Collateral 4K UHD Review | Paramount Pictures | 30.11.2020

Collateral Film 2004 4K UHD Blu-ray Shop kaufen Artikelbild

Am 3. Dezember 2020 kommt „Collateral“ auf 4K UHD Blu-ray in den Handel und wir haben schon jetzt das Review dazu:

Story

Max, ein Taxifahrer in Los Angeles hat große Träume. Seit 12 Jahren geht er diesem Beruf nach, um sich seinen Wunsch von Selbstständigkeit zu erfüllen, mit seinem eigenen Limousinen-Service der besonderen Art. Es scheint erstmal eine Arbeitsnacht wie jede andere zu werden, bis der Fahrgast Vincent zu ihm ins Taxi steigt. Er bietet ihm einen satten Geldbetrag, wenn Max ihn durch die Nacht chauffiert. Seine Route besteht aus 5 Zielen, Max ist zwar skeptisch, willigt jedoch ein. Doch der erste Stopp, zeigt Max, dies war keine gute Idee, denn ihm fällt eine Leiche direkt auf sein Taxi.

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Max wird schnell klar, Vincent ist ein skrupelloser Auftragskiller, der ihn sogleich zwingt, die Fahrt fortzusetzen. Eine total neue Situation für Max, der verängstigt ist und ständig eine Möglichkeit sucht, aus diesem Umstand zu entfliehen. Denn es wird ihm immer klarer, ist Vincent mit seinen Jobs durch, wird er ihn nicht verschonen.

Eindruck

Der Regisseur Michael Mann ist bekannt dafür, dass er Wert auf die Charakterzeichnung seiner Figuren legt. Mit Werken wie „Der letzte Mohikaner“, „Heat“ oder auch „Insider“, hat er das schon mehrfach und beeindruckend unter Beweis gestellt. Gerade in „Heat“ mit seiner Vielzahl an teils hochkarätigen Darstellern, verschaffte er jedem genug Tiefe, um dem Zuschauer Emotionen zu vermitteln.

Und genauso intensiv ist „Collateral“, denn hier stehen nur zwei Personen im Fokus. Der eiskalte Killer Vincent (Tom Cruise) und der einfache Taxifahrer Max (Jamie Foxx). Also steht und fällt die Spannung mit den beiden Charakteren, dem Aufeinanderprallen zweier Menschen, die nicht unterschiedlicher sein können. Die beiden Darsteller machen ihren Part mehr als ordentlich, Tom Cruise mit ungewohntem grauem Haar, spielt den kühlen und abgeklärten Killer beeindruckend. Jamie Foxx überzeugt mit einer bodenständigen Performance und vermittelt seiner Figur, eine authentische Aura.

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Michael Mann inszenierte „Collateral“ mit ruhiger Kameraführung und recht dokumentarischer Herangehensweise. Fast ununterbrochen begleitet man das ungleiche Paar. Das nächtliche Los Angeles bietet zudem eine faszinierende Kulisse und vermittelt eine passende Atmosphäre. Natürlich würzt er seine Figuren mit geschliffenen Dialogen, wodurch auch stetig Spannung entsteht und das Tempo anzieht. Actionszenen gibt es natürlich auch zu sehen, die Michael Mann sehr realistisch abbildet und auch der Score ist treffend wie abwechslungsreich.

Fazit, „Collateral“ ist ein typischer Michael Mann Film, es gibt passable Action, doch im Vordergrund stehen die ausgeprägten Figuren und deren Geschichte. Er macht den Zuschauer zum Augenzeugen, während man die beiden durch die Nacht begleitet. Gibt den Akteuren Zeit, sich zu entwickeln, ohne Vincent schablonenhaft abzubilden, er wirkt und bleibt allerdings recht undurchsichtig. Das erzeugt Spannung beim Zuschauer und lässt einen von Anfang an mitfiebern. Dieses Psychoduell des abgebrühten Killers, dessen Selbstbewusstsein natürlich exorbitant höher ist als beim verunsicherten Max, bietet reichlich Brisanz. Michael Mann skizziert Max natürlich, wie sympathisch und mit der entsprechenden Perspektivlosigkeit in seiner Lage, verleiht Vincent dagegen die notwendige Härte, ohne dabei den menschlichen Aspekt zu vernachlässigen.

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„Collateral“ ist ein fieser Thriller, der Max, einen Menschen wie du und ich, in ein beängstigendes Szenario schickt. In der schier endlos erscheinenden nächtlichen Taxifahrt, steigt der Spannungsbogen stetig an und mündet in einem spektakulären Finale, das passend wie mutig ist. Ein virtuoser Film, packend und atmosphärisch dicht. Dazu führt Michael Mann den Zuschauer gekonnt an der Nase herum, mit Wendungen, die kaum Vorhersehbar sind. Was soll ich sagen, ein weiterer hervorragender Film von Michael Mann. „Collateral“ ist ganz großes Kino und erscheint jetzt erstmals in 4K-UHD.

Bild

Kommen wir zum Bild der 4K-UHD Disc, zuerst sollte man sich vor Augen führen, dass der Film mit unterschiedlichen Digitalkameras gedreht wurde, die einen Videolook gleichen und leichte Schlieren im Bild erzeugen. Dazu gibt es herkömmliche 35 mm Filmaufnahmen, die mit einem guten Kontrast und tiefen Schwarzwert, ein plastisches und greifbares Bild bieten. Gerade die Szene im Jazz-Club ist tiefschwarz und kontrastreich, hier gibt es ein Bild, als ob man Live dabei ist. Somit profitieren alle nicht digitalen Aufnahmen enorm von dem erweiterten Farbraum und den Vorzügen des 4K-UHD Upgrades. Die digitalen Szenen bieten einen dokumentarisch, leicht künstlich wirkenden Look. Dazu wollte Michael Mann die Szenerie möglichst nicht zusätzlich ausleuchten. Dadurch kommt bei den digitalen Bildern ein Rauschen hinzu. Abgesehen davon bekommt man ein sehr detailliertes Bild vom nächtlichen Los Angeles, dafür kaum sattes Schwarz, der Himmel erscheint hell und bietet in seinem gesamten Bild kaum Plastizität oder gar Tiefe. Das kann man mögen oder auch nicht, letztlich eben Stilmittel des Regisseurs. Ich könnte versuchen zu relativieren, das es realistisch ist. Die Lichtverschmutzung der großen Stadt Los Angeles, beschert eben keinen schwarzen Himmel.

Die Schärfe schwankt etwas, je nach eingesetzter Kamera, wobei das Bild der digitalen jetzt nicht soft ist, hier gibt es nur wenige Momente, wo ein Tick Schärfe fehlt. Dagegen sind die regulären Kameraaufnahmen in allen Belangen filmischer, bieten eine beeindruckende Schärfe und die natürlichere Farbgebung. Somit einen sichtbaren Zugewinn gegenüber der bisherigen Blu-ray. Das alles sieht nach einem wirklich guten 4K-UHD Bild aus. Das stilistische digitale Bild, das mit leichter Farbfilterung versehen ist, bietet nicht immer natürliche Farben. Letztlich sollte es ja bekannt sein, Fans haben die Blu-ray sicherlich daheim und kennen all das Genannte. Nun lohnt sich ein Upgrade auf 4K-UHD trotz der angesprochen qualitativ unterschiedlichen Bilder? Aus meiner Sicht ja, durchaus. Die 35 mm Aufnahmen stechen hier enorm heraus, bieten in allen Parametern einen deutlichen Mehrwert und lassen das Bild der Blu-ray mühelos verblassen. Die digitalen Aufnahmen werden allerdings kaum besser. Einen Hauch mehr Schärfe gibt es, insgesamt bleibt der bekannte und gewollte Look erhalten.

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Ton

Tonal gibt es kein Upgrade, man bekommt die bekannte Dolby Digital 5.1 Spur der Blu-ray. Tendenziell nicht weiter tragisch, die Tonspur ist eher ruhig und dialoglastig, bis auf die Actionszenen oder auch der Jazz-Club. Eine fast frontlastige Abmischung, die selten die Rears mit einbindet, auch hier kann ich nur den Score nennen und natürlich die Actionszenen. Dann kommt etwas Dynamik ins Boxenset und das Ganze erklingt recht druckvoll. Insgesamt aber mehr als stimmig und passend zu der Inszenierung des Filmes. Es ist eben kein Film, der uns ein Effektgewitter verspricht, sondern eine glaubwürdige Tonspur.

Extras

  • Audiokommentar von Regisseur Michael Mann
  • Original Kinotrailer

Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

https://www.youtube.com/watch?v=PElyvC2-l94

Hier erhältlich:

    • Collateral [Blu-ray]

(Hartmut Haake)
© Bilder und Trailer: Paramount Pictures – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.8 / 5. 672

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