Ton ist sehr kraftvoll gehalten, jedoch durchgängig mit leichtem Rauschen versehen. Der englische Ton ist von der Kraft zwar dezenter, aber dafür gibt es hier kein Rauschen und bietet dadurch mehr Details und für das Alter des Filmes einen ganz soliden Raumklang. Also rein vom Klang ist der englische Ton deutlich besser und für das Alter wirklich sehr gut. Dem deutschen Ton merkt man das Alter leider zu sehr an.

Die deutsche Synchro ist solide. Viele Stimmen entsprechend in der Klangfarbe nicht dem Original, einige Stimmen neigen zum Overacting, aber es reicht aus, dass man kein Ohrenkrebs bekommt.

Extras:

  • Bildergalerie
  • Trailer

Bonusmaterial gibt es leider nicht viel, aber die Bilder sind immerhin sehr schön anzuschauen.

Fazit:

Wer das Remake mochte, sollte diesem Original auch eine Chance geben. Und wer Western mag, für den gehört „Zähl bis drei und bete“ zu absolutem Pflichtprogramm. Zwei sensationelle Charaktere, eine tolle gradlinige Story, Spannung und Atmosphäre, die seines Gleichen sucht. Das Ganze in einer vom Bild her technisch brillanten Blu-ray, wie man es sich bei vielen anderen Filmen nur wünschen würde.

Hier erhältlich:

  • Zähl bis drei und bete (Blu-ray)
  • Zähl bis drei und bete (DVD 2011)
  • Zähl bis drei und bete (digital)

(Pierre Schulte)
© Bilder und Trailer: Koch Media – Alle Rechte vorbehalten!

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