Zwischen zwei Feuern – Blu-ray Review | Koch Films | 01.07.2020

Zwischen zwei Feuern 1955 Film Kaufen Shop News Review Kritik

Zwischen zwei Feuern 1955 Film Kaufen Shop News KritikDas Western-Genre hat seine Glanzzeiten längst hinter sich, bis auf ein paar kleine Ausnahmen wie z.B. „Django Unchained “ von Quentin Tarantino oder der grandiose Altherren-Western „Erbarmungslos“ von Clint Eastwood sind zwar der Beleg dafür, dass ein Western noch immer funktionieren kann, aber die Zeiten für solche Filme sind einfach vorbei. „Zwischen zwei Feuern“ den uns Koch Films u.a. auf Blu-ray spendiert ist also ein Relikt einer längst vergangenen „Western-Zeit“. Als Kind liebte ich diesen „alten Schinken“, aber ob er mich noch immer an meine Couch fesseln kann so wie damals, das erfahrt ihr wie immer in den folgenden Zeilen.

Story:

Der Trapper und frühere Indianerhasser Johnny Hawks (Kirk Douglas) ist ein Mann für das schnelle Geld. Er wandert zwischen den Welten der Indianer und die der Weißen, um dort das bestmögliche Geschäft herauszuschlagen. Seine neueste Aufgabe ist es zwischen den Indianern und der Armee zu vermitteln und einen Siedlertreck, durch das wilde Gebiet der Sioux, führen soll. Doch sein Vorhaben wird ihm durch die brutalen und skrupellosen Schurken Chivington (Lon Chaney Jr.) und Wes Todd (Walter Matthau) erschwert. Diese wollen mit allen schändlichen Mitteln an das versteckte Gold der Sioux gelangen und schrecken selbst vor Mord nicht zurück. Hawk, dem das Land wirklich am Herzen liegt, versucht alles daran den Frieden und die Natur zu wahren. Als er sich auch noch in die Häuptlingstochter Onahti (Elsa Martinelli) verliebt, gerät er endgültig ins Kreuzfeuer aller Beteiligten. Ein Kampf, zwischen zwei Feuern beginnt…

Zwischen zwei Feuern 1955 Film Kaufen Shop News Review KritikMeinung und Wertung:

Der amerikanische Western „Zwischen zwei Feuern“ aus dem Jahr 1955 heißt im Original „The Indian Fighter“ und ist in Deutschland auch unter dem reißerischen Titel „Als Vergeltung Sieben Kugeln“ bekannt. Gleich vorneweg, das Besondere an „Zwischen zwei Feuern“ war für mich immer die Sichtweise des Films. Er gab sich nicht dem üblichen, die Ureinwohner sind rachsüchtige Monster hin, sondern wollte vermitteln. Vermitteln zwischen zwei verhärteten Parteien. Zwischen den Eindringlingen (den Weißen) und den Indianern. Dabei zeichnet er kein brisant politisches Bild, sondern stellt einfach die Fakten so dar, wie sie eben auch sind. Die Indianer werden endlich als das Dargestellt, was sie eben auch sind, Opfer rassistischer Eroberer, die nie genug bekommen. Dadurch werden ihre Taten erklärt und in ein reflektierteres Licht gesetzt, als bei anderen Vertretern diesen Genres. Doch auch die routinierte Inszenierung von Regisseur André De Toth („The Stranger wore a Gun“) weiß durchaus zu überzeugen. Taucht er anfangs noch ruhig in die Geschichte ein, zieht er gegen Ende hin alle Register und zaubert einen mitreißenden und temporeichen Showdown. Zudem bricht der Regisseur mit vielen Klischees und offeriert eine neue Sichtweise. Der Konflikt, den der Film thematisiert, wird zwar nur oberflächlich herausgearbeitet, doch die Botschaft, die er in sich trägt, wird klar übermittelt: Niemand hat das Recht, die Wildheit der Natur zu zähmen und kein Mensch steht über den anderen.

Zwischen zwei Feuern 1955 Film Kaufen Shop News Review KritikDie Action ist sparsam, aber dafür gut in Szene gesetzt und der Score des deutschen Komponisten Franz Waxman ist ohrenschmeichelnd anzuhören. In „Zwischen zwei Feuern“ werden zwar viele Klischees umschifft, bleibt aber dennoch ein waschechter Vertreter seiner Zunft. Also keine Angst liebe Western-Liebhaber. Dann wäre da noch die herrliche Bildersprache von De Toth und die ist sowieso aller Kritik erhaben. „Zwischen zwei Feuern“ begeistert mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen, die zum Wegträumen einladen und einem fast das Land schmecken lassen. Herrlich. Hier kann man wirklich behaupten, das Land hat hier die zweite Hauptrolle inne und diese füllt sie mit wahrlicher Liebe aus. In einem Dialog mit Elisha Cook Jr. („Die Spur des Falken“), der den Fotografen Briggs verkörpert, erklärt Douglas, dass seine wahre Liebe das Land ist und man ihr mit der Erschließung, ihrer Schönheit sowie ihrer Wildheit beraubt. So weit so gut. Doch was ich als Kind noch nicht verstand bzw. nicht sah, war dieses verzerrte und verachtende Frauenbild, welches fast jeder Western repräsentiert, dieser hier leider nicht ausgenommen. Wenn man dies aber außer Acht lassen kann, dann wird man positiv überrascht, wie feinfühlig, natürlich nur im Verhältnis zu anderen Western, dieser Film mit der Indianer-Thematik umgeht und wie er der Schönheit der Natur, mit wundervollen Aufnahmen, seine Liebe zollt.

Der Film ist sehr namhaft besetzt. Die Darsteller machen ihren Job auch mehr als ordentlich, nur Kirk Douglas („Mit stahlharter Faust“) stiehlt natürlich wieder allen die Show. Die Rolle des kantigen Mannes, der für Gerechtigkeit einsteht, lag dem legendären Schauspieler einfach. Zusammen mit Elsa Martinelli („…und vor Lust zu sterben“), die seine indianische Geliebte spielt, entfachten sie ein leidenschaftliches Bild der Liebe. Alle weiteren Darsteller sind gut in Szene gesetzt, doch die schlecht geschriebene Schurkenrolle, konnte nicht mal ein herausragender Darsteller wie Walter Matthau („Die Bären sind los“) retten.

Zwischen zwei Feuern 1955 Film Kaufen Shop News Review KritikFazit:

Ein, aus den typischen Genre-Mustern ausbrechender Western mit tollen Landschaftsaufnahmen und einem Kirk Douglas in Topform. Die Geschichte ist nicht sehr innovativ, bis auf den offenkundig realen Blick auf die Ureinwohner, kann aber durch eine gute Inszenierung und noch besseren Darstellern überzeugen. Für Genre-Liebhaber sowieso ein Muss und für all die Unentschlossenen, wäre dies bestimmt nicht der falsche Western, um einzusteigen. Wunderschöne Bilder, tolle Darsteller und ein reflektierteres Bild auf die amerikanischen Ureinwohner.

Bild:

Die Bilder zeichnen sich durch schöne kräftige Farben aus und können auf Hinsicht ihres Alters wirklich beeindruckend überzeugen. Die Bilder sind im Original Format 2,35:1 (HD 1080p 23.976fps) und sie erstrahlen in ausgiebiger Schärfe. Der Kontrast ist ausreichend, doch an manchen Stellen sieht man dann doch einen Grünstich. Kein bemängelwertes Rauschen sowie erkennbares Flimmer. Koch Films hat bei dieser Blu-ray und Restaurierung eines Klassikers wieder ordentlich abgeliefert.

Ton:

Deutsch wie Englisch in DTS-HD Master Audio 2.0. Der Ton schneidet leider etwas schlechter ab. Vor allem die englische Tonspur ist sehr blechern und ein stetiges Rauschen ist zu bemerken. Die deutsche Tonspur ist da deutlich besser, wenn auch diese arg angestaubt wirkt. Richtige Freude kommt bei beiden Tonspuren jedenfalls nicht auf. Schade.

Zwischen zwei Feuern 1955 Film Kaufen Shop News Review KritikExtras:

  • Deutscher und englischer Trailer
  • Bildergalerie mit seltenem Werbematerial

Danke für Eure Aufmerksamkeit und danke für Eure Lesezeit.

(Thomas P. Groh)

© Bilder und Medium zur Verfügung gestellt von Koch Films – Alle Rechte vorbehalten.

 

Bewertungen: 4.6 / 5. 455

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